Judenmission https://www.confessio.de/index.php/ de Jude oder Christ? https://www.confessio.de/index.php/artikel/285 <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'ds_entity_view' --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'modules/contrib/ds/templates/ds-entity-view.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'layout__onecol' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: x layout--onecol.html.twig x layout--onecol.html.twig * layout.html.twig --> <!-- INVALID FILE NAME SUGGESTIONS: See https://api.drupal.org/api/drupal/core!lib!Drupal!Core!Render!theme.api.php/function/hook_theme_suggestions_alter layout_onecol__node__285 layout_onecol__node_article_rss layout_onecol__node_article layout_onecol__node_rss layout_onecol__node --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'core/modules/layout_discovery/layouts/onecol/layout--onecol.html.twig' --> <div data-history-node-id="285" class="layout layout--onecol"> <div class="layout__region layout__region--content"> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--bundle-field--node--article---custom.html.twig * field--default--node--bundle-field--node--article.html.twig * field--default--node--article---custom.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--bundle-field--node.html.twig * field--default--bundle-field--node--article---custom.html.twig * field--default--bundle-field--node--article.html.twig * field--default--article---custom.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--bundle-field--node.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--bundle-field--node--article.html.twig * field--node--bundle-field--node.html.twig * field--node--article.html.twig * field--bundle-field--node.html.twig * field--ds.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-bundle-fieldnode field--type-ds field--label-hidden field--item">Artikel</div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--node-title--article---custom.html.twig * field--default--node--node-title--article.html.twig * field--default--node--article---custom.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--node-title.html.twig * field--default--node-title--article---custom.html.twig * field--default--node-title--article.html.twig * field--default--article---custom.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--node-title.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--node-title--article.html.twig * field--node--node-title.html.twig * field--node--article.html.twig * field--node-title.html.twig * field--ds.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-node-title field--type-ds field--label-hidden field--item"><h2> Jude oder Christ? </h2> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-untertitel--article--rss.html.twig * field--default--node--field-untertitel--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-untertitel.html.twig * field--default--field-untertitel--article--rss.html.twig * field--default--field-untertitel--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-untertitel.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-untertitel--article.html.twig * field--node--field-untertitel.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-untertitel.html.twig * field--string.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-untertitel field--type-string field--label-hidden field--item">Messianische Juden in der Diskussion</div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--body--article--rss.html.twig * field--default--node--body--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--body.html.twig * field--default--body--article--rss.html.twig * field--default--body--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--body.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--body--article.html.twig * field--node--body.html.twig * field--node--article.html.twig * field--body.html.twig * field--text-with-summary.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item"><p>Das Verhältnis zwischen Christen und Juden in Deutschland ist komplex. Dafür gibt es verschiedene Ursachen. Eine davon ist die deutsche Geschichte. Wir können nicht darüber hinweg sehen, dass die Verbrechen des deutschen Volkes an den Juden und die planmäßige Ermordung von mehr als 6 Millionen Juden eine Schuld darstellt, die auch die Nachgeborenen zu besonderer Verantwortung im Umgang mit Juden verpflichtet. Es gilt zu sehen, dass auch von jüdischer Seite mit besonderer Aufmerksamkeit auf deutsches Handeln gesehen wird und die Sensibilität dafür nicht verloren gehen darf.</p> <p><br> <strong>Unterschiedliche Zugehörigkeiten</strong><br> <br> Kompliziert wird das Verhältnis aber auch dadurch, dass das Judentum nicht einfach eine Religion darstellt, zu der man sich bekennt. Das Judentum wird stärker als viele andere Religionen durch die Verknüpfung von drei verschiedenen Faktoren und Arten der Zugehörigkeit bestimmt, die keineswegs deckungsgleich sind und je nach Perspektive anders ausfallen:<br> 1.Judentum als Religion: In diesem Sinn bedeutet Jude sein, sich mit der jüdischen Religion zu identifizieren. Dies heißt, an den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs zu glauben und sich um die Einhaltung seiner Gebote zu bemühen, wie sie in Thora und Talmud überliefert werden. Jude sein ist hier die Frage nach einem religiösen Bekenntnis. In etlichen Fällen haben dieses Bekenntnis auch Menschen angenommen, die vorher zu anderen Religionen gehört hatten, und sind somit zum Judentum übergetreten.<br> 2.Judentum ist aber auch ein Volk: Zu ihm gehört, wer eine jüdische Mutter hat. Die Volkszugehörigkeit geht nicht verloren, wenn man den Glauben nicht lebt oder ihn sogar verleugnet. Die nationalsozialistischen Rassentheorien waren vor allem auf diesen Aspekt bezogen, so dass der Verfolgung auch viele Menschen christlichen Glaubens zum Opfer fielen, die jüdische Vorfahren hatten. Auch während der DDR-Zeit kamen in den wenigen verbliebenen jüdischen Gemeinden etliche zusammen, die sich in erster Linie durch die ihre Herkunft und das gemeinsam erlittene Schicksal miteinander verbunden fühlten. Eine gemeinschaftliche Pflege religiöser Rituale und Traditionen suchten keineswegs alle von ihnen, einige fühlten sich sogar als Atheisten, was aber ihrem Selbstverständnis als Jude in diesem ethnischen Sinn keinen Abbruch tat.<br> 3.Den dritten Aspekt bildet seit 1948 das Bestehen des Staates Israel. Man kann jetzt auch wieder jüdischer Staatsbürger sein, wobei dies trotz großer Überschneidungen nicht identisch damit sein muss, dass man auch jüdischen Glaubens ist und durch die eigene Abstammung zum jüdischen Volk gehört. Zum Staat Israel gehören auch Bürger anderer Religion und anderer Herkunft.<br> <br> Alle drei Aspekte lassen sich nicht wirklich völlig voneinander lösen, auch wenn sie aufgrund ihrer unterschiedlichen Charaktere auch nicht einfach gleichgesetzt werden dürfen. Die in Deutschland lebenden Juden haben auf die Politik des Staates Israel und dessen Umgang mit den Palästinensern keinen besonderen Einfluss und können schlecht dafür in Haftung genommen werden, selbst wenn sie sich mit Israel verbunden fühlen.