Giordano-Bruno-Stiftung (GBS) https://www.confessio.de/index.php/ de Evolutionärer Humanismus https://www.confessio.de/index.php/artikel/1066 <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'ds_entity_view' --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'modules/contrib/ds/templates/ds-entity-view.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'layout__onecol' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: x layout--onecol.html.twig x layout--onecol.html.twig * layout.html.twig --> <!-- INVALID FILE NAME SUGGESTIONS: See https://api.drupal.org/api/drupal/core!lib!Drupal!Core!Render!theme.api.php/function/hook_theme_suggestions_alter layout_onecol__node__1066 layout_onecol__node_article_rss layout_onecol__node_article layout_onecol__node_rss layout_onecol__node --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'core/modules/layout_discovery/layouts/onecol/layout--onecol.html.twig' --> <div data-history-node-id="1066" class="layout layout--onecol"> <div class="layout__region layout__region--content"> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' 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'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-node-title field--type-ds field--label-hidden field--item"><h2> Evolutionärer Humanismus </h2> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-untertitel--article--rss.html.twig * field--default--node--field-untertitel--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-untertitel.html.twig * field--default--field-untertitel--article--rss.html.twig * field--default--field-untertitel--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-untertitel.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-untertitel--article.html.twig * 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Ihre Dresdner Regionalgruppe mit dem Namen „Gesellschaft zur Förderung von Aufklärung, Humanismus und Religions-Freiheit e. V.“ ist mit verschiedenen Aktivitäten hervorgetreten.</p> <p>So gab es eine Aktion, bei der die Bibel mit Aufklebern versehen wurde, die ihren Inhalt als jugendgefährdend ausweisen sollte. Als Alternativprogramm zum Kirchentag 2011 in Dresden wurde eine „Religionsfreie Zone“ ausgerufen.</p> <p>Mit dem Vorsitzenden dieser Gemeinschaft, Falko Pietsch, war die AG Religiöse Gemeinschaften des Evangelischen Bundes Sachsen im Gespräch.</p> <h3>Struktur und Organisation</h3> <p>Die Giordano-Bruno-Stiftung wurde 2004 gegründet. Entlang der Buskampagne von 2009 haben sich Regionalgruppen gebildet. Ihr Anliegen war es, ergänzend zum Humanistischen Verband Deutschland (HVD) eine pointierte Stimme für die Interessen konfessionsfreier Menschen zu bilden.</p> <p>Derzeit gibt es ca. 50-60 Regional- und Hochschulgruppen der GBS in Deutschland, zu denen jeweils zwischen 10 und 100 aktive Personen gehören. Im Förderkreis der GBS sind noch einmal ca. 7000 Personen engagiert. Mit diesen Zahlen kann die GBS natürlich nicht den Anspruch einlösen, alle Konfessionsfreien zu vertreten. Aber sie hat unter ihren Mitgliedern normalerweise auch keine religiös indifferenten Menschen, die einfach aus Gewohnheit „gottlos glücklich“ sind.</p> <p>In Dresden gehören 35 Mitglieder zur Regionalgruppe, von denen 10 aktiv sind. Alle Regionalgruppen arbeiten ehrenamtlich. Viel läuft über den Idealismus der Beteiligten, wenig über Finanzen. In der Altersstruktur zeigt sich ein gewisser Ost-West-Unterschied. Im Westen Deutschlands sind viele ehemalige Kirchenmitglieder im Altersbereich über 50 unter den Mitgliedern, während im Osten der Schwerpunkt in der Altersklasse 30-35 liegt und vor allem Mitglieder umfasst, die während ihres Studiums über die Hochschulgruppen zum Verein gekommen sind. Jährlich gibt es zwei bis drei Treffen am Stammsitz der Stiftung im „Haus Weitblick“ im Rheintal.