Coaching, Konvoi und das Geld
Haareschneiden ist weitgehend ungefährlich - so sollte man meinen. Wenn aber bei einem Friseurunternehmen psychomanipulative Methoden verwendet werden, die Mitarbeiter und gelegentlich auch Kunden in Abhängigkeitsverhältnisse bringen, dann sieht die Sache anders aus. Das gilt insbesondere, wo diese Methoden denen der Scientology-Organisation weitgehend entsprechen (vgl. Teil 1 „Kopfwäsche und mehr“). Im Zuge der Ermittlungen und Gespräche mit ehemaligen Mitarbeitern, Trainern und Seminarkunden von „Brockmann und Knoedler“ (BuK) in Dresden sind zahlreiche weitere Details und Verflechtungen zutage getreten, die kein gutes Licht auf die Angelegenheit werfen. Eine zentrale Rolle spielt dabei der 1953 in Österreich geborene Johannes Huber, der unter dem Namen „Hans Peter Huber“ ab ca. 2006 in das aufstrebende Friseurunternehmen „Brockmann und Knoedler“ (BuK) in Dresden gekommen war. Zunächst als persönlicher Coach von Petra Brockmann gewann er bald Einfluss auf alle Unternehmensbereiche. Parallel dazu und verflochten mit den Aktivitäten bei BuK waren Hubers weitere Unternehmungen in Augsburg, der Schweiz und in Bosnien.
Coach und Therapeut
Mitarbeiter und Weiterbildungskunden von Brockmann und Knoedler wurden gedrängt, die Seminare der „Progredi AG“ zu besuchen und bei Huber und seinen Mitarbeitern persönliches Coaching zu buchen. Bei Entscheidungen aller Art hieß es oft „Geh zu Hans.“ Das galt auch bei Krankheiten. Statt des Arztbesuches wurde bei BuK Coaching bei Hans empfohlen und praktiziert. Gleich ob Magenverstimmung oder Lungenentzündung - Hans „behandelte“ die Mitarbeiter von BuK mit seinen Methoden. Von einem Abschluss einer medizinischen Ausbildung - und sei es auch nur als Heilpraktiker - ist nichts bekannt. Auch ohne äußeren Anlass verabreichte er Mitarbeitern Vitamintabletten und spezielle Calzium-Magnesium-Präparate („Calmag“ - üblicherweise im Strukturvertrieb verkauft aber auch bei Scientology üblich ).
2013 begann er ein „Bioresonanz“ genanntes Gerät bestehend aus Laptop mit angeschlossenen Handflächen-Sensoren an Mitarbeitern von BuK auszuprobieren, das zu Fragen der Person Aufschluss geben sollte. Eine funktionale Ähnlichkeit zum Hubbard-eMeter der Scientologen ergibt sich aus der Kombination von Hautwiderstandsmessung zur (kostenpflichtigen) Persönlichkeitsanalyse. Bei Krankheiten gab es auch Einzelcoaching im Angebot – zum Tagessatz von 1200 Euro.
Im Rahmen seiner Aktivitäten in Augsburg und Umgebung ist ein Auditing-Protokoll aufgetaucht, das von Hans Huber als „Beratungsüberwacher“ unterzeichnet wurde. Darin wird von einem „Touch-Assist“ an einem „Preclear“ mit einer Wunde am Bein berichtet. Diese scientogische Behandlungstechnik sollte laut Hubers Anweisungen fortgesetzt werden, bis der Patient „in der Gegenwart“ wäre („PC in PT“ - Preclear in Present Time).
Kundenakquise
Mit der Ausweitung der einstigen Friseurschule zur „BuK-Busines-Academy“ hatte sich eine lukrative Verdienstmöglichkeit ergeben, indem den angehenden Friseurausbildern persönlichkeitsorientierte Seminare verkauft wurden. Zugleich bot der Friseurbetrieb einen idealen Ausgangspunkt für weitere Kundenakquise. Die Friseure selbst waren zwar hoch motiviert, aber deren finanzielle Ressourcen begrenzt. Bei der Kundschaft dieses Friseurbetriebes lag die Sache freilich anders. Dort kamen vorwiegend finanziell besser gestellte Personen zur Haargestaltung. Diese wurden zum Teil gezielt auf die Seminare der BuK-Business-Acedemy angesprochen. Bei Erfolg schickten dann diese wiederum ihre Mitarbeiter zu „Weiterbildungen“ an der BuK-Academy, wo sie allerdings die Trainer von Progredi mit ihren Methoden erwarteten. Es sind mehrere Fälle bekannt, wo z.B. Personen aus der Immobilienbranche durch BuK zur Progredi vermittelt wurden.
