Zeitgeist https://www.confessio.de/ de Stille Post und Medienkompetenz https://www.confessio.de/artikel/336 <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'ds_entity_view' --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'modules/contrib/ds/templates/ds-entity-view.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'layout__onecol' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: x layout--onecol.html.twig x layout--onecol.html.twig * layout.html.twig --> <!-- INVALID FILE NAME SUGGESTIONS: See https://api.drupal.org/api/drupal/core!lib!Drupal!Core!Render!theme.api.php/function/hook_theme_suggestions_alter layout_onecol__node__336 layout_onecol__node_article_rss layout_onecol__node_article layout_onecol__node_rss layout_onecol__node --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'core/modules/layout_discovery/layouts/onecol/layout--onecol.html.twig' --> <div data-history-node-id="336" class="layout layout--onecol"> <div class="layout__region layout__region--content"> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * 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'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-node-title field--type-ds field--label-hidden field--item"><h2> Stille Post und Medienkompetenz </h2> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-untertitel--article--rss.html.twig * field--default--node--field-untertitel--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-untertitel.html.twig * field--default--field-untertitel--article--rss.html.twig * field--default--field-untertitel--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-untertitel.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-untertitel--article.html.twig * 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So geschah es auch mit einem Interview der Dresdner Morgenpost am 12. Juli 2016. Anlass war, dass eine Jugendliche aus Pulsnitz verschwunden war. Das Mädchen hatte sich zuvor für den Koran zu interessieren begonnen und offenbar eine Fahrkarte nach Istanbul gekauft. Dies wurde als Anzeichen für eine möglich islamistischen Radikalisierung gedeutet. Zwingend ist das allerdings nicht. Vor den Zeiten wöchentlicher IS-Medienmeldungen konnte noch mit „Im Juli“ ein harmloses Roadmovie von einer Spontanreise nach Istanbul aus Liebesgründen mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle gedreht werden. Also: Möglich ist der islamistische Hintergrund durchaus, in diesem Fall sogar wahrscheinlich. Bewiesen war er zu diesem Zeitpunkt aber nicht. Schließlich hat niemand hier mit dem Mädchen sprechen können, weil es ja verschwunden ist. Es gehört zur journalistischen Sorgfalt, mit voreiligen Spekulationen vorsichtig zu sein. In Sebnitz waren es 1997 entgegen einhelliger Medienmeinung eben keine Rechtsextremen, die Joseph umgebracht hatten, und der Amokläufer im Münchener Olympia-Einkaufszentrum hatte keinen islamistischen Hintergrund, wie es den ganzen Abend gemutmaßt wurde, sondern entstammte eher einem rechtsextremen Milieu. </p> <p> Die Morgenpost wollte trotz spekulativer Ausgangssituation eine Story draus machen und suchte Interviewpartner. Polizei, Verfassungsschutz, Innenministerium - alle verwiesen aufeinander oder winkten ab. Mit der Arbeitsstelle für Weltanschauungsfragen wurde ein Interview vereinbart - weniger zum konkreten Fall, sondern allgemein zur Situation der Sekten und ihrer Gefährdungen in Sachsen und was ggf. besorgten Eltern für Hinweise gegeben werden können. Schließlich sind die psychologischen Mechanismen der Radikalisierung bei sog. „Sekten“ und dem IS durchaus vergleichbar. Nicht umsonst bringen etliche Salafisten-Ausstiegsberater Erfahrungen aus der Sekten-Aufklärungsarbeit mit.