<br> <br> <strong>Messianische Juden</strong><br> <br> Noch etwas komplizierter wird die Gemengelage im Blick auf eine Gruppe, die sich „messianische Juden“ nennt und sich in dem Grenzbereich zwischen Christentum und Judentum bewegt. Je nach Perspektive und betrachtetem Aspekt gehört sie mal auf die eine, und mal auf die andere Seite. Bestandteil der jüdischen religiösen Vorstellungen ist die Erwartung eines Messias. Messianische Juden teilen diese allgemeine jüdische Erwartung. Im Unterschied zu den anderen Angehörigen der jüdischen Religion gehen Sie aber davon aus, dass der jüdische Rabbiner Jesus von Nazareth der von Gott verheißene Gesalbte („Messias“) ist.<br> <br> Aus christlicher Perspektive sind sie damit ihrer Religion nach nicht länger Juden, sondern Christen. Wer an Jesus Christus als Sohn Gottes und Erlöser glaubt und sich daraufhin taufen lässt, ist ein Christ, egal, aus welchem Volk die Person stammen mag.<br> <br> Aus der Perspektive der messianischen Juden hört ihre Zugehörigkeit zum jüdischen Volk mit ihrer religiösen Entscheidung für diesen Messias aber nicht auf. Messiaserwartungen und messianische Gruppen hat es in der Geschichte des Judentums immer wieder gegeben. Dabei blieb in der Regel selbstverständlich anerkannt, dass auch diejenigen, welche z.B. in Simon Bar Kochba oder in Schabbtai Zvi den von Gott gesandten Messias zu erkennen glaubten, weiterhin zur Gemeinschaft (und damit auch zur Religion) des Judentums gehören, auch wenn man deren messianisch Begeisterung für Irrtum hielt.<br> <br> Messianische Juden verbinden Judentum und Christentum so eng, dass ihr Jesusglaube lediglich als eine spezifische (neben anderen bestehenden) jüdischen Lehrvarianten erscheint. Folglich legen sie in ihrem Selbstverständnis und in ihrer Außendarstellung größten Wert darauf, ungeachtet ihres Christusbekenntnisses weiterhin als Juden anerkannt und angesprochen zu werden. Dementsprechend feiern sie auch weiter traditionelle jüdische Feste und haben in vielen Elementen jüdische Bezüge bewahrt, wobei natürlich andererseits auch einige christliche Einflüsse insbesondere aus dem charismatischen Bereich aufgenommen wurden. In der Praxis bestehen intensive Vernetzungen in die Szene evangelikaler und pfingstlich geprägter Missionswerke, deren Arbeitsweisen weithin übernommen werden. Für außenstehende Beobachter sind jüdisch-messianische Gruppen auch auf den zweiten Blick nicht ohne weiteres von israelbegeisterten evangelikalen Gruppen zu unterscheiden.<br> <br> Diese Situation bringt nun beide Seiten - sowohl die christliche, wie auch die jüdische, in gewisse Schwierigkeiten, denn die messianischen Juden sprengen gewohnte Sichtweisen und Kategorien. Für die Christen sind sie mitunter zu jüdisch, für die Juden viel zu christlich. In jedem Fall fühlen sie sich nicht an die traditionellen Verhaltensregeln der einen wie der anderen Gruppe gebunden – wie das mit Grenzgängern nun mal zu gehen pflegt.<br> <br> <strong>Konflikte</strong><br> <br> Beim 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden 2011 ist der schon länger latent schwelende Konflikt deutlicher sichtbar geworden. Eine Berliner jüdisch-messianische Gemeinschaft hatte einen Stand auf dem „Markt der Möglichkeiten“ beantragt, der von der zuständigen Projektleitung unter Verweis auf einen entsprechenden Beschluss des Präsidiums abgelehnt wurde. Damit wollte sich die Gemeinschaft nicht ohne weiteres abfinden. Es erhoben sich auch etliche Stimmen aus verschiedenen Teilen der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens, die der abgelehnten Gruppe beisprangen und den Beschluss des Präsidiums kritisierten. Dieses blieb jedoch auch nach erneuten Beratungen bei seiner Position.<br> <br> <strong>Christlich-jüdische Verständigung auf dem Kirchentag </strong><br> <br> Warum hatte der Kirchentag diesen Stand abgelehnt? Die Entscheidung bleibt möglicherweise unverständlich, wenn man sich nicht mit der Geschichte des Kirchentages und der christlich-jüdischen Verständigung befasst. Insbesondere im Osten Deutschlands ist dieser Teil deutscher Geschichte mangels persönlicher Beteiligungsmöglichkeit weithin unbekannt geblieben. Zwischen dem Kirchentag und der Annäherung zwischen Kirche und Judentum besteht nämlich eine sehr enge Verbindung. Der Kirchentag war mit seinen Aktivitäten, Foren und Podien maßgeblich an der Versöhnungsarbeit zwischen Christen und Juden nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt. Er war sogar der Motor dieser Entwicklung. Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit ist direkt aus der Kirchentagsarbeit hervorgegangen. Dass trotz der schweren Schuld, die auch viele deutsche Christen in der Zeit des Nationalsozialismus auf sich geladen haben, eine solche Zusammenarbeit möglich wurde, grenzt an ein Wunder. Dies ist nicht zuletzt dem sehr behutsamen und einfühlsamen Umgang der damaligen Verantwortlichen geschuldet. Im Rahmen der Kirchentagsarbeit keimte und wuchs diese zarte Pflanze heran und wurde zu einem geachteten Beispiel für christliche Versöhnungsarbeit.<br> <br> Diese Kontakte bringen es mit sich, dass mit dem Kirchentag eine besonders aufmerksame Kultur des aufeinander Hörens und der gegenseitigen Rücksichtnahme im christlich-jüdischen Verhältnis entstanden ist. Auf dieser Grundlage ist so etwas wie ein neuer Respekt füreinander gewachsen, der die alte Schuld nicht negiert, aber durch aktives Versöhnungshandeln eine neue Grundlage für Gemeinschaft aufbaut.<br> <br> <strong>Gegen „Holocaust mit anderen Mitteln“</strong><br> <br> Vor diesem Hintergrund wird es nachvollziehbar, dass die Verantwortlichen des Kirchentages diese Frucht der Kirchentagsarbeit schützen wollen. Dementsprechend aufmerksam und kritisch fallen die Reaktionen gegenüber Gruppen aus, die den Verdacht erwecken, von christlicher Seite aus erneut Juden zu bevormunden und unter Druck zu setzen. Aus dieser Perspektive erscheinen die messianischen Gemeinschaften in einem anderen Bild. Sie werden im Blick auf ihr Bekenntnis und ihr Auftreten als evangelikal geprägte christliche Gruppen klassifiziert, welche die aktive und gezielte Mission unter Juden zu ihrem ausdrücklichen Programm gemacht haben. Da gehen viele Alarmglocken an. Bekehrungsorientierte Ansätze evangelikaler Missionsarbeit haben in der Vergangenheit immer wieder Fälle produziert, in denen Achtung und Respekt vor dem Glauben des Anderen unterentwickelt blieben, und statt dessen Druck aufgebaut wurde, der als Bevormundung erlebt wird. Hinzu tritt, dass aufgrund der geschichtlichen Belastung die Deutschen wohl am wenigsten berufen sind, eine neue Missionskampagne gegenüber Juden loszutreten. Auf dem Kirchentag 1999 in Stuttgart erkärte der Württembergische Landesrabbiner Joel Berger: „Die Judenmission ist für mich Fortsetzung des Holocaust mit anderen Mitteln.