</p> <h3>Kampagnen</h3> <p>Die Kampagnenarbeit der Stiftung teilt sich auf in zwei Bereiche:</p> <p>a) Reaktive Kampagnen nehmen Themen auf, die durch gesellschaftspolitische Debatten oder legislative Prozesse aufkommen. Dazu gehören z.B. die Beschneidungsdebatte („Mein Körper gehört mir“), Sterbehilfe/assistierter Suizid („Mein Ende gehört mir“) u.a.m.</p> <p>b) Proaktive Kampagnen versuchen selbst Themen zu setzen und in die gesellschaftliche Debatte einzubringen, was als vergleichsweise kleiner Verein allerdings nicht leicht ist und weitaus weniger wahrgenommen wird als Aktionen im reaktiven Segment. Beispiele für proaktive Kampagnen sind die „Evokids“, wo es darum geht, dass Evolution schon an den Grundschulen als Prinzip gelehrt werden solle, denn es sei nicht nur für den Biologieunterricht und die Artenentstehung, sondern z. B. auch für die Entwicklung menschlicher Gesellschaften ein gutes Erklärungsmodell. Auf diese Weise solle ein naturalistisches und evidenzgestütztes Weltbild vermittelt werden.</p> <h3>Evolutionär</h3> <p>Das Evolutionsmodell gelte auch für die Entwicklung des menschlichen Wissens: Untaugliche Theorien werden aussortiert, die besseren überleben. Schon seit den 1930er-Jahren wurde diese evolutionäre Erkenntnistheorie u. a. von Karl R. Popper entwickelt. So sei auch das Programm der GBS in ständiger Bewegung und ist keineswegs mit den namensgebenden Vordenkern Giordano Bruno, Erasmus oder Figuren des 19. Jahrhunderts abgeschlossen. Immer neu gibt es die Veranlassung, darüber nachzudenken, wie wir sinnvoll zusammenleben wollen. Ein wichtiges Grundprinzip dabei ist die „Bedürfnisgerechtigkeit“. Weil dies für sämtliche leidensfähigen Individuen gelte, könne kein kategorischer Unterschied zwischen „menschlichen und nichtmenschlichen Tieren“ gemacht werden. Die Verantwortung bezieht sich darum auch nicht nur auf die „Um-welt“, sondern auf unsere „Mit-welt“</p> <h3>Was ist der Mensch?</h3> <p>Mit solchen Gedanken ist eine weitere proaktive Kampagne der GBS verbunden, an der sie seit acht Jahren beteiligt ist. Diese heißt „Great Ape Project“ (GAP) und befasst sich mit den großen Menschenaffen. Im Rahmen des Evolutionsdenkens verschwimmt die Grenze zwischen Mensch und Tier. Welche Würde messen wir uns als Mensch bei? Wo ziehen wir die Grenze? Und wie ist das wissenschaftlich zu rechtfertigen?</p> <p>Eine zweite Linie läuft über die Ethik: Wonach bemisst sich, ob etwas gut oder schlecht ist? Wenn sich die Begründung einer Ethik bewusst nicht auf religiöse Texte stützen soll, hat sie es schwer, allgemeine Prinzipien zu benennen, die zur Basis ethischer Beurteilungen dienen können. Der Grundsatz der Leidensfähigkeit und daraus abgeleitet der Leidvermeidung könnte aus Sicht der GBS ein solches universelles Kriterium sein, das zudem einer empirischen Überprüfung zugänglich ist.<span><span><a href="///F:/Posdzich/Dokumente/Sektenbeauftragter/2018/Conf173.html#footnote-001">1</a></span></span> Darin wird eine Kontinuität in der Ideengeschichte der Ethik gesehen, die von den Stoikern, über die Epikureer bis zu Jeremy Bentham und David Hume und mithin in die moderne Philosophie des ethischen Konsequentialismus hinein reicht, gleichzeitig aber auch vielen religiösen Weltanschauungen zu eigen ist.