<br> </p> <h3>Quantitäten</h3> <p> Die Eingangsfrage des Journalisten ging nun um die Quantität des Phänomens, wie stark die Fälle salafistischer Radikalisierung den Alltag in der Arbeitsstelle bestimmen. Nun sind drei bekannt gewordene Fälle in Sachsen mehr als zwei, aber von einem Massenphänomen ist das noch ein Stück entfernt. Im Blick auf die Zahlen übersteigen in Sachsen die bisherigen Fälle von Radikalisierungen im christlichen Umfeld diejenigen im islamischen Umfeld um Dimensionen. Das ist eigentlich banal und so logisch, dass es kaum der Erwähnung wert wäre, denn Sachsen ist nun mal traditionell vom Christentum geprägt und nicht vom Islam. Demzufolge geschehen die religiösen Radikalisierungen, die es in jeder Religion gibt, hier meistenteils im Kontext des Christentums und folglich mit Bezug auf die Bibel und weit weniger mit Bezug auf den Koran. Weil es Radikalisierungen auch im Christentum gibt, gibt es auch die Stelle des Sektenbeauftragten - schon viele Jahre vor der Entstehung des IS. <br> </p> <h3>Beispiele</h3> <p> In der Fragerichtung ging es ganz fokussiert um die Situation von Eltern von Kindern und Jugendlichen und deren mögliche Sorgen, nicht jedoch um allgemeine gesellschaftliche Auswirkungen bestimmter Glaubensauffassungen. Bei 0,4% Muslimen in Sachsen ist die Wahrscheinlichkeit, einem salafistischen Werber direkt über den Weg zu laufen, begrenzt. Die gezielte Werbung christlicher Extremgruppen in Jungen Gemeinden, bei Evangelisationen oder andern Veranstaltungen ist hingegen in der Vergangenheit vielfach erfahrene Realität - mit für die Betroffenen einschneidenden biografischen Folgen. Als Beispiele dafür, wie im christlichen Umfeld mit irreführender Berufung auf die Bibel Jugendliche radikalisiert und Kinder ihren Eltern entfremdet werden, z.T. jeglichen Kontakt abbrechen, wurden im Gespräch die sog. Holic-Gruppe [<a href="#1">1</a>] und die Gemeinschaft um Werner Arn [<a href="#2">2</a>] genannt, die in Sachsen z.B. unter dem Namen „Bibelkreis Annaberg-Buchholz“ aktiv ist. Dies sind insofern „radikale“ Gruppen, dass sie mit keinen anderen christlichen Gemeinschaften in Kontakt stehen, alle anderen Formen außer ihrer eigenen als falsch und angeblich nicht bibelgemäß ablehnen und in dieser Radikalität in die Isolation geraten – ähnlich wie auch die IS-Demagogen alle anderen weniger radikalen Verständnisse des Islam als „Abfall“ vom einzig wahren Glauben herabwürdigen. </p> <p> An dieser Stelle enden die Gemeinsamkeiten, denn im Hinblick auf das Gewaltpotenzial gibt es natürlich himmelweite Unterschiede zwischen Dschihadisten und den in Sachsen ansässigen christlichen Extremgruppen. Keine von diesen letztgenannten wendet Gewalt an, keine von diesen verübt Anschläge oder ist in Kriegshandlungen verwickelt. Das wurde im Interview selbstverständlich auch gesagt. Allerdings stand es nicht mit in der Zeitung - mit weitreichenden Folgen, wie sich zeigen wird. </p> <p> Im weiteren Gespräch ging es dann eine halbe Stunde lang wesentlich um Fragen der Prävention, der Religionsfreiheit, des Erkennens von Radikalisierungen und des Umgangs im familiären Umfeld. Ebenso ging es auch um die Unterscheidung von „normaler“ Religionsausübung und ihren radikalen Formen. Wer in der Bibel liest, ist deshalb noch lange kein Fundamentalist – auch wenn sich die Fundamentalisten auf die Bibel berufen. Das gleiche gilt im Islam: Wer Koran liest, ist deshalb auch noch nicht zwangsläufig ein Dschihadist, auch wenn sich die Dschihadisten auf den Koran berufen. Es gibt diese Radikalisierungen, aber man muss sie von den anderen Verständnissen der jeweiligen Religion unterscheiden. Auch das ist eigentlich banal&nbsp; und so selbstverständlich, dass es sehr erstaunt, wie stark solche Feststellungen von Teilen der Bevölkerung geleugnet werden können. &nbsp;<br> </p> <h3>Verdichtung</h3> <p> Nun gehört es zum Wesen einer Boulevardzeitung, wie sie die Morgenpost darstellt, dass ihr Textanteil gering ist und sie auch komplexe Sachverhalte darum auf wenige Worten zuzuspitzen versucht. Dabei bleibt naturgemäß etliches auf der Strecke. Zwischentöne