Einzelbetreuung
Ein besonders dicker Fisch ging mit einem Immobilienunternehmerpaar ins Netz, die bereits seit Jahren zu BuK zur Haarpflege kamen. Frau Brockmann vermittelte sie an „Hans“ Huber, der bei den privaten Problemen helfen könne. Dieser wiederum stellte seine Mitarbeiterin Shelly (genannt „Easula“) Sedlmaier ab, die fortan in der Gästewohnung untergebracht sich - zum bekannten Tagessatz von 1200 Euro – exklusiv um die Lösung der Schwierigkeiten kümmerte. Im Laufe der kommenden Zeit sollen nach den Aussagen des Unternehmers zwischen 500 000 bis 800 000 Euro an die Progredi AG geflossen sein. Die Ehefrau des Unternehmers soll motiviert worden sein, umfangreiche Berichte zu verfassen, was wann mit wem gesprochen wurde. So seien über 1000 Seiten zusammengekommen.
Unter dem Einfluss von „Easula“ Sedlmaier entfremdete sich die Ehefrau immer mehr von ihrem Mann, der deren Wirken und Qualifikation zunehmend kritisch hinterfragte. Die Ehe wurde später geschieden. In dem ARD-Spielfilm „Bis nichts mehr bleibt“, der das Schicksal einer jungen Familie im Einflussbereich der Scientology-Organisation schildert, sieht der Unternehmer viele Parallelen zu seinem Schicksal.
„Unternehmensberatung“
Die Ehefrau des Unternehmers war Inhaberin einer eigenen Hausverwaltungsfirma. Es dauerte nicht lange, dass „Easula“ Sedlmaier, die nun als „Unternehmensberaterin“ vorgestellt wurde, auch dort die Fäden in die Hand nahm und viele Arbeitsbereiche umstrukturierte. Herr Huber wurde mit dem Coaching der Teamleiterinnen beauftragt. Aus nachfolgenden Gerichtsprozessen existieren Aussagen von Mitarbeitern der Firma, welche die Inhaberin als fremdgesteuert beschreiben, sobald Frau Sedlmaier in der Nähe war.
Die Mitarbeiter wurden aufgefordert, Berichte über ihr Privatleben, z.B. eine Geburtstagsfeier abzuliefern. In Einzelgesprächen wurden sie u.a. befragt, in wieweit sie bereit sind, eigenes Geld für Fortbildung zu zahlen. Außerdem wurde gefordert, den Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitern gänzlich abzubrechen. Viele Mitarbeiter berichteten über gesundheitliche Probleme durch den seelischen Stress, den die Methoden von „Hans“ Huber und „Easula“ Sedlmaier in die Firma gebracht hatten. In den Akten wird festgehalten: „Beinahe jede Mitarbeiterin war komplett nervlich am Ende. Einige nahmen bzw. nehmen mittlerweile regelmäßig Psychopharmaka zu sich. Es bestand Angst, untereinander und miteinander zu sprechen. Dies alles geschah, wenn überhaupt, nur noch heimlich aus Sorge vor weiteren Einzelgesprächen und abverlangten Berichterstattungen.“
Konvoi
Viele Mitarbeiter bei Brockmann und Knödler beteiligten sich am „Konvoi“: Einem Transport von Hilfsgütern mit LKW nach Bosnien, um dort vom Bürgerkrieg betroffene Familien zu unterstützen.
Die Sache war sehr genau organisiert: In Bosnien wurden mit Unterstützung eines dortigen Vereines ehemaliger KZ-Insassen durch sog. „Ermittler“ bedürftige Familien besucht und nach Hilfsbedürftigkeit, Gesundheitszustand, beruflichen Fähigkeiten, genauen Einkommensverhältnissen und ihren Wünschen befragt. Dabei galten strenge Vorgaben: Die Hilfsbedürftigen sollten z.B. ihre Wünsche konkret formulieren (um eine Vision von ihrer Zukunft zu entwickeln). Die Ermittler durften auch bei offensichtlichen Notlagen keine Vorschläge machen. Wer viel wünschte bekam entsprechend viel, wer nur einen Schrank oder Stuhl zu erbitten wagte, bekam diesen.