</p> <p>Die Grundrechte auf körperliche Unversehrtheit seien folglich auch anderen Primaten zuzurechnen. Wenn das für die Menschenaffen gilt, wie ist es dann mit anderen Tieren? Dürfen diese folterähnliches Leid erleiden müssen – nur für unsere Gaumen oder Gürtel? Die GBS betreut die deutsche Sektion des Projektes und finanziert in diesem Zusammenhang eine umfangreiche ZOO-Studie zu den Haltungsbedingungen von Menschenaffen.</p> <p>Übrigens führten solche Überlegungen unter anderem auch dazu, dass die Stiftungstreffen ihre Struktur veränderten. Der Speiseplan ist mittlerweile stark um pflanzliche Lebensmittel erweitert worden. Das ist u. a. dem Einfluss der jüngeren Regionalgruppen geschuldet, in denen sich nun auch viel mehr Frauen engagieren. Dahinter stehen grundsätzliche Erwägungen zur Leidvermeidung bei empfindenden Individuen. In den Bereichen Tierschutz und Veganismus ergeben sich auch interessante Allianzen etwa mit kirchlichen Umweltgruppen.</p> <h3>Theodizee und Ethik</h3> <p>Die Evolutionslehre führt für Falko Pietsch unmittelbar zur Theodizeefrage, denn Evolution ist ein grausamer Prozess, bei dem die meisten Individuen erbarmungslos um ihr Überleben kämpfen müssen. Insofern bringt Evolution nicht „gute“, sondern „funktionierende“ Ergebnisse hervor. Angesichts dieser Grausamkeiten aber an einen von einem liebenden Gott gelenkten Prozess zu glauben, ist ihm nicht möglich. Weil Evolution ethisch blind ist, versuchen evolutionäre Humanisten einzugreifen, um in einer Welt voller Leiden möglichst Leid zu vermeiden. In ethischen Grenzfragen führt das zu kontroversen Debatten. So hat sich die GBS in die Diskussionen zur Präimplantationsdiagnostik eingemischt und spricht sich dafür aus, auch außerhalb des Körpers Eizellen befruchten zu können.</p> <p>Aus der Runde werden Fragen nach der Akzeptanz von Leid werden gestellt – und ob man unter dieser Prämisse ein behindertes Kind abtreiben müsse. Falko Pietsch erläutert, dass das unbedingte Lebensrecht ab der ersten Zellteilung ihn jedenfalls nicht überzeugt, vielmehr stellt sich die Frage, ab wann Empfindungsfähigkeit des Fötus gegeben ist. Eine Abtreibung dürfe nicht vorgeschrieben, aber auch keinem Paar vorenthalten werden, denn die Entscheidung für ein behindertes Kind sei eben auch eine Entscheidung gegen ein gesundes Kind, was ansonsten vielleicht hätte geboren werden können. In Deutschland können auch Menschen mit Behinderungen eine hohe Lebensqualität haben – in anderen Erdteilen weit weniger. In der Konsequenz wären dort Abtreibungen eher zu rechtfertigen – aber es bleibt in moralischen Abwägungen der Einzelfall zu berücksichtigen.</p> <h3>HVD</h3> <p>Das Verhältnis zum Humanistischen Verband Deutschlands (HVD) wird auf Rückfrage hin als ergänzend beschrieben. Der HVD organisiert Jugendweihen und engagiert sich als Bildungsträger, ist aber nicht so stark in politischen Debatten involviert und tritt insgesamt auch deutlich gemäßigter auf, als die GBS, deren Vertreter sich auch gern mal auf einen Affront einlassen und bewusst provozieren, um den öffentlichen Diskurs anzuschieben. Es gibt eine Reihe von Doppelmitgliedschaften. So ist z. B. der Schatzmeister der Dresdner GBS zugleich Trauerredner unter dem Dach des Humanistischen Verbandes. Gemeinsame Kampagnen sind aber wegen dieser unterschiedlichen Herangehensweisen selten.</p> <h3>Kirche und Staat</h3> <p>Ein Gespräch zwischen Kirchenvertretern und der GBS ist schwer vorstellbar, ohne dass die Kritik an finanzieller Unterstützung der Kirchen durch den Staat geäußert würde. Die kirchlichen Loyalitätsrichtlinien, die Anstellungen in kirchlich getragenen Einrichtungen auf Christen beschränken, werden ebenso als Ärgernis wahrgenommen wie staatliche Unterstützung für Bischofsgehälter in Bayern oder die Einrichtung der Militärseelsorge und der konfessionelle Religionsunterricht. Die GBS engagiert sich für einen allgemeinen Ethikunterricht nach dem Berliner Modell. Vertieft wurden diese Fragen diesmal nicht, weil die Diskussion schnell zu den spannenden Fragen der Transzendenz weiterführte.