und detailliertes Abwägen haben in dem Format keinen Platz. Es gibt nur Panik oder Entwarnung. Dazu kommt der Zeitdruck: Zwei Stunden nach dem Interview ist Redaktionsschluss - da gibt es kein Gegenlesen des finalen Textes auf mögliche Mehrdeutigkeiten. Zwar blieb die Grundstruktur des Interviews erkennbar, einzelne Elemente erhielten in dem, was der Journalist selbständig aus dem Interwiew in Sätze formte, aber eine zumindest missverständliche Ausdrucksweise. So wurde die Eingangsfrage nach den Quantitäten zu dem Satz: „Was die Gefährdung von sächsischen Jugendlichen angeht, bereiten etwa radikale Bibelgruppen viel größere Probleme als Islamisten.“ [<a href="#3">3</a>] </p> <p> Dies konnte nun als Vergleich von Qualitäten missverstanden werden - so als ob die Radikalisierung in einer Bibelgruppe schlimmer sei als der IS. Aus der tatsächlichen Beschreibung der Arbeitsverteilung in der Vergangenheit („Bisher hatten wir in Sachsen mehr Konfliktfälle mit christlichen Extremgruppen“) wurde so eine allgemeine Aussage über unterschiedliche Gefährlichkeit. Das wurde zwar nie gesagt und es war auch nie gemeint - dennoch entfachte es deutlichen Widerspruch. &nbsp;<br> Alles weitere drehte sich nur noch um diesen Satz. <br> </p> <h3>Stille Post</h3> <p> Das Kinderspiel „Stille Post“ inszeniert die Verfremdung einer unklaren Information durch beständige Weitergabe zur Erheiterung der Beteiligten, denn jede Person kann nur das Weitergeben, was sie gehört hat - ergänzt um das, was sie sich dazu gedacht hat. Das Prinzip lebt davon, dass niemand in der Kette beim Ausgangspunkt anfragt, was denn nun wirklich gesagt und gemeint war. Außerhalb des Spieles sind die Ergebnisse dann weniger humorvoll, weil schlicht wahrheitswidrig. </p> <p> Einige <em>direkte Reaktionen</em> von Lesern der Morgenpost in den nächsten beiden Tagen konnten telefonisch und per eMail ausnahmslos zur Zufriedenheit der Anfragenden beantwortet werden. Damit wäre die Sache eigentlich auch wieder vorbei gewesen, denn am nächsten Tag erscheint eine neue Zeitung mit neuen Themen. Das war es aber nicht, denn jetzt gibt es das Internet mit seinen eigenen Verbreitungswegen.&nbsp; </p> <p> So gab es auch einige Leser der Morgenpost, die sich nicht die Mühe einer Rückfrage machten, sondern ihre Empörung gleich mit ihrer Deutung an andere Medien weitertrugen. Die evangelikale <em>Nachrichtenagentur Idea</em> beschloss am 18. Juli, aus diesem missverständlichen Satz eine Meldung zu machen. Immerhin wurde medientechnisch fair und korrekt gehandelt, nach einer Stellungnahme angefragt, die dann auch ausführlich mit abgedruckt wurde. [<a href="#4">4</a>] </p> <p> Ganz anders die rechtskonservative <em>„Junge Freiheit“</em>, die ohne Rückfragen aus dem Morgenpost-Artikel einen eigenen hoch tendenziösen Beitrag zusammenschusterte - mit erkennbarem Interesse an einer Polarisierung. Bereits in der Überschrift „Landeskirche bereiten Bibelgruppen mehr Sorgen als Islamisten“ fehlt das entscheidende Attribut der Radikalität, was grob sinnentstellend wirkt. Im Text der Jungen Freiheit wurden dann aus den „radikalen“ Gruppen kurzerhand „evangelikale“ Christen – obwohl das völliger Unsinn ist und von Evangelikalen weder im Interview noch im Text der Morgenpost auch nur ansatzweise die Rede war. Dies wurde dann vermischt mit Aussagen aus einem völlig anderen Text der Heinrich-Böll-Stiftung zu „Evangelikalen in Sachsen“ von 2014. Den Abschluss bildet der Hinweis: „Sektenbeauftragter Lamprecht hatte bereits im vergangenen Jahr die Teilnehmer der Pegida-Proteste als die eigentlichen Friedensstörer ermittelt und die Moslems als Verbündete im Kampf gegen den Islamismus empfohlen.