“ Diese Aussage versteht Berger auch gegenüber den Aktivitäten messianischer Juden, die er mit zum Christentum zählt. In wieweit die Juden überhaupt Adressat christlicher Missionsbemühungen sein sollten, ist in der gegenwärtigen Theologie umstritten.<br> <br> <strong>Absage an Judenmission</strong><br> <br> Gemäß grundlegender biblischer Aussagen hat Gott das Volk Israel erwählt und mit ihm einen Bund geschlossen. Dieser Bund ist auch nach neutestamentlichen Aussagen (Röm. 9-11) nicht hinfällig. Daher ist das Verhältnis Israels zu Gott ein anderes als das der anderen Völker.<br> <br> Die Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland hat 1980 der christlichen Judenmission eine generelle Absage erteilt. Sie argumentierte: „Wir glauben, daß Juden und Christen je in ihrer Berufung Zeugen Gottes vor der Welt und voreinander sind; darum sind wir überzeugt, daß die Kirche ihr Zeugnis dem jüdischen Volk gegenüber nicht wie ihre Mission an die Völkerwelt wahrnehmen kann.“ Im Unterschied zu den Heidenvölkern hat Israel bereits eine Beziehung zu Gott.<br> <br> Jahrhundertelang war in der christlichen Theologie eine „Substitutionstheorie“ vorherrschend. Demnach sei das Christentum als neues Bundesvolk an die Stelle Israels getreten. Juden könnten wie andere Heiden auch nur über ihre Bekehrung zu Jesus einen Zugang zu Gott finden. Auf die Ablehnung einer Konversion zum Christentum wurde oft mit Feindschaft und Gewalt reagiert. Von daher legt die Theologie der Substitution den Grundstock zu einer oft blutigen Judenfeindschaft.<br> <br> Heute wird dies zunehmend anders gesehen. Unter Bezug auf die Aussagen von Paulus im Römerbrief ist die Sensibilität dafür gewachsen, dass die Erwählung Israels fortbesteht. Zudem ist zu bedenken, dass die ersten Christen alle Juden waren, die Frage nach der Anerkennung von Jesus mithin eine innerjüdische Debatte war. Für die rheinische Kirchenleitung folgt daraus: „Der „Missionsbefehl“ bzw. „Taufbefehl“ (Mt 28,19) rechtfertigt keine Mission von Nichtjuden an Juden, sondern er fordert die Apostel auf, sich (als Juden, die sie sind) den nichtjüdischen Völkern ‚missionierend’ zuzuwenden, um sie in die Nachfolge zu rufen, sie zu taufen und die Gebote Jesu zu lehren. Unter „allen Völkern“ sind die nichtjüdischen Völker zu verstehen.“ Christen sind hineingenommen in den Bund Gottes mit Israel, aber sie haben den Juden nichts voraus. Die grundsätzliche Absage an die christliche Judenmission erfolgt aus theologischen Gründen und nicht allein wegen der Schuld des Holocaust - so die klare Position der rheinischen Kirchenleitung.[1]<br> <br> <strong>Verteidiger</strong><br> <br> Wechselt man nun die Perspektive und sieht die Situation aus der Sicht der messianisch-jüdischen Gemeinde, stellen sich die Verhältnisse völlig anders dar. Die entscheidende Weichenstellung ist hier, dass es sich bei den messianischen Juden mehrheitlich tatsächlich um Personen handelt, die eine ethnisch-jüdische Herkunft haben. Deshalb halten sie mit Nachdruck fest, dass sie Juden sind und bleiben wollen. Mit einem Schlag entfällt damit das Konfliktfeld, dass Christen sich vereinnahmend über Juden hermachen. Statt dessen wird daraus eine innerjüdische Debatte um den wahren Messias. Es kann sogar so weit gehen, dass die liberale christliche Kritik an den missionarischen Aktivitäten messianischer Juden seinerseits als unzulässige Einmischung und christliche Vereinnahmung von Juden beklagt wird. Wenn nun Juden von sich aus dazu finden, was Gott mit Jesus von Nazareth begonnen hat, so gibt es kein christliches Argument, was dagegen anzubringen wäre. Sie haben sogar die Ausführungen der rheinischen Kirchenleitung hinter sich, welche sich lediglich gegen die heidenchristliche Judenmission verwahrt. Innerjüdische Auseinandersetzungen um die Anerkennung von Jesus als Messias werden jedoch vor dem biblischen Hintergrund akzeptiert und betont, dass Paulus als Jude sich bemühte, andere Juden zum Glauben an den Messias Jesus zu gewinnen.<br> <br> So können sich auch Christen darüber freuen, wenn Juden zu Jesus finden, auch wenn sie es nicht als ihre Aufgabe ansehen, selbst eine planmäßige Judenmission zu installieren.<br> <br> <strong>Verschmelzung</strong><br> <br> In der Theorie mag es klar sein: Heidenchristen haben keinen primären Missionsauftrag gegenüber Juden, Juden hingegen dürfen untereinander durchaus für eine bestimmte Messiasauffassung werben. In der Praxis ist beides wiederum schwer auseinander zu halten.<br> <br> Wenn in evangelikal geprägten christlichen Kreisen die Freude über die Arbeit jüdisch-messianischer Gemeinden so groß ist, dass sie mit Infrastruktur und Spenden massiv unterstützt werden, wie ist das von christlicher Mission zu unterscheiden? So finanziert der christliche Evangeliumsdienst e.V. direkt die Gehälter von vier messianisch-jüdischen Gemeinden in Deutschland. Schon 1998 wies der SPIEGEL in einem kritischen Artikel auf die Verflechtung messianischer Gemeinden mit freikirchlicher Infrastruktur hin.<br> <br> Weil sie wissen, dass an der Frage sehr viel hängt, geben sich die jüdisch-messianischen Gemeinden große Mühe, sich selbst in ihren öffentlichen Äußerungen konsequent innerhalb des Judentums zu verorten, obwohl ihr Bekenntnis ein christliches ist, ihre Publikationen z.T. in christlichen Verlagen erscheinen, sie auf christlichen Konferenzen als Redner auftreten, sie mit christlichen Missionswerken zusammenarbeiten und von christlichen Spendern finanziert werden.<br> <br> Es wird sich nicht restlos klären lassen, welcher Religion diese Bewegung letztlich zuzuordnen ist, weil sie ein solcher Grenzgänger ist. Die Existenz messianischer Juden erinnert aber daran, in welch enger weise Judentum und Christentum miteinander verbunden sind.</p> <p>&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p> <hr> <p><br> <br> [1] Absage an Begriff und Sache christlicher Judenmission. Beschluss der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland vom 12./13. 12. 2008, http://www.ekir.de/www/downloads/ekir2008absage_judenmission.pdf</p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--node--field-autor--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-autor.html.twig * field--default--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--field-autor--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-autor.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-autor--article.html.twig * field--node--field-autor.html.twig * field--node--article.html.twig * 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In seiner Jugend war er zunächst eher agnostisch bzw. atheistisch geprägt. Der zum Teil doch recht starke Antisemitismus, den er in seiner Umgebung zu spüren bekam, ließ ihn dann zum Zionisten werden. Er berichtet davon, wie er in Israel an der Klagemauer eine persönliche Gottesbegegnung erlebt hat. Plötzlich sei ihm bewusst geworden, dass es Gott gibt. Von einer Sekunde zur Anderen waren seine Zweifel und sein Desinteresse weggewischt. Er hatte einen Zettel mit der Frage, ob das Leben einen Plan hat, in die Mauer gesteckt. Als Antwort fühlte er sich von Gott geschickt, in die Ukraine zurückzukehren. Dort traf er einen jüdischen Freund, der inzwischen an Jesus glaubte. Zunächst versuchte er, dem Freund die Überzeugung auszureden und wollte aus dem Alten Testament beweisen, dass Jesus nicht der Messias sein könne. Im Ergebnis hätten aber diese Bemühungen im Verlauf eines Jahres ihn selbst überzeugt.