Es bestand dann wiederum großer Druck auf die Mitarbeiter, diese Wünsche zu 100% zu erfüllen, indem genau diese Dinge in den passenden Maßen in Deutschland von Spendern erbeten und in Zwischenlagern gesammelt wurden. Notfalls wurden sie von eigenem Geld gekauft.
In die Sammlung, Sichtung, Beschriftung und Verpackung der Hilfsgüter investierten die Mitarbeiter der Friseursalons und deren Freunde etliche Abende und Wochenenden. Ein Gesprächsprotokoll der Dresdner Konvoi-AG mit Anwesenheit der Kernbelegschaft von BuK einschließlich dem Ehepaar Brockmann-Knödler und Hans Huber notiert als Zeit der Besprechung 21.10 – 2.30 Uhr.
Geisswiese
Um beim Konvoi mitfahren zu dürfen, musste vorher ein Training in der Schweiz absolviert werden. Die Teilnehmer der Business-Ausbildung an der BuK-Academy bezahlten dafür jeweils knapp 3000 Euro (zuzüglich Übernachtung und Verpflegung im Ferienheim „Geisswiese“ ).
Dafür gab es ein buntes Programm aus diversen gruppendynamischen Übungen: In kleinen Gruppen jeweils ein 200 kg schweres Notstromaggregat auf einen Berg schleppen; die eigenen „Absicht“ über möglichst große Entfernungen zu einem Partner transportieren, sich gegenseitig mit Löffeln an 2m langen Stangen füttern, bis die Suppe alle ist - in erhöhter Schwierigkeitsstufe mit verbundenen Augen; von einem Felsen abseilen und in einem Tandem-Fallschirmsprung die eigene Angst überwinden; Fahrtraining im Konvoi; in einer 48-Stunden-Übung rund um die Uhr im Einsatz bis an die physischen Grenzen gehen und anderes mehr. Andere hubersche Seminarmethoden wie z.B. die Bausteinübung waren selbstverständlich auch auf der Geisswiese präsent.
Die „Ausbildung“ auf der Geisswiese musste im Normalfall jedes Mal absolviert werden, um auf dem nächsten Konvoi mitfahren zu dürfen.
Konvoi-Regeln
Für den Konvoi galten spezielle Konvoi-Regeln, die sich in gleicher Weise auch schon auf den Aufenthalt auf der Geißwiese bezogen, auch wenn sie dort z.T. absurd wirkten. Jeder bekam einen Partner zugeteilt mit der Aufgabe, sich gegenseitig auf Einhaltung der Konvoi-Regeln zu kontrollieren. Im Fall von Verstößen waren „Wiedergutmachungen“ zu leisten.
Zu den Konvoi-Regeln gehörte, u.a. dass nachts Wache gehalten werden musste, dass die Teilnehmer immer ihre verschiedenfarbigen Warnwesten tragen sollten, die sie ihrer Gruppe zuordneten und dass sich keiner allein von der Gruppe entfernen darf. Die Mitglieder der Konvoigruppe (immerhin erwachsene Menschen!) durften nur zu zweit zur Toilette gehen. Auch Fotografieren und Filmen wurde reglementiert. Im Nachhinein resümieren frühere Teilnehmer: „Wir haben Krieg gespielt.“
Teilnehmerrekrutierung
Teilnehmer für die Konvoi-Aktion und die damit verkoppelte „Ausbildung“ auf der Geisswiese wurden auf verschiedenen Wegen gewonnen:
- Diese Aktionen waren integraler Bestandteil der BrockmannundKnoedler Business-Academy. Der Konvoi selbst musste zwei Mal „bestanden“ werden, um die BuK-Business-Academy abschließen zu können. (Wodurch dieses „Bestehen“ bewirkt wird, entschied allein „Hans“ Huber.)
- Gleiches galt für Teilnehmer der sog. „Führungskräfte-Ausbildung“ der Progredi AG, zu der Herr Huber ständig neue Teilnehmer zu gewinnen suchte.