“ [<a href="#5">5</a>] Damit wurden für die JF-Leserschaft ausreichend viele Reize gesetzt, um die gewünschten Abwehrreaktionen auszulösen, die dann auch nicht lange auf sich warten ließen. <br> </p> <h3>Flüster, Flüster, Flüster…</h3> <p> Neben einer Latte teils unflätiger Benutzerkommentare und eMails bewirkte die Veröffentlichung weitere Publikationen der immer stärker verfremdeten Urspungsnachricht in szenetypischen Medien. Thomas Schneider, früherer CDU-Rechtsaußen und jetzt für die AfD unterwegs, duplizierte schlicht den JF-Artikel auf seiner Homepage. [<a href="#6">6</a>] Das antislamische Hetzportal „Politically Incorrect“ (pi-news) ging allerdings noch einen Schritt weiter, nahm den JF-Artikel bereitwillig auf, um ihn mit weiteren Zuspitzungen zu garnieren. So wird gemeint, die Landeskirche habe „erneut ihre antichristliche Haltung“ offenbart und sich nicht gescheut, „bibeltreue Christen auf dem Altar des Islam zu opfern.“ [<a href="#7">7</a>] Aha. Aus den radikalen, isolierten und bibelverdrehenden Gruppen im Interview sind nun plötzlich brave bibeltreue Christen geworden. Das ist insofern pikant, weil PI-News als Aufmacherbild das Foto von Idea übernommen hat, folglich also die bei Idea erfolgten Klarstellungen ebenfalls als bekannt vorausgesetzt werden müssen. Dass sie nicht beachtet, sondern unverfroren das Gegenteil behauptet wurde, ist kein journalistischer Lapsus. Es ist Kalkül und bewußte Lüge.&nbsp; </p> <p> Ganz offenbar buhlt PI-News mit diesen Tricks um Unterstützung aus dem christlich-konservativen bis hin zum fundamentalistischen Lager, die von den Kirchen isoliert werden sollen. So heißt es weiter, die evangelische Kirche entwickele sich zunehmend „zu einer ernsten Bedrohung für die Christen in Deutschland. Dabei kollaborieren diese verlogenen Pfaffen nicht nur mit dem menschenverachtenden Kult des Todes, sondern betreiben auch immer aggressiver ihre Hetze gegen bibel- und wertetreue Menschen.“ Das kann man freilich auch anders sehen. Wirklich bibel- und wertetreue Menschen sollten die Lügen von PI-News leicht erkennen. Dennoch wurde die Fassung von PI-News u.a. auch auf einer Seite mit dem Namen „Christen in Verantwortung“ weiter verbreitet [<a href="#8">8</a>]. </p> <h3>Internationalisierung</h3> <p> Die Story zieht weitere Kreise und gelangt in die USA. <em>Breitbart News</em> ist ein konservatives Nachrichtenportal, dessen Engagement für Donald Trumps Präsidentschaftskandidatur unübersehbar ist. Laut Rheinischer Post zählt es mit zu den 10 wichtigsten politischen Websites in den USA [<a href="#9">9</a>]. Dort wurde&nbsp; am 22. Juli die Idea-Meldung im Rahmen eines eigenen Beitrages verarbeitet und im Grunde wiederholt sich das Stille-Post-Spiel nun auf der anderen Seite des Atlantiks. Zwar zitiert Breitbart.com auch die bei Idea erfolgte Klarstellung, behält jedoch in der Aufmachung und Zuspitzung die falsche Tendenz des Qualitätsvergleiches bei und listet Fälle von jugendlichen islamistischen Gewalttätern auf. Die über 300 Kommentare zeigen, dass die Masse der oberflächlichen Leser der (gewollten) Empörung folgen. Immerhin – einzelne aus der Reihe fallende Kommentare beweisen: Wer sich die Mühe machte, den Links zu folgen, konnte aus der Idea-Meldung durchaus erkennen, was in Wahrheit gesagt und gemeint war, und dass der Breitbart-Artikel insgesamt „oddly framed into a who is worse story“ [<a href="#10">10</a>] war. Gewolltes Missverstehen ist eben auch eine Methode in einer kampagnenorientierten Medienlandschaft. Der Wahrheitsfindung dient sie nicht. </p> <p> Der Betreiber der Webseite „<em>Jihadwatch.org</em>“ Robert Spencer übernahm einen Tag später die Breitbart-Meldung in seinen Blog, versah sie mit einem süffisant-ironischen Vorspruch, der allein auf den Vergleich von Terroranschlägen abzielte und sammelte nochmal 190 aufgeregte und nicht selten beleidigende Kommentare seiner auf Islamfeindschaft spezialisierten Leserschaft. [<a href="#11">11</a>]&nbsp; Die Breitbart-Meldung wurde von etlichen weiteren Webseiten und Blogs teils mit teils ohne eigene Kommentare übernommen.