</p> <h3>Glaubensfragen</h3> <p>In den Debatten erleben die Mitarbeiter des Evangelischen Bundes Sachsen einen klugen Menschen, der klar zu argumentieren vermag und sich in selbstloser Weise für die von ihm als richtig erkannten Prinzipien und seine Mitgeschöpfe, genauer: Mitlebewesen einzusetzen bereit ist. Mit ihm zu diskutieren ist eine Bereicherung und es gibt etliche Themen, bei denen sich große Übereinstimmungen zeigen. Aber der glaubende Zugang zur Religion fehlt ihm. Sein Denken ist so von Logik, Kausalitäten und Plausibilitäten bestimmt, dass es ihm als Selbstwiderspruch vorkäme, einen Bereich zuzulassen, der davon ausgenommen wäre. Die Methode der Empirie wird zum alleinig zulässigen Modell der Welterklärung überdehnt. Er lehnt es kategorisch ab, religiöse Mythen auf Augenhöhe mit wissenschaftlich gesichertem Wissen zu diskutieren. Folglich geht es zum Ende des Gespräches wieder um das Grundsätzliche, um die Gottesfrage. Für ihn erscheint es unzulässig, für Gott einen extra Raum zu reservieren, der sich allen intellektuellen Prüfungen entzieht. Es gibt für ihn keinen plausiblen Grund, an ein Jenseits zu glauben oder eine Existenz einer Seele unabhängig vom Körper. Auch im Kosmos steht der Mensch nicht im Mittelpunkt – wir sind eine unbedeutende Spezies in einem Seitenarm einer mittelkleinen Spiralgalaxie.</p> <p>Die versammelten Pfarrer haben es nicht vermocht, an diesem Vormittag einen Gottesgläubigen aus unserem Gesprächspartner zu machen – das war auch nicht das Ziel der Veranstaltung. Es war trotz entsprechender Lebenszeugnisse nicht vermittelbar, dass die Erfahrung der Realität Gottes und wie man sich von ihm behütet und geborgen wissen kann, auf einer anderen Ebene liegt als naturwissenschaftliche Beweisführungen. Dass Gott nicht im naturwissenschaftlichen Sinn beweisbar ist, sagen auch die Theologen. Darin besteht gar kein Dissens. Wohl aber darin, ob es diese Realität außerhalb der Welt der vernunftlogischen Beweise als umfassendere Größe geben kann oder nicht. Die Erfahrung dieser Gewissheit, diese Form der Horizonterweiterung ist offenbar durch keine rationale Anstrengung zu gewinnen. Glauben zu können bleibt eben ein Geschenk, das freilich der überzeugte Atheist gar nicht vermisst. Er möchte mit seinem Leben und mit seinen Überzeugungen Spuren hinterlassen. Das auch ganz unmittelbar, wie die Botschaft auf den Sohlen seiner Schuhe mitteilt: „Ich bin Atheist.“</p> <hr> <p><a href="///F:/Posdzich/Dokumente/Sektenbeauftragter/2018/Conf173.html#footnote-001-backlink">1</a> Vgl. dazu die „10 Angebote des evolutionären Humanismus"<a href="//www.giordano-bruno-stiftung.de/sites/default/files/download/10angebote.pdf"> https://www.giordano-bruno-stiftung.de/sites/default/files/download/10angebote.pdf</a></p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--node--field-autor--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-autor.html.twig * field--default--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--field-autor--article.html.twig * 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hreflang="de">Giordano-Bruno-Stiftung</a></div> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-tags--article--rss.html.twig * field--default--node--field-tags--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-tags.html.twig * field--default--field-tags--article--rss.html.twig * field--default--field-tags--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-tags.