<br> 1992 wurde er Mitglied der jüdisch-messianischen Gemeinde in Kiew.<br> <br> <strong>Gemeindegründer</strong><br> <br> Als Wladimir Pikman 1995 mit seiner Frau nach Deutschland kam, habe er es als einen Auftrag von Gott angesehen, eine messianische Bewegung ins Leben zu rufen. In den 14 Jahren seines Wirkens hat er fast 300 Personen getauft, davon die meisten Juden in Berlin. Inzwischen gibt es messianische Gemeinschaften und Werke in mehr als 30 Orten in Deutschland.<br> <br> Die jüdische Bevölkerung hat sich nach seinen Aussagen in Deutschland seit 1991 mehr als verzehnfacht (von ca. 30 000 auf jetzt ca. 300 000). Der größte Teil von ihnen sind russische Juden, die als Einwanderer nach Deutschland gekommen sind. Allerdings leben in Berlin auch etwa 15 000 bis 30 000 Israelis. Inzwischen würden mehr Juden aus Israel nach Deutschland übersiedeln als andersherum.<br> <br> Mit dem Anwachsen der jüdischen Bevölkerung vergrößert sich auch die Basis für messianische Juden. Wurde ihre Zahl vor 20 Jahren noch auf maximal 100 geschätzt, so geht er jetzt von mindestens 5000 aus.<br> <br> <strong>Legitimer Teil des Judentums</strong><br> <br> Vor dem Zweiten Weltkrieg habe es in Deutschland zwischen 100 000 und 300 000 Judenchristen gegeben – weit mehr als in allen anderen Ländern zusammen. Aus der Sicht nationalsozialistischer Rassentheorien machte das keinen Unterschied, ob ein Jude getauft ist oder nicht. Sie wurden ebenso wie liberale, atheistische oder orthodoxe Juden in Konzentrationslager verschleppt und umgebracht. Vor dem Krieg jedoch hat es ein eigenes judenchristliches Leben in Deutschland gegeben, betont Wladimir Pikmann, der mit diesem Argument dafür streitet, auch heute die messianische Bewegung als legitimen Teil des Judentums anzuerkennen. So hätten allein in Berlin drei messianisch-jüdische Gemeinden bestanden. Auch die Jerusalemkirche in Hamburg hätte stark unter Einwanderern aus Osteuropa evangelisiert. Sogar Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf wird als Gründer der ersten messianischen Gemeinde in Europa gelobt, weil er in seinem Schloss Räume zur Verfügung gestellt habe, in denen Jesusgläubige Juden weiter jüdische Praktiken durchführen konnten. Nach dem Holocaust sei das Thema jedoch totgeschwiegen worden. Sogar das Jüdische Museum zeige zwar mit Stolz die Weihnachtsbäume säkular assimilierter Juden, aber nichts über die Judenchristen. Den Begriff „messianische Juden“ gibt es erst seit ca. 30 Jahren. Auf Rückfrage wird deutlich, dass es doch eine wesentliche Differenz zwischen den damaligen Judenchristen und den heutigen messianischen Juden gibt. Ein Judenchrist ist jemand mit jüdischer Abstammung, der an Jesus glaubt und in einer Kirche zu Hause ist. Demgegenüber ist ein messianischer Jude ein Mensch mit jüdischer Abstammung, der an Jesus glaubt, aber weiter versucht, als Jude zu leben. Die bleibende Selbstidentifikation als Juden (und eben nicht die Verschmelzung mit dem Christentum) ist folglich die Besonderheit und das Markenzeichen der messianischen Juden.<br> <br> <strong>Zwischen den Religionen</strong><br> <br> Die Stellung zwischen den Religionen zeigt sich auch in verschiedenen praktischen und theologischen Fragen. So gibt es z.B. in den jüdisch-messianischen Gemeinden keine Kindertaufe, weil die Taufe in Beziehung zur jüdischen Mikwe gesetzt wird. Diese ist für Erwachsene, nicht für Kleinkinder konzipiert. Daher liegt das typische Taufalter bei 12 Jahren für die Mädchen und bei 13 Jahren für die Jungen. Getauft wird mit der Formel aus Mt. 28 und durch Untertauchen. Daher finden die Taufen nicht im Gottesdienst, sondern an Gewässern in der Umgebung statt. Als wichtig gilt, dass das Taufwasser überall hin gelangt. Es sollen also auch die Finger gespreizt und Ringe vorher abgelegt werden. Der Rabbiner steigt nicht mit ins Wasser, sondern bleibt am Ufer, so dass sich faktisch der Täufling selbst tauft.<br> <br> Kompliziert wird es im Blick auf die Auffassung von der göttlichen Trinität. Als Protest gegen den Antisemitismus wollen sich viele Juden (auch messianische) von allem Christlichen distanzieren. Mit dem Konzil von Nizäa werden eine Reihe von christlichen Entfremdungen gegenüber dem Judentum in Verbindung gebracht, z.B. das Feiern der Feste zu anderen Zeiten (Sonntag statt Schabat, Ostern statt Passa). Manche gehen daher auch so weit in ihrem Versuch, mit den Juden weiterhin gute Gemeinschaft zu haben, dass sie die Trinitätslehre in Frage stellen.<br> <br> Persönlich zeigt sich Wladimir Pikman hingegen von der Richtigkeit der Trinitätsauffassung überzeugt, denn sie ist im neuen Testament tief verankert. Jesus wird mit gleichen Worten wie Gott im jüdischen Gebet angesprochen (adonai). Wenn man das NT richtig wahrnimmt, kann man daher nicht bezweifeln, dass Jesus Gott gleich ist.<br> <br> Die Einordnungsprobleme zeigen sich auch praktisch beim Abdruck der Gottesdiensteinladungen in den Tageszeitungen. Die messianische Gemeinde in Berlin selbst wollte gern bei den jüdischen Synagogengottesdiensten mit aufgeführt werden. Dagegen hat sich aber die jüdische Gemeinde beschwert. Seitdem sind die messianischen Juden mit bei den Freikirchen eingeordnet.<br> <br> <strong>Gemeindealltag</strong><br> <br> Aufgrund der großen geografischen Ausdehnung des Einzugsgebietes konzentrieren sich die Gemeindeaktivitäten in Berlin auf den Sabbat. Ab 9 Uhr kommen die ersten Besucher, wobei der Sabbatgottesdienst erst 11 Uhr beginnt und ca. drei Stunden dauert. Der erste Teil entspricht dabei weitgehend dem jüdischen Synagogengottesdienst, bei dem auch hebräisch gebetet und gesungen wird. Der zweite Teil ist von modernem Lobpreis geprägt. Nach einer Pause folgt der dritte Teil Kindersegnung, Predigt, Schlussgebeten und Ansagen. Dem Gottesdienst schließen sich gemeinsames Essen sowie Bibelstunden, Fragenbeantwortung und lockeres Gespräch mit Gästen an. Das Abendmahl wird in der Berliner Gemeinde nur einmal im Jahr im Rahmen des Passa gefeiert.<br> <br> <strong>Ritualgesetz?</strong><br> <br> Wie halten es die messianischen Juden mit der Verbindlichkeit des jüdischen Ritualgesetzes? In gewisser Weise markiert neben der Frage nach dem Messias dieser Punkt eine Grenzlinie zwischen Judentum und Christentum. Paulus wehrt sich in seinen Briefen immer wieder nachdrücklich gegen Forderungen zur Beschneidung und zur Einhaltung bestimmter Zeiten, die aus konservativ-jüdischen Kreisen erhoben wurden. An dieser Stelle folgen ihm die messianischen Juden nicht. Die Beschneidung ist als Teil der jüdischen Identität weiterhin wichtig für die Zugehörigkeit, wenngleich sie nicht als Heilsmittel verstanden werden soll.