<br> </p> <h3>Medienkompetenz</h3> <p> Was ist aus solchen Kampagnen zu lernen? <br> <br> 1. Medienkompetenz entwickelt sich zu einer Schüsseltugend in der modernen vernetzten Medienlandschaft. Dass Medien, Websites, Blogs nach journalistischen Standards arbeiten und geprüfte, wahre Tatsachen wiedergeben, ist leider immer seltener tatsächlich der Fall. Sie sind zu oft Werkzeuge im Kampf um Stimmungen und Einfluss auf die Meinungsbildung. <br> Die Frage, woher eine angebliche Meldung stammt, wird damit immer wichtiger. Das gilt zunächst im Blick auf die Gattung: Wenn sie von einer Boulevardzeitung stammt, muss sie deshalb nicht zwangsläufig falsch sein. Aber die Möglichkeiten, dort ausgewogene und nuancierte Bewertungen abzugeben sind doch sehr eingeschränkt. <br> Das gilt ebenso für die politische Verortung - soweit erkennbar: Richtet sich das jeweilige Medium an den breiten Markt oder an ein spezifisches Klientel und hat es eine klare Agenda? Die „Junge Welt“ hat eine dezidiert andere Perspektive als die „Junge Freiheit“. Dies ist bei der Beurteilung von Meldungen in die Betrachtung einzubeziehen.<br> <br> 2. Rechtsnationalistische Gruppen haben ein zunehmend spürbares Interesse, konservativ denkende und fühlende Christen zu umgarnen und diese von den Kirchen zu entzweien. Die Kirchen werden als Gegner ausgemacht. Die Gründe dafür sind gewiß vielschichtig. Kirchliche Themen wie Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung sind politisch eher im linken Spektrum aufgenommen worden. Bedeutsam ist möglicherweise auch, dass die Kirchen in der Auseinandersetzung gegen Rechtsextremismus deutliches Engagement zeigen und deshalb als „Feind“ klassifiziert werden. <br> <br> 3. Im Ergebnis jahrelanger Feindbildpflege ist in Teilen der Bevölkerung diesseits und jenseits des Atlantik eine spürbar verzerrte Wirklichkeitswahrnehmung eingetreten. Das gezielte Streuen von Fehlinformationen zur Erzeugung von Angst bleibt nicht ohne Wirkung. Probleme werden ausschließlich bei der „Feindgruppe“ lokalisiert. Für ähnliche Schwierigkeiten im eigenen Lager ist man blind. Es ist zum Teil kurios, wie selbstwidersprüchlich die Reaktionen ausgefallen sind: Die Feststellung, dass es bibelverdrehende christliche Extremgruppen gibt, wird bereits als ungeheuerliche Verunglimpfung braver Christen empfunden, zugleich wird kategorisch ausgeschlossen, dass der Islam anders als gewalttätig gelebt werden könnte. <br> <br> 4. Die islamistische und dschihadistische Radikalisierung ist eine ernsthafte Gefahr. Dies zu leugnen wäre absurd. Die notwendige Auseinandersetzung mit den eigentlichen Ursachen und wird aber durch eine solche irrationale Islamfeindschaft behindert und erschwert. <br> <br> 5. Die viralen Verbreitungsstrukturen elektronischer Kommunikation unterscheiden sich von den klassischen Printmedien erheblich. Ein missverständlicher Satz genügt, um einen globalisierten Shitstorm loszutreten. Der Inhalt und die sprachliche Form vieler dieser Äußerungen lassen allerdings befürchten, dass das sog. christliche Abendland maßgeblich von seinen angeblichen Verteidigen in den Untergang gerissen wird. Werte wie Menschenwürde, Respekt, Wahrheitsliebe, Toleranz, Fairness und auch Religionsfreiheit lassen viele Beiträge schmerzlich vermissen. Möglicherweise stellt diese zunehmende Verrohung unserer Kommunikationskultur, der über kurz oder lang auch entsprechende Taten folgen, global ein Problem dar, das dem des Islamismus ebenbürtig werden könnte. Aber das ist nun schon wieder so ein gefährlicher Vergleich…<br> <br> Harald Lamprecht </p> <p> &nbsp; </p> <hr> <p> Anmerkungen:<br> [1<a></a>] vgl. dazu <a href="http://www.sekten-sachsen.de/holic-gruppe-56.htm">http://www.sekten-sachsen.de/holic-gruppe-56.htm</a> <br> [2<a></a>] vgl. dazu: <a href="http://www.relinfo.ch/adullam/index.html">http://www.relinfo.ch/adullam/index.html</a> <br> [3<a></a>] Morgenpost Dresden, 13. 7. 