- Teilnehmer wurden weiterhin auch über Ausschreibung von Praktikumsstellen für sog. „Managementassistenten/innen“ bei Universitäten geworben. Dabei wurde „im 1. und 2. Jahr eine hochwertige Spezialausbildung im Management“ versprochen, deren Inhaltsbeschreibungen im Wesentlichen den bereits vorgestellten scientologyählichen Trainings-Rundowns entsprechen. Der eigene Lebensunterhalt neben der Managementausbildung sollte dabei selbst finanziert werden. „Ab dem 3. Jahr erhalten Sie einen Verdienst.“ Nach 5 Jahren wurde mit einer „sichere[n] Jobübernahme in unserem Unternehmen“ geworben.
- Weitere Teilnehmer wurden über das Arbeitsamt an soziale Vereine wie z.B. „Unterstützung Osteuropa e.V.“ vermittelt oder kamen aus eigenem Interesse am Engagement für Hilfsbedürftige dazu.
Unterstützung Osteuropa e.V.
Als Träger der gesamten Konvoi-Aktion fungierte formal der gemeinnützige Verein „Unterstützung Osteuropa e.V.“ mit Sitz in Friedberg bei Augsburg. Dessen Logo prangt auf allen Materialien der Konvoi-Unternehmungen. Er stellte auch die Spendenquittungen aus.
Offiziell tritt Herr Huber bei diesem Verein nicht in Erscheinung. Im Vorstand sind andere Personen. Faktisch hielt er aber auch dort die wichtigen Fäden in der Hand.
Im Umfeld des Vereines engagierten sich viele Menschen ehrenamtlich stark. Die Entscheidungen trafen aber nur wenige. Es liegen Protokolle von außerordentlichen Mitgliederversammlungen mit lediglich zwei Teilnehmern vor, bei denen die Satzung geändert wurde. Das bedeutet, dass rein rechnerisch der Verein zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als 8 reguläre Mitglieder gehabt haben kann.
Seltsam erscheint auch eine andere Konstruktion, die 2007 eingeführt wurde: Reguläre Vereinsmitglieder mit Stimmrecht bezahlen keine Beiträge. Alle neuen Mitglieder des Vereins sind zunächst nur „Fördermitglieder“: sie zahlen Beiträge, haben aber kein Stimmrecht. Frühestens nach einem Jahr Fördermitgliedschaft können sie auf extra schriftlichen Antrag hin zu Vollmitgliedern werden. Dabei wird ihnen ein Aufgabengebiet zugewiesen. Wenn der Vorstand den Eindruck hat, das Mitglied erfülle seine Aufgaben nicht ausreichend, kann es zum Fördermitglied zurückgestuft werden. Frühestens nach einem Jahr kann es sich dann wieder um eine Vollmitgliedschaft bewerben.
Ähnliche Konstruktionen mit vielen Förder- aber nur wenigen Vollmitgliedern sind auch bei den Scientology-Vereinen in Deutschland gebräuchlich. Organisationsmaterialien des Vereins verwenden typische bei Scientology übliche Begrifflichkeiten wie z.B. die Aufteilung von Arbeitsaufgaben in sog. „Hüte“ oder die Einrichtung einer „Ethik-Kommission“.
Haareschneiden für einen guten Zweck?