<br> <br> Im Blick auf die Speisegebote wird diskutiert, was man essen darf und was nicht. Dabei reicht das Spektrum von vollkommener Freiheit ohne Speisevorschriften bis zu rabbinisch-orthodoxer Trennung von Milch und Fleisch mit zwei Kühlschränken. In den USA werden Symposien durchgeführt, die der Frage nachgehen, was Jesus mit der Tora gemacht hat. Insgesamt feiern die messianischen Juden die jüdischen Feiertage, bekämpfen aber die christlichen nicht. So sind sie gern zu Weihnachten bei christlichen Freunden zu Besuch, ebenso wie sie diese dann zu ihrem Laubhüttenfest einladen.</p> <p>&nbsp;</p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--node--field-autor--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-autor.html.twig * field--default--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--field-autor--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-autor.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-autor--article.html.twig * field--node--field-autor.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-autor.html.twig 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href="/index.php/schlagwort/beit-sar-shalom-evangelisationsdienst" hreflang="de">Beit Sar Shalom Evangelisationsdienst</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/judenmission" hreflang="de">Judenmission</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/messianische-juden" hreflang="de">Messianische Juden</a></li> </ul> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/custom/confessio/templates/field--node--field-tags.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'links__node' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * links--node.html.twig x links.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> </div> </div> <!-- END OUTPUT from 'core/modules/layout_discovery/layouts/onecol/layout--onecol.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'modules/contrib/ds/templates/ds-entity-view.html.twig' --> Fri, 15 Feb 2013 12:24:30 +0000 cp 286 at https://www.confessio.de https://www.confessio.de/index.php/artikel/286#comments Konfessionskundliche Jubiläen 2005 https://www.confessio.de/index.php/artikel/174 <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'ds_entity_view' --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'modules/contrib/ds/templates/ds-entity-view.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'layout__onecol' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: x layout--onecol.html.twig x layout--onecol.html.twig * layout.html.twig --> <!-- INVALID FILE NAME SUGGESTIONS: See https://api.drupal.org/api/drupal/core!lib!Drupal!Core!Render!theme.api.php/function/hook_theme_suggestions_alter layout_onecol__node__174 layout_onecol__node_article_rss layout_onecol__node_article layout_onecol__node_rss layout_onecol__node --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'core/modules/layout_discovery/layouts/onecol/layout--onecol.html.twig' --> <div data-history-node-id="174" class="layout layout--onecol"> <div class="layout__region layout__region--content"> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- 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field--item">Artikel</div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--node-title--article---custom.html.twig * field--default--node--node-title--article.html.twig * field--default--node--article---custom.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--node-title.html.twig * field--default--node-title--article---custom.html.twig * field--default--node-title--article.html.twig * field--default--article---custom.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--node-title.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--node-title--article.html.twig * field--node--node-title.html.twig * field--node--article.html.twig * field--node-title.html.twig * field--ds.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-node-title field--type-ds field--label-hidden field--item"><h2> Konfessionskundliche Jubiläen 2005 </h2> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-untertitel--article--rss.html.twig * field--default--node--field-untertitel--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-untertitel.html.twig * field--default--field-untertitel--article--rss.html.twig * field--default--field-untertitel--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-untertitel.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-untertitel--article.html.twig * 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Eine Auswahl davon ist nachfolgend dokumentiert. Weitere Termine und Beschreibungen gibt es im Newsletter des Konfessionskundlichen Instituts:<br> <a></a>http://evangelischer-bund.de/newsletter/ <h4> <a></a>2005: 275. Ausgabe der Herrnhuter Losungen</h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Selten genug sind solche Auflagen! Einmalig dürfte dabei sein, was für die seit 1731 - ohne jede Unterbrechung - erscheinenden „Herrnhuter Losungen“ gilt: Jede Ausgabe hat einen immer wieder neuen Text. Für unzählige Christen in aller Welt beginnt der Tag mit diesen Bibelworten. Heute erscheinen sie in mehr als 50 Sprachen; die genaue Auflage ist unbekannt. Im deutschsprachigen Raum liegt sie bei einer Million. Nach einem bestimmten Ritual werden jährlich aus 1800 Bibelversen des AT die „Losungen“ ausgewählt. Dazu passend sucht man dann aus dem NT die „Lehrtexte“, ein Gebet oder einen Liedvers. Seit letztem Dezember werden sie als SMS auch aufs Handy geschickt. Das konnte ihr Erfinder, der Gründer der Brüdergemeine (Moravian Church), Graf von Zinzendorf (1700-1760), nicht ahnen! </p> <div> <a></a>Pfr. Dr. Walter Fleischmann-Bisten M.A., <a></a>Geschäftsführer des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim </div> <h4> <a></a>155 (oder 156): Martyrium des Polykarp</h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>„Ein apostolischer Lehrer und prophetischer Bischof der Kirche in Smyrna“, </p> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>nach der Tradition sogar Schüler der Apostel, war Polykarp. Wohl 155 verurteilte ihn der römische Prokonsul zum Tode, weil er nicht Christus abschwören wollte. In einer Zeit stets drohender Verfolgungen wurde Polykarp zum Prototyp des Märtyrers, der alle Leiden als Nachfolge Christi begreift und darum Schmerzen und Tod gering achtet. Mit ihm beginnt die Verehrung des Heiligen und seiner Reliquien: Wo seine Gebeine bestattet sind, „die edler als Edelsteine und kostbarer als Gold sind“, da <a></a>versammelt sich die Gemeinde „zum Gedächtnis derer, die zuvor gekämpft <a></a>haben, und zur Übung und Vorbereitung für die, denen dies bevorsteht.