2016, <a href="https://mopo24.de/nachrichten/sekten-beauftragter-schutz-kinder-islamisten-71370">https://mopo24.de/nachrichten/sekten-beauftragter-schutz-kinder-islamisten-71370</a> <br> [4<a></a>] Idea, 20. 7. 2016, <a href="http://www.idea.de/frei-kirchen/detail/bereiten-radikale-bibelgruppen-groessere-probleme-als-islamisten-97611.html">http://www.idea.de/frei-kirchen/detail/bereiten-radikale-bibelgruppen-groessere-probleme-als-islamisten-97611.html</a> <br> [5<a></a>] Junge Freiheit, 21. 7. 2016, <a href="https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2016/landeskirche-bereiten-bibelgruppen-mehr-sorgen-als-islamisten/">https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2016/landeskirche-bereiten-bibelgruppen-mehr-sorgen-als-islamisten/</a> <br> [6<a></a>] Thomas Schneider, <a href="http://www.schneider-breitenbrunn.de/2016-07/landeskirche-bereiten-bibelgruppen-mehr-sorgen-als-islamisten/">http://www.schneider-breitenbrunn.de/2016-07/landeskirche-bereiten-bibelgruppen-mehr-sorgen-als-islamisten/</a> <br> [7<a></a>] PI-News, <a href="http://www.pi-news.net/2016/07/kirche-bibelgruppen-gefaehrlicher-als-islamisten/">http://www.pi-news.net/2016/07/kirche-bibelgruppen-gefaehrlicher-als-islamisten/ </a> </p> <p> [8<a></a>] <a href="https://christeninverantwortung.wordpress.com/2016/07/21/kirche-bibelgruppen-gefaehrlicher-als-islamisten/">https://christeninverantwortung.wordpress.com/2016/07/21/kirche-bibelgruppen-gefaehrlicher-als-islamisten/</a> </p> <p> [9<a></a>] <a href="http://www.rp-online.de/politik/im-us-wahlkampf-geben-maechtige-blogger-den-ton-an-aid-1.4593506">http://www.rp-online.de/politik/im-us-wahlkampf-geben-maechtige-blogger-den-ton-an-aid-1.4593506</a> <br> [10<a></a>] Giovanni Palaestrina im Kommentarbereich auf <a href="http://www.breitbart.com/london/2016/07/22/protestant-theologian-radical-bible-groups-bigger-threat-teens-islamism/">http://www.breitbart.com/london/2016/07/22/protestant-theologian-radical-bible-groups-bigger-threat-teens-islamism/</a> <br> [11<a></a>] <a href="https://www.jihadwatch.org/2016/07/christian-theologian-radical-bible-groups-are-much-bigger-problem-than-islamists">https://www.jihadwatch.org/2016/07/christian-theologian-radical-bible-groups-are-much-bigger-problem-than-islamists</a> <br> </p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--node--field-kategorie--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-kategorie.html.twig * field--default--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--field-kategorie--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-kategorie.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-kategorie--article.html.twig * field--node--field-kategorie.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-kategorie.html.twig * field--entity-reference.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-inline"> <div class="field--label">Kategorie</div> <div class="field--item"><a href="/thema/zeitgeist" hreflang="de">Zeitgeist</a></div> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'links__node' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * links--node.html.twig x links.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> </div> </div> <!-- END OUTPUT from 'core/modules/layout_discovery/layouts/onecol/layout--onecol.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'modules/contrib/ds/templates/ds-entity-view.html.twig' --> Mon, 15 Aug 2016 15:51:20 +0000 hl 336 at https://www.confessio.de https://www.confessio.de/artikel/336#comments Freiheit der Kunst oder satanistisches Ritual? 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</h2> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-untertitel--article--rss.html.twig * field--default--node--field-untertitel--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-untertitel.html.twig * field--default--field-untertitel--article--rss.html.twig * field--default--field-untertitel--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-untertitel.