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-tags--article.html.twig x field--node--field-tags.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-tags.html.twig * field--entity-reference.html.twig * field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/custom/confessio/templates/field--node--field-tags.html.twig' --> <div class="field field--name-field-tags field--type-entity-reference field--label-above clearfix"> <div class="field--label">Tags</div> <ul class="links field--items tags-items"> <li><a href="/index.php/schlagwort/atheismus" hreflang="de">Atheismus</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/giordano-bruno-stiftung-gbs" hreflang="de">Giordano-Bruno-Stiftung (GBS)</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/gesellschaft-zur-foerderung-von-aufklaerung-humanismus-und-religions-freiheit-ev" hreflang="de">Gesellschaft zur Förderung von Aufklärung, Humanismus und Religions-Freiheit e.V.</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/falko-pietsch" hreflang="de">Falko Pietsch</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/ag-religioese-gemeinschaften" hreflang="de">AG Religiöse Gemeinschaften</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/evangelischer-bund-sachsen" hreflang="de">Evangelischer Bund Sachsen</a></li> <li><a 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Kirchentag in Hamburg</div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-einleitung--article--rss.html.twig * field--default--node--field-einleitung--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-einleitung.html.twig * field--default--field-einleitung--article--rss.html.twig * field--default--field-einleitung--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-einleitung.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-einleitung--article.html.twig * field--node--field-einleitung.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-einleitung.html.twig * field--text-long.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-einleitung field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Die Giordano-Bruno-Stiftung ist ein erklärter Gegner jeder religiösen Deutung der Welt. Eins ihrer engagierten Mitglieder, der Biologe Prof. Dr. Thomas Junker, war in der Werkstatt Weltanschauungsfragen des 34. Evangelischen Kirchentages in Hamburg eingeladen, sein Verständnis von Wissenschaft als Mittel zur Welterklärung zur Diskussion zu stellen.</p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--body--article--rss.html.twig * field--default--node--body--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--body.html.twig * field--default--body--article--rss.html.twig * field--default--body--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--body.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--body--article.html.twig * field--node--body.html.twig * field--node--article.html.twig * field--body.html.twig * field--text-with-summary.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item"><p><strong>Weltdeutung als Handlungsanweisung</strong><br> <br> Als Ausgangspunkt wählte er die Aussage von Habermaas, die Religion sei ein Weltbild, das unser Leben strukturieren wolle. Das gleiche sei nach Junker ebenso Anliegen der Wissenschaft. Wissenschaftliche Erklärungen der Welt und ihrer Detailfunktionen bekommen ebenso unmittelbar handlungsleitenden Charakter, etwa bei Gesundheitstipps zum Älterwerden.