“ </p> <div> <a></a>Pfr. Dr. Peter Gemeinhardt, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Vorstand des EB Kurhessen-Waldeck </div> <h4> <a></a>1105: Tod von Salomo ben Isaak (Rashi)</h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Der bedeutendste Bibelexeget und Talmudkommentator Salomo ben Isaak (Rashi) starb vor 900 Jahren. Er lehrte lange in Worms. Das „Rashi-Haus“, ein Museum für jüdische Kunst, erinnert an den Gelehrten. Mit der wieder errichteten Synagoge und dem alten „Judenfriedhof“ gehört das „Rashi-Haus“ zum jüdischen Gedächtnis in Worms im Südwesten Deutschlands. Verschiedene Veranstaltungen der Stadt Worms im Jahr 2005 gedenken an Leben und Werk des Salomo ben Isaak. </p> <div> <div> <a></a>Prof. Dr. Michael Plathow, Leiter des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim </div> <h4> <a></a>11. Januar 1980: Verzicht auf „Judenmission“</h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Die Erkenntnis über die „bleibende Erwählung Israels“ führte vor 25 Jahren zu dem bahnbrechenden Beschluss der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland, fortan auf die sog. „Judenmission“ zu verzichten. Gleichzeitig wurde in der Erklärung die Mitverantwortung und Schuld am Holocaust bekannt; sie ging damit auch deutlich über das „Stuttgarter Schuldbekenntnis“ vom Oktober 1945 hinaus. Obwohl der Beschluss theologisch und politisch umstritten blieb, folgten andere Landeskirchen dem Beispiel der größten EKD-Gliedkirche, indem sie Ergänzungen ihrer Kirchenordnungen beschlossen. </p> </div> <div> <div> <a></a>Ulrich Villringer, Mitarbeiter Archiv und Dokumentation im Konfessionskundlichen Institut Bensheim </div> <h4> <a></a>13. Januar 1980: Gründung der „Grünen“</h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>„Ein Jahrhundertereignis“ nannte es Herbert Gruhl, der Bundestagsabgeordnete, der wegen des fehlenden Umweltbewusstseins aus der CDU ausgetreten war. Zusammen mit dem Umweltbauern Baldur Springmann, dem DDR-Abweichler Rudolf Bahro, der unvergessenen Petra Kelly - bis 1979 SPD-Mitglied - und dem Journalisten August Haußleiter, Mitbegründer der CSU (!), gehörte er zu den Gründern der „Grünen“ als Bundespartei am 13. Januar 1980 in Karlsruhe. Welch eine Metamorphose, von der damaligen Chaostruppe - in Karlsruhe mussten die Uhren angehalten werden, damit die „Ökos“ nicht schon vor dem eigentlichen Gründungsakt abreisten - und der heutigen staatstragenden Regierungspartei, die mittlerweile auch in regem Dialog mit Kirchen und Religionsgemeinschaften steht. </p> </div> <div> <div> <a></a>Ulrich Villringer </div> <h4> <a></a>5. Februar 1705: Todestag von Philipp Jakob Spener</h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>In Rappoldsweiler/Elsass geboren (13.01.1635) studierte Philipp Jakob Spener in Straßburg Theologie. Zunehmend war er von der Reformbedürftigkeit des Luthertums überzeugt. Als Pfarrer in Frankfurt/Main (1666-1686) gründete er eine Erbauungsversammlung, die sich im Anschluss an den Gottesdienst zur Andacht und Schriftauslegung traf. Programmatisch wurde seine 1675 veröffentlichte Schrift „Pia Desideria“ (fromme Sehnsüchte/Bedürfnisse). Von 1666-1691 war Spener in Dresden, ab 1691 Propst in Berlin und Konsistorialrat in Brandenburg und sorgte für die Etablierung pietistischer Frömmigkeit und Theologie. Er starb am 5.&nbsp;Februar 1705. </p> </div> <div> <div> </div> <div> Pfr. Dr. Volkmar Ortmann </div> </div> <div> <div> Vors. des Evang. Bundes Kurhessen-Waldeck, Lehrbeauftragter für Hist. Theologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main </div> <h4> <a></a>9. Februar 1555: Todestag von John Hooper </h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Viele Nachschlagewerke (wie die Theologische Realenzyklopädie oder das Lexikon für Theologie und Kirche) kennen ihn nicht. Und doch gehört John Hooper zu den interessantesten Personen der englischen Reformationsgeschichte. Vor 450 Jahren starb er als Märtyrer auf dem Scheiterhaufen, ein Opfer der Rekatholisierung Englands. Um 1500 in Somersetshire geboren, studierte er in Oxford, war stark von Zwinglis Schriften beeinflusst und wurde nach seiner Flucht von Bucer in Strassburg aufgenommen. Als er nach dem Tode Heinrichs VIII. in seine Heimat zurückkehren konnte, gehörte er bald zu den beliebtesten Predigern des&nbsp;Landes. Er hatte reformierte Luft geatmet: er weigerte sich kirchliche Gewänder anzulegen, dem Erzbischof den vorgeschriebenen Eid zu leisten und wandte sich gegen die Ordination. Erst nach einem Gefängnisaufenthalt war er zu Zugeständnissen bereit und wurde 1551 Bischof von Gloucester und Worcester. </p> </div> <div> <div> Pfr. Dr. Walter Fleischmann-Bisten M.A. </div> <h4> 25. Februar 1880: Todestag von Johann Christoph Blumhardt </h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>„Jesus ist Sieger“ war die entscheidende Erkenntnis des vor 200 Jahren in Stuttgart geborenen „älteren Blumhardt“. Als Pfarrer in Möttlingen betreute er lange Zeit eine psychosomatisch kranke Frau. Der Gebetskampf um ihre Heilung ließ ihn erfahren, dass Gottes Macht auch Dämonen überwinden kann. Der Ausbruch einer Buß- und Erweckungsbewegung brachten einen großen Zulauf zu seinen Aktivitäten, er gab 1852 sein Pfarramt auf und widmete sich in Bad Boll einem „geistlichen Sanatorium“ mit Seelsorge und Heilungsgebeten über Notleidende aller Art. Es ging ihm um die reale Erfahrung der Kraft Christi und um den Durchbruch zu Buße, Heilung und Freude. Er verstand dies als Zeichen des kommenden Reiches Gottes. Heilsgewissheit verband sich mit gesteigerter Endzeiterwartung. Besonders durch seinen Sohn Christoph Friedrich (der „jüngere Blumhardt“) wirkten diese Erkenntnisse auf den religiösen Sozialismus, auf Karl Barth und die charismatische Bewegung. </p> </div> <div> <div> Pfr. Dr. Walter Fleischmann-Bisten M.A. </div> <h4> 24. März 1980: Todestag von Oscar Arnulfo Romero<img src="/files/pool/Conf051-9.jpg" width="190" height="211" loading="lazy"> </h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> Anhängern der Theologie der Befreiung gilt Oscar Arnulfo Romero als Märtyrer. Am 24. März 1980 wurde er am Altar stehend während einer Meßfeier von einem Scharfschützen ermordet. Sein Tod heizte den Bürgerkrieg in ganz Mittelamerika so richtig an. Oscar Romero wurde am 15.8.1917 in Ciudad Barrios als Sohn eines kommunalen Angestellten geboren und lernte zunächst Schreiner. 1937 trat er ins Priesterseminar ein, war seit 1944 Pfarrer und ab 1966 Generalsekretär der Bischofskonferenz. 1970 wurde er zum Priester geweiht, seit 1977 war er Erzbischof von San Salvador. Bei seinem Tod war er Träger zweier Ehrendoktortitel und eines Friedenspreises. 1990 wurde sein Seligsprechungsprozeß eingeleitet. </p> <div> </div> </div> <div> <div> Pfr. Dr. Martin Schuck, <br> Referent für Publizistik und Kirchenrecht am <br> Konfessionskundlichen Institut Bensheim </div> <p class="U3-Zwischen"> &nbsp; </p> <h4> 9. April 1945: Todestag von Dietrich Bonhoeffer </h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> Dietrich Bonhoeffer wurde am 9. 4. 