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-untertitel--article.html.twig * field--node--field-untertitel.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-untertitel.html.twig * field--string.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-untertitel field--type-string field--label-hidden field--item">Hermann Nitschs Orgien-Mysterien-Theater in Leipzig und die Frage nach den Grenzen der Kunst</div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-einleitung--article--rss.html.twig * field--default--node--field-einleitung--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-einleitung.html.twig * field--default--field-einleitung--article--rss.html.twig * field--default--field-einleitung--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-einleitung.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-einleitung--article.html.twig * field--node--field-einleitung.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-einleitung.html.twig * field--text-long.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-einleitung field--type-text-long field--label-hidden field--item"><p>Es war der Abschied des Intendanten des Leipziger Centraltheaters, dass dieser das „Orgien-Mysterien-Theater“ des Wiener Aktionskünstlers Hermann Nitsch(<a href="#1">1</a>) nach Leipzig geholt hat. Dieses Werk lässt sich als „eine Mischung aus Konzert, Theater, Malaktion, Weinverkostung, Performance und Selbsterfahrungskurs“ charakterisieren.(<a href="#2">2</a>) Weil nackte Schauspieler auf der Bühne auch in Leipzig inzwischen schon zur Normalität geworden sind, bezieht das Stück seine provokative Energie vor allem aus dem drastischen Einsatz von geschlachteten Tieren und von Blut.</p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--body--article--rss.html.twig * field--default--node--body--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--body.html.twig * field--default--body--article--rss.html.twig * field--default--body--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--body.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--body--article.html.twig * field--node--body.html.twig * field--node--article.html.twig * field--body.html.twig * field--text-with-summary.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item"><p><strong>Gesamtkunstwerk Blutspektakel</strong><br> <br> Der Spielplan des Leipziger Centraltheaters beschrieb das Stück so: „Bereits Ende der 50er Jahre hatte Nitsch die Idee zu dem Blutspektakel als Gesamtkunstwerk aus Musik, Theater und Malerei entworfen, die künftig sein Schaffen bestimmen sollte. Er nennt es ein „Lebensfest“, in dem er Elemente aus der katholischen Liturgie, der freudschen Psychoanalyse, der Bibel und kultische Handlungen miteinander vereint. Starke Sinneseindrücke und psychologische Extremerfahrungen bestimmen seine Kunst, die Verdrängtes wieder an die Oberfläche bringen soll.“<br> <br> Was das praktisch bedeuten sollte, war auch vorher kein Geheimnis – schließlich war die Leipziger bereits die 138. Aktion von Nitsch. Ausführlich kann man auf Fotos und Videos im Internet sehen, mit welchen Mitteln die beschriebenen „psychologischen Extremerfahrungen“ erzielt werden sollen: Mit Blut besudelte Darsteller in weißer Kleidung wühlen in den Eingeweiden geschlachteter und gekreuzigter Tiere, dazu nackte Menschen an Kreuze gefesselt, die dabei mit literweise Blut übergossen werden. Begleitet wird dies mit Musik von zahlreichen Instrumentalisten. Den Abschluss der Blutorgie soll ein dionysisches Fest mit großem Gelage bilden, bei dem der Wein in Strömen fließt und die Zuschauer aktiv einbezogen sind.