<br> <br> Theologen wie z. B. Karl Rahner trennen die Welt in zwei Bereiche: zum einen die kausale Welt der erforschbaren Ursache-Wirkung-Zusammenhänge, zum anderen einen Bereich, der als Urgrund davon abgetrennt werden müsse. Darauf könne sich die Wissenschaft laut Junker nicht einlassen. Warum sollte die Biologie keine Aussage zum Sinn des Lebens machen können?<br> <br> Der Sinn des Lebens sei zunächst keine normative Frage, sondern eine Beschreibung: Worin sehen die meisten Menschen ihren Sinn des Lebens? Aus solchen Darstellungen kann man wiederum Handlungsanweisungen ableiten. Der Sinn einer Tätigkeit ist ihr Zweck, ihr Ziel, auf dessen Erreichung sie gerichtet ist. Der Sinn einer Aussage liegt in der Weitergabe einer bestimmten Information. Der Sinn des Lebens sei ganz elementar die Weitergabe der eigenen Gene. Jeder Baum hat Blüten, jeder Organismus bemüht sich um Fortpflanzung aus dem simplen Grund, weil er sonst nicht mehr da wäre. Darum ist der menschliche Sexualtrieb auch so stark. Man könnte dies mit Richard Dawkins auf die Spitze treiben und sagen: Wir sind Genverbreitungsmaschinen.<br> <br> Dass es den Menschen üblicherweise nicht gefällt, von Molekülen für deren Zwecke benutzt zu werden, ändere nichts an der Wahrheit dieser Aussagen. Schließlich habe vielen Zeitgenossen das kopernikanische Weltbild zunächst auch nicht eingeleuchtet, dennoch stimmt es.<br> <br> <strong>Biologischer Sinn des Lebens</strong><br> <br> Die häufigsten Aussagen zum Sinn des Lebens seien laut Junker sehr gut biologisch erklärbar:<br> <br> 1) Kinderwunsch und Familie werden am meisten als Sinn des Lebens genannt – und entsprechen damit exakt der biologischen Grundaussage von der Fortpflanzung als Kernmotiv. Allerdings ist dies beim Menschen nicht auf Quantität, sondern auf Qualität optimiert: Wir haben relativ wenige Kinder, die dafür gut versorgt und ausgebildet werden.<br> <br> 2) Überleben: Das reine Überleben wird von den meisten Menschen nicht als befriedigender Sinn des Lebens empfunden. Deutlich wird dies etwa im Blick auf Komapatienten. Dies sei auch biologisch sinnvoll, denn das eigene Überleben genügt nicht zur Fortpflanzung, dafür braucht es einen Überschuss an Ressourcen.<br> <br> 3) Wohlergehen (Lust - Genuss - Hedonismus) finden als Lebensziele darin ihre biologische Bestätigung, dass ein Organismus sich nur dann Fortpflanzen kann, wenn er gesund und lebenskräftig ist.<br> <br> 4) Soziales Engagement ist in seiner Sinnhaftigkeit daraus begründbar, dass Menschen eben soziale Tiere sind, die nur in Gruppen überleben können. Um die eigene Loyalität mit der Gruppe zu demonstrieren, uniformieren sich Kirchentagsbesucher mit den passenden Schals. Eine vorbildliche Lebensführung stärkt den Gruppenzusammenhalt.<br> <br> Kulturfähigkeit ist biologisch entstanden und eine Eigenart des Menschen. Dabei ist zu unterscheiden<br> <br> a) genetisches Wissen aus 3,5. Milliarden Jahren Evolution,<br> <br> b) individuelles Wissen aus der eigenen Lebenserfahrung und<br> <br> c) kulturelles Wissen von den Vorfahren und anderen Menschen.<br> <br> Junker widersprach der Meinung, ob der Mensch sich als Geschöpf Gottes oder als arrivierter Affe begreife, werde einen deutlichen Unterschied auf sein Verhalten ausmachen. Schließlich lebten seine religiösen Freunde zu 95% nicht anders als er.<br> <br> Den göttlichen Befehl „seid fruchtbar und mehret euch“ (Gen 1,28) könne man sehr gut in die Sprache der Biologie übersetzen: Wer da spricht, das seien eigentlich unsere Gene in uns. Wir wissen nicht, woher dieser Drang kommt, also nennen wir den Urheber dieses Dranges „Gott“ - in Wahrheit seien es unsere Gene, meinte Prof. Junker.