Brockmann und Knoedler haben mit dem Verein „Unterstützung Osteuropa e.V.“ intensiv zusammengearbeitet. Insbesondere führten sie über etliche Jahre die Aktion „Haare schneiden für einen guten Zweck“ durch, bei der teilweise bis zu 500 Friseure in 25 Städten den Kundinnen und Kunden zum Festpreis von 10 Euro die Haare schnitten, die dann als Spende zur Unterstützung einer Friseurschule in Sarajevo gehen sollten. Im Jahr 2009 erbrachte die Aktion z.B. einen Erlös von 14 088,11 Euro, wobei allein von zwei Leipziger Friseurbetrieben über 1800 Euro beigesteuert wurden. Bis April 2011 sollen insgesamt 67 000 Euro zusammengekommen sein. Das Magazin MDR-Exakt berichtete jedoch in der Sendung vom 23. 04. 2014 , dass dort das Geld nie angekommen ist. Saloninhaber Igor Brezar gegenüber MDR: „Wir hätten uns zwar gewünscht, dass uns jemand hilft. Kam aber nie dazu. Alles was hier ist, so wie es steht, haben wir alles selber finanziert.“ Auch anderen werbewirksam dargestellten Projekten des Vereins wie z.B. einer Computerschule in Bratunac bescheinigt der Besuch des MDR eine vernichtende Bilanz: „Das ist davon übrig: Vier alte Computer, in einer Ecke verstaut.“
Es ist festzuhalten, dass die meisten Teilnehmer der Konvois wirklich helfen wollten und sich in dem Bewusstsein für eine gute Sache zu arbeiten stark engagiert haben. Mit den LKW-Fahrten wurden auch tatsächlich vielen Menschen gespendete Hilfsgüter überbracht. Sehr viel Zeit und Engagement wurde allerdings von dem Organisations-Überbau verschlungen. Letztlich entsteht der Eindruck, dass ein wesentlicher Zweck des aufwändigen Hilfsprojektes darin bestand, immer wieder neue Personen in Hubers „Ausbildungen“ und Coachings zu bringen.
FFHP, EBM und andere Tarnorganisationen
Neben den genannten Unternehmungen ist Johannes Huber an weiteren Vereinen und Firmen beteiligt. So verweist „Unterstützung Osteuropa e.V.“ selbst in seinen Spendenquittungen auf dessen Verbindung mit dem 2008 gegründeten „Förderverein für humanitäre Projekte “ (www.ffhp.de). Dieser wirbt mit Projekten, die entweder direkt von „Unterstützung Osteuropa“ durchgeführt werden oder überhaupt keine Projektpartner zur Realisierung besitzen und jegliche Konkretisierung vermissen lassen. Im Impressum finden wir Johannes Huber als 1. Vorsitzenden verzeichnet - und der Vereinssitz ist mit dem Büro von „Unterstützung Osteuropa“ in Augsburg identisch. Wozu ist ein solcher zweiter Schattenverein nützlich?
Wiederum unter der gleichen Adresse firmiert die „EBM Expansions und Beratungsmanagement GmbH “ in Augsburg. Auch dort steht im Impressum jetzt „Johannes Huber“ als Geschäftsführer - bis März 2014 war dort noch „Hans Peter Huber“ zu lesen. Im Rahmen dieser Änderung verschwand auch der Menüpunkt „Projekte und Bücher“, der früher Werbung für ein Buch beinhaltete, das von „Hans Peter Huber“ zusammen mit Eva Maria Kuß veröffentlicht und von der Progredi AG herausgegeben wurde. Hier versucht offenbar jemand, seine falschen Spuren zu tilgen.
Die EBM ist laut Amtsgericht München eine Nachfolgefirma der E.S. Managementberatung GmbH aus Unterumbach (Landkreis Dachau), die ebenfalls auf Johannes Huber firmiert (AZ HRB 85859, 14. 10. 2010). Inhaltlich ist das Angebot der EBM mit den im Seminarprogramm von Brockmann und Knoedler angebotenen Kursen der Progredi AG weitgehend deckungsgleich. Nach den Aussagen ehemaliger Mitarbeiter sei die EBM gleichsam das deutsche Gesicht der Progredi AG für diejenigen, welche deutsche Fördermittel empfangen und diese nicht ohne weiteres an eine Schweizer Firma transferieren können. Es bestehen Gründe zu der Annahme, dass in diesem Organisationskonglomerat deutsche Gesetze gezielt unterlaufen wurden.
Fazit
Das von Johannes Huber als „Hans Peter Huber“ organisierte Geflecht aus Beratungsfirmen und angeblich gemeinnützigen Hilfsorganisationen hat über die Jahre beträchtliche Einnahmen generiert. Gezahlt wurden diese von Personen, die mit der Hoffnung auf berufliche Weiterbildung oder Lösung persönlicher Probleme oder unter Ausnutzung ihres sozialen Engagements in das System gelockt wurden. Dort erwarteten sie Seminarmethoden, die als fast identische Kopien scientologischer Trainingsroutinen aufgebaut waren und Menschen psychisch manipuliert haben. Es ist dem beherzten Auftreten und dem Mut einiger ehemaliger Kunden und Mitarbeiter zu verdanken, dass diese Zustände aufgedeckt werden konnten.
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