<br> <br> <strong>Tierschutzproteste</strong><br> <br> Das Stück war schon im Vorfeld sehr umstritten. Insbesondere zahlreiche Vertreter von Tierschutzverbänden protestierten gegen die Aufführung. Der Leipziger Oberbürgermeister hatte noch während der Generalprobe unter Verweis auf das Tierschutzgesetz den Verantwortlichen untersagt, Tierprodukte zu verwenden oder zu beziehen, deren Bereitstellung die Tötung von Tieren eigens für die Inszenierung voraussetzt. Der Intendant hielt gleichwohl an der Aufführung fest und beteuerte, dass die Bestimmungen des Tierschutzgesetztes eingehalten würden. Das Theater bemühte sich, die aufgebrachten Tierschützer zu besänftigen und benutzte dabei zur Rechtfertigung im Wesentlichen die Argumentation von Nitsch: „Hier im Theater findet kein Zynismus, keine Ironie, kein leichtfertiges Umgehen mit der Würde und dem Ansehen von Menschen oder Tieren statt, sondern ein hochkonzentrierter Versuch, einen Raum zu schaffen, in dem man bestimmte Grenzerfahrungen, die wir verdrängt haben, machen kann“, sagte Chefdramaturg Uwe Bautz im Gespräch mit der Leipziger Volkszeitung.(<a href="#">3</a>)<br> <br> <strong>Verbotsrufe</strong><br> <br> In der Arbeitsstelle für Weltanschauungsfragen trafen kurz vor und überwiegend nach der Aufführung über hundert Briefe und Postkarten einer offenbar per email und Fax verbreiteten Kampagne ein. Deren Absender lagen überwiegend in Süddeutschland, der Schweiz und Österreich, auch aus Luxemburg und Frankreich kamen einzelne Sendungen. Die allermeisten von ihnen enthielten wörtlich den gleichen Text. Darin wurde die Aufführung als Ausdruck einer „Volksdämonisierung durch Satanssekten“ gesehen, die nicht mehr durch die Kunstfreiheit gedeckt sei, und eine ggf. veränderte Gesetzgebung gefordert, um solches zu verhindern. Ein offener Brief aus Chemnitz fordert von der Arbeitsstelle für Weltanschauungsfragen ein kraftvolles Einschreiten: „Stellen Sie sich jetzt wie einst Luther vor das Volk und sprechen ein Machtwort; und sorgen Sie kraft Ihres Amtes für ein Verbot solcher Greultaten!“ Nun ist die Vorstellung absurd, diese Arbeitsstelle hätte die Macht, wie ein Diktator ein solches Verbot auszusprechen. Schon die dahinter stehende Idee einer autoritären Kirchenregierung, die den Staat anweisen könnte, unbequeme („entartete“!) Kunstprojekte einfach zu untersagen, verlangt deutlichen Widerspruch. Mit den demokratischen Errungenschaften der friedlichen Revolution, die dieser Briefschreiber dazu noch mit viel Pathos anführt, hätte das absolut nichts gemeinsam. Wir haben als Christen in dieser Frage zum Glück keine andere Macht als die moralische und die der Überzeugung durch das bessere Argument.<br> <br> <strong>Grenzüberschreitung</strong><br> <br> In einer anderen inhaltlichen Hinsicht ist den Schreibern der Protestbriefe hingegen zuzustimmen: „…wo zuckende Tierleichenteile, Eingeweide und literweise Blut barbarisch in Szene gesetzt werden, werden moralische Sperrmechanismen gewaltsam aufgebrochen und unser geistiges Auto-Immunsystem außer Kraft gesetzt!“ warnt der genannte offene Brief. Künstler und Theater sind sich in der Tat einig darin, dass die Performance dazu dienen soll, Tabus zu brechen und Grenzen zu überschreiten. Das ist das erklärte Ziel. Die Ausführungen der Veranstalter erwecken allerdings den Eindruck, als sei das als Selbstzweck Rechtfertigung genug. Das ist es aber nicht. Kunst braucht Freiheit, aber auch die Kunst hat eine Verantwortung. Sie muss sich befragen lassen, wozu ihr Handeln dient und ist für die Folgen mit verantwortlich.<br> <br> <strong>Kunstfreiheit</strong><br> <br> Nun ist es oft das Anliegen von Kunst, aufzurütteln, gewohnte Sicht- und Denkweisen zu durchbrechen, neue ungeahnte Perspektiven einzunehmen, um auf diese Weise kritisch reflektierend die Umstände des Daseins neu in den Blick zu nehmen. Damit sie dies kann, ist die Freiheit der Kunst im Grundgesetz stark verankert. Sie muss provokativ sein dürfen, um ihr Wesen verwirklichen zu können. Schon immer hat insbesondere die Bühnenkunst mit ihren Mitteln es vermocht, den Verhältnissen der Zeit einen Spiegel vorzuhalten und damit auch