1945 in Flossenbürg zusammen mit anderen am Widerstand gegen Hitler und das Naziregime Beteiligten hingerichtet. Als Christ, Theologe und Zeitgenosse hatte er persönlich als Konsequenz verantwortlich gelebten Glaubens den Weg gewählt, „dem Rad in die Speichen zu greifen“ - mit der Folge des Martyriums. Die Bücher dieses exemplarischen evangelischen Christen („Sanctorum communio“, „Nachfolge“, „Gemeinsames Leben“ „Widerstand und Ergebung“, „Ethik“) sind in vielen Sprachen in Kirche, Theologie und Gesellschaft rezipiert worden. Nur einen Monat nach Bonhoeffers Tod, am 8. Mai 1945, endete für Deutschland der Zweite Weltkrieg mit der bedingungslosen Kapitulation. </p> </div> <div> <div> Prof. Dr. Michael Plathow </div> <h4> 18. April 1955: Todestag von Albert Einstein </h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>„Gott würfelt nicht“, mit dieser Begründung lehnte er die sog. Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik ab. Seine Relativitätstheorie der allgemeinen Aequivalenz von Masse und Energie und andere Theorien z.B. die Lichtquantenhypothese revolutionierten die Physik. Der an der Philosophie und Theologie Spinozas orientierte Wissenschaftler verließ aufgrund des nationalsozialistischen Terrors gegen die Juden 1938 Deutschland. Als überzeugter Pazifist bezog er Stellung gegen die Atomwaffen und befürwortete eine Weltregierung. Sein Portrait mit der ausgestreckten Zunge schmückt nach wie vor T-Shirts, Poster und Basecaps. </p> </div> <div> <div> Prof. Reinhard Thöle D.D., ThD, J.C.D., Referent für Ostkirchenkunde am <br> Konfessionskundlichen Institut Bensheim </div> <h4> 15. Mai 1880: Geburtstag von Otto Dibelius </h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>In einem offenen Brief widersprach der von den Deutschen Christen zwangspensionierte Berliner Oberkonsistorialrat 1937 den staatlichen Einmischungen in Lehre und Leben der Kirche und erhielt öffentliches Redeverbot. Nach dem Krieg erhielt der „Generalsuperintendent“ das Recht, den Titel „Bischof“ zu führen. Er verfasste 1945 das Stuttgarter Schuldbekenntnis. Der eiserne Antikommunist wollte von 1949 - 1961 als Ratsvorsitzender der EKD die Einheit der deutschen Kirchen in Ost und West bewahren und förderte die Beteiligung der EKD an allen ökumenischen &nbsp;Zusammen- schlüssen. Als hochgeschätzte Persönlichkeit wurde er als erster Deutscher Präsident des Ökumenischen Rates der Kirchen. </p> </div> <div> <div> Prof. Reinhard Thöle </div> <h4> 25. Juni 1580: Konkordienbuch </h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> Was ist evangelisch? Jedenfalls die Confessio Augustana mit der Apologie, Luthers Katechismen und Schmalkaldische Artikel, Melanchthons Traktat über das Papstamt: All das bildet seit 1580 mit den Bekenntnissen der Alten Kirche und der Konkordienformel (1577) als „Concordia“ die lehrmäßige Grundlage der (meisten) lutherischen Kirchen. Eine einmütige Antwort auf die Frage nach seiner Identität hat der Protestantismus im 16. Jh. nicht gefunden. So wurde das Konkordienbuch zu einer partikularen Lehrnorm, die aber bis heute wesentliche Einsichten der Reformatoren präsent und damit die Frage offen hält: Was ist evangelisch? </p> </div> <div> <div> Pfr. Dr. Peter Gemeinhardt </div> <h4> 17. Juli 1505: Eintritt Martin Luthers in Erfurter Augustinerkloster </h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> Allmählich wird jetzt alles 500 Jahre alt, was Luther tat, erlebte, erlitt und erstritt. Dies gilt auch für seinen (durch ein Gewitter mitverursachten) Eintritt in das Kloster der Augustiner-Eremiten in Erfurt. Seine dortigen Spuren können noch heute in der stilvollen Tagungsstätte im Herzen der Erfurter Altstadt verfolgt werden. Den frommen Mönch bedrängte mehr und mehr die Frage, wie er mit Gottes Willen übereinstimmen könne. Es begann ein intensives Bibelstudium. Der Magister Luther wurde für den Priesterberuf bestimmt. Nach der Priesterweihe im Erfurter Dom feierte er 1507 in der Augustinerkirche seine erste Messe (Primiz). Der Kontakt zu seinem Seelsorger und Ordensoberen, dem Generalvikar von Staupitz, führte dazu, dass er nun Theologie studieren sollte. So wurde Erfurt entscheidend für Luthers Leben und Werk. </p> </div> <div> <div> Pfr. Dr. Walter Fleischmann-Bisten M.A. </div> <h4> 21. August 1905: Geburtstag von Wolfgang Sucker </h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> Der Gründer des Konfessionskundlichen Instituts wurde am 21.08.1905 in Liegnitz (Schlesien) geboren. Er kam 1931 in den hessischen Kirchendienst als Pfarrassistent in Offenbach, wurde 1933 Studentenpfarrer in Gießen und ging 1934 als Dozent für evangelische Theologie und Methodik des Religionsunterrichtes an die Hochschule für Lehrerbildung in Lauenburg (Pommern). Nach dem Wehrdienst von 1940 bis 1945 wurde er Pfarrer in Weiterstadt bei Darmstadt und 1947 Inhaber des Katechetischen Amtes für Starkenburg, 1947 gründete er das Konfessionskundliche Institut in Bensheim, wurde Vorsitzender des EBHN und Direktor des Evangelischen Bundes. 1955 verlieh ihm die Universität Marburg die Ehrendoktorwürde. Die Synode der EKHN wählte ihn 1957 zum Oberkirchenrat und Stellvertreter des Kirchenpräsidenten, 1964 zum Kirchenpräsidenten. Er war ab 1960 Honorarprofessor für Kirchenkunde an der Universität Mainz und ab 1963 Präsident des Evangelischen Bundes. Wolfgang Sucker starb am 30. 12. 1968. </p> </div> <div> <div> Prof. em. Ferdinand Barth, <br> 1971-1997 Professor an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt </div> <h4> 25. September 1555: Augsburger Religionsfrieden </h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> Nichts ist dauerhafter als ein Provisorium: Weil weder Disput noch Krieg hatten klären können, ob die „Altgläubigen“ oder die „Augsburger Konfessionsverwandten“ die wahre Kirche seien, wurde der Dualismus bis auf weiteres zum Prinzip erklärt. Welcher Glaube für ein Territorium gültig sei, entschied der Landesherr (cuius regio - eius religio); wer diesen Glauben nicht teilte, durfte immerhin auswandern (ius emigrandi). Der Religionsfriede verhinderte nicht den Dreißigjährigen Krieg, er bahnte jedoch den Weg für den religiösen Pluralismus wie für den politischen&nbsp;Verfassungsgedanken und damit für ein „säkulares Friedens-, Freiheits- und Gleichheitssystem“ (Martin Heckel). </p> </div> <div> <div> Pfr. Dr. Peter Gemeinhardt </div> <h4> 1. November 1755: Erdbeben von Lissabon </h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Das Erdbeben von Lissabon am 1. 11. 