<br> <br> Die Behauptung, die Wissenschaft könne nichts zum Sinn des Lebens sagen, sei folglich erkennbar falsch. Auf die Frage, welchem Weltbild wir dann folgen sollen, dem „religiösen“ oder dem „wissenschaftlichen“, ist für Junker die Antwort klar. Dem wissenschaftlichen könnten wir gar nicht entkommen, ob man nun noch konkurrierende religiöse Deutungen hinzufügt oder auch nicht. Im Blick auf die Diskussion um Wahrheit sei allerdings eine Koexistenz beider Meinungen schwierig. Im Blick auf unterschiedliche Lebenskonzepte andererseits ist es eine soziale Notwendigkeit, mit unterschiedlichen Vorstellungen zu koexistieren, ohne sich darüber die Köpfe einzuschlagen.<br> <br> <strong>Dr. Michael Coors, Studienleiter an der Evangelischen Akademie Loccum, formulierte seine Gegenposition auf drei Ebenen: theologisch, wissenschaftstheoretisch und moralisch. </strong><br> <br> <em>1) Theologie</em><br> <br> Die Gegenposition auf den Anspruch, mit Wissenschaft letztlich alles erklären zu wollen, lautet nicht, dass die Theologie es besser könne als die Wissenschaft. Vielmehr behauptet JEDER Versuch einer absoluten Welterklärung einen Standpunkt, den der Mensch prinzipiell nicht haben kann. Es wäre ein Standpunkt Gottes, der von außen auf die Welt schaut. Den können wir als Mensch nicht haben. Daher steht jeder Anspruch umfassender Welterklärung unter Ideologieverdacht.<br> <br> Nun hat die Theologie des Mittelalters selbst eine enge Verbindung von Theologie und Metaphysik gepflegt und sich als die wahre Welterklärung dargestellt. Diese Kritik trifft folglich auch solche traditionellen theologischen Positionen.<br> <br> Luther betonte in seiner Auslegung des ersten Gebotes, dass es darum geht, das Gottsein Gottes anzuerkennen und das Menschsein davon zu unterscheiden. Dies ist weniger ein metaphysischer Satz, als vielmehr eine Demutsregel: Du bist als Mensch begrenzt - in deiner Wahrnehmung und in deinem Verstehen. Immer wenn ein Mensch etwas über die Welt sagt, dann als jemand, der in dieser Welt lebt und eben nicht Gott ist. Es gibt keinen objektiven Standpunkt außerhalb der Welt. Auch die Theologie weiß nicht alles, auch die Kirche weiß nicht alles. Wir nehmen immer nur bestimmte Perspektiven wahr. Wer meint genau, erklären zu können, „was die Welt im innersten zusammenhält“ beansprucht einen göttlichen Ausgangspunkt.<br> <br> <em>2) Wissenschaftstheorie</em><br> <br> Wer die respektablen Ergebnisse einer naturwissenschaftlichen Theorie wie z.B. der Evolutionstheorie in eine Theorie zur Welterklärung übersetzen will, leistet der Evolutionstheorie einen Bärendienst. Die Wissenschaften konnten deshalb ihren Siegeszug antreten, weil sie sich als eine reine Methode verstanden haben – mehr nicht. Wenn Wissenschaftler nicht nur die Welt, sondern auch Gott erklären wollen, dann ignorieren sie sträflich die methodischen Grundlagen naturwissenschaftlichen Arbeitens.<br> <br> Eine falsche vereinfachte Sichtweise meint, Naturwissenschaft beschreibe einfach, was da ist, und deswegen gilt das. Wenn es so wäre, könnten wir einen wissenschaftlichen Satz erst dann akzeptieren, wenn wir in allen Fällen überprüft haben, ob das so stimmt. Wir können aber so gut wie nie alle Anwendungsfälle untersuchen.<br> <br> Die Plausibilität von wissenschaftlichen Aussagen liegt in Wahrheit darin, dass sie allgemein menschlichen Denkkategorien folgen, indem sie ihre Sätze in Form von Theorien formulieren, die logischen Regeln zur inneren Konsistenz entsprechen. Weiterhin gehört dazu, dass die Theorien auf die Erfahrung bezogen werden müssen und an Daten aus der Umwelt überprüft werden müssen. Eine Theorie ist folglich nur dann wissenschaftlich, wenn sie falsifizierbar ist. Wie sollte aber Junkers Theorie vom biologischen Sinn des Lebens falsifiziert werden?