1755 mit 30000 Toten und der völligen Zerstörung der Stadt brachte mit seinem Entsetzen in der damaligen Welt den nachhaltigen Bruch mit einem harmonisierenden Vorsehungsverständnis in der Theologie. In der Literatur geht Johann Wolfgang von Goethe in „Dichtung und Wahrheit“, Buch I, auf dieses umstürzende Ereignis ein. Heinrich von Kleist erhebt es in der Erzählung „Das Erdbeben von Chili“ zum literarischen Hintergrund. </p> </div> <div> <div> Prof. Dr. Michael Plathow </div> <h4> 4. November 1995: Todestag von Jitzhak Rabin </h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> Als Jitzhak Rabin im November 1995 ermordet wurde, hatte er bereits zum zweiten Mal das Amt des israelischen Ministerpräsidenten inne (1974-1977 und 1992-1995). Der mit der gebürtigen Königsbergerin Lea Schloßberg verheiratete Ex-General war ab 1947 Chef des Planungsstabes der Haganah, ab 1962 Generalstabschef der israelischen Armee, die den Sechs-Tage-Krieg gewann, 1968 Botschafter in den USA, wurde 1973 Abgeordneter der Knesset (Arbeitspartei) und Arbeitsminister sowie 1974 als Nachfolger von Golda Meir Ministerpräsident. In den 80er Jahren bekämpfte er hart die erste Intifada, spielte dann aber 1993 eine tragende Rolle für das Oslo-Abkommen, das ihm 1994 zusammen mit Shimon Peres und Jassir Arafat den Friedensnobelpreis einbrachte. Seiner Ermordung in Tel Aviv vor zehn Jahren wird mit einem nationalen Erinnerungstag in Israel gedacht. </p> </div> <div> Alexander F. Gemeinhardt M.A., </div> <div> </div> <div> Referent für Öffentlichkeitsarbeit am Konfessionskundlichen Institut Bensheim </div> <div> </div> <div> <div> </div> <h4> 11. November 1855: Todestag von Sören Aabye Kierkegaard </h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> Er verstand sich selbst primär als religiösen Schriftsteller, der seinen „Erbaulichen Reden“ den Vorrang gegenüber seinen pseudonymen Schriften (u. a. „Philosophische Brocken“, „Begriff Angst“, „Krankheit zum Tode“) einräumte. Dem System Hegels stellte er den Einzelnen als existierendes Subjekt gegenüber, das sich nicht als Moment einer Gesamtstruktur begreift, sondern als Träger eines auf Freiheit basierenden Gottes- und Selbstverhältnisses (Bloch: „das kleine Dänemark“ gegen „Hegels Weltkarte“). Scharfe Kritik übte er am ’Christentum light‘ der Staatskirche. Luthers Fehler sei gewesen, dass er uns „nicht gleichzeitig genug mit Christus machte“. </p> </div> <div> <div> Pfr. Dr. Walter Schöpsdau, </div> </div> <div> <div> Referent für Moraltheologie am´Konfessionskundlichen Institut Bensheim </div> </div> <div> <h4> 5. Dezember 1905: Gesetz über die Trennung von Kirche und Staat in Frankreich </h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Die kontinentale Tradition der Aufklärung führte im 19. Jahrhundert vor allem in Frankreich zu einem Modell der Laizität, das auf eine strikte Trennung von Kirche und Staat drängte. Hatte der französische Katholizismus im 18. Jahrhundert ausgeprägte nationalkirchliche Tendenzen, so war er seit Mitte des 19. Jahrhundert stärker nach Rom orientiert. Das begünstigte die laizistischen Kräfte und am 5. 12. 1905 wurde das Gesetz zur Trennung von Staat und Kirche erlassen. Wie zuvor 1789 wurde das Kirchengut eingezogen. Von den Reformierten wurde das Gesetz begrüßt. Weil Elsass-Lothringen damals zum Deutschen Reich gehörte, gilt dort das Konkordat Napoleons weiter. Der Versuch, dort das Trennungsgesetz nach 1918 einzuführen, scheiterte und führte 1924 sogar zum Sturz einer Regierung. </p> </div> <div> <div> Pfr. Dr. Martin Schuck </div> <h4> 8. Dezember 1965: Ende des II. Vatikanischen Konzils </h4> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> Am 8. 12. 1965 endete das II. Vatikanische Konzil. Am 11. 10. 1962 war es von Papst Johannes XXIII. eröffnet worden als geistliches Ereignis der Erneuerung, der Öffnung und des „aggiornamento“ (Heutigwerdens) der römisch-katholischen Kirche. 16 Beschlüsse wurden von den fast 2200 Konzilsvätern gefasst: 4 Konstitutionen (u. a. zur Offenbarung und zur Kirche), 9 Dekrete (u. a. zum Ökumenismus und zur Missionstätigkeit), 3 Deklarationen (u. a. zum Verhältnis der röm.-katholischen Kirche mit den nichtchristlichen Religionen und zur Religionsfreiheit). Das II. Vaticanum wirkt nachhaltig ins dritte Jahrtausend hinein. </p> </div> <div> <div> Prof. Dr. Michael Plathow </div> </div></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--node--field-kategorie--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-kategorie.html.twig * field--default--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--field-kategorie--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-kategorie.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-kategorie--article.html.twig * field--node--field-kategorie.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-kategorie.html.twig * field--entity-reference.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-inline"> <div class="field--label">Kategorie</div> <div class="field--item"><a href="/index.php/thema/konfessionskundliche-jubilaeen" hreflang="de">Konfessionskundliche Jubiläen</a></div> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-tags--article--rss.html.twig * field--default--node--field-tags--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-tags.html.twig * field--default--field-tags--article--rss.html.twig * field--default--field-tags--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-tags.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-tags--article.html.twig x field--node--field-tags.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-tags.html.twig * field--entity-reference.html.twig * field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/custom/confessio/templates/field--node--field-tags.html.twig' --> <div class="field field--name-field-tags field--type-entity-reference field--label-above clearfix"> <div class="field--label">Tags</div> <ul class="links field--items tags-items"> <li><a href="/index.php/schlagwort/herrnhuter-losungen" hreflang="de">Herrnhuter Losungen</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/polykarp" hreflang="de">Polykarp</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/judenmission" hreflang="de">Judenmission</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/spener-philipp-jakob" hreflang="de">Spener Philipp Jakob</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/hooper-john" hreflang="de">Hooper John</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/blumhardt-jchr" hreflang="de">Blumhardt J.Chr.</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/romero-oscar-arnulto" hreflang="de">Romero Oscar Arnulto</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/bonhoeffer-dietrich" hreflang="de">Bonhoeffer Dietrich</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/einstein-albert" hreflang="de">Einstein Albert</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/dibelius-otto" hreflang="de">Dibelius, Otto</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/konkordienbuch" hreflang="de">Konkordienbuch</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/augsburger-religionsfrieden" hreflang="de">Augsburger Religionsfrieden</a></li> <li><a href="/index.php/schlagwort/kierkegaard-soeren" hreflang="de">Kierkegaard Sören</a></li> </ul> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/custom/confessio/templates/field--node--field-tags.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'links__node' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * links--node.html.twig x links.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> </div> </div> <!-- END OUTPUT from 'core/modules/layout_discovery/layouts/onecol/layout--onecol.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'modules/contrib/ds/templates/ds-entity-view.html.twig' --> Thu, 06 Mar 2008 14:16:36 +0000 cp 174 at https://www.confessio.de