<br> <br> Es gehört zum Wesen von Wissenschaft, ihre Aussagen auf die Bereiche zu beschränken, zu denen Aussagen aufgrund des methodischen Instrumentariums auch möglich sind. Darum ist – aus methodischen Gründen – die Frage nach Gott ebenso wie z.B. die Frage nach der Freiheit des Menschen ausgeklammert. Das bedeutet nun gerade nicht, dass es beides nicht geben würde. Die Frage der Freiheit passt aber nicht in das Kausalprinzip. Prof. Junkers Betrachtung des Gehirns als biomechanische Maschine ist im Rahmen naturwissenschaftlicher Betrachtungsweisen konsistent. Die vollständige Realität ist damit aber nicht abzubilden. Wenn wir uns auf reine Biologie reduzieren – warum sind wir dann Menschen und nicht eine dritte Schimpansenart?<br> <br> <em>c) Moral</em><br> <br> Nur der Mensch beherrscht seine Umwelt in solch einem Maß, dass er sie sogar vernichten könnte. Durch die Vernunft ist der Mensch seinen Grundlagen aber nicht ausgeliefert. Kulturelle Errungenschaften bleiben ambivalent. Was gute und was schlechte kulturelle Errungenschaften sind, lässt sich nicht biologistisch entscheiden. Was natürlich ist, ist nicht automatisch gut. So ist es eine (wissenschaftlich exakte) sachliche Aussage, dass auf dem Tisch eine Flasche Wasser steht. Der Satz „Es ist gut, dass dort eine Flasche Wasser steht.“ ist hingegen ein moralisches Werturteil, das weder eindeutig ableitbar noch allgemein zustimmungsfähig sein muss. (Vielleicht wäre Bier ja angenehmer?)<br> <br> Ein genetischer Gattungsegoismus definiert bestenfalls das als gut, was dem Überleben der eigenen Gattung dient. Es gibt sogar so etwas wie einen evolutionären Altruismus: eine indirekte Förderung der eigenen Entwicklung durch die Unterstützung anderer. Allerdings kann sich echte Ethik nur entwickeln, wenn zum evolutionären Altruismus auch ein kultureller hinzukommt. Der Mensch hat Anspruch auf Achtung, unabhängig davon, ob er etwas zur Ausbreitung seiner Gene beitragen kann oder nicht. Im biblischen Gleichnis vom barmherzigen Samariter wird die Frageperspektive herumgedreht. Sie lautet nicht mehr „Wer ist mir der Nächste?”, sondern: „Wer bedarf meiner Hilfe, damit ich ihm zum Nächsten werden kann?“ Die Handlung des Samariters gegenüber der eigentlich religiös feindlichen Gruppe ist nicht evolutionär zu begründen und ist gegen die natürliche Neigung des Menschen. Solches ist aber das Fundament unseres Zusammenlebens, meinte Dr. Coors.<br> <br> Die Debatte hat gezeigt, dass das Gespräch zwischen Glaube und Naturwissenschaft keineswegs davon geprägt ist, dass sich zwei Prinzipien unversöhnlich gegenüberstehen. Vielmehr ist ein starkes Ineinander zu beobachten: Die Argumente des wissenschaftlichen Theologen waren sehr stark Argumente der Wissenschaft. Er verteidigte die Wissenschaft gegen ihre Überforderung durch überzogene Deutungsansprüche. Umgekehrt zeigte sich die biologistisch-reduktionistische Auffassung des atheistischen Wissenschaftlers mehr von eigenen theologischen Grundentscheidungen geprägt, als er selbst wohl wahr haben wollte.</p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--node--field-autor--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-autor.html.twig * field--default--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--field-autor--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-autor.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-autor--article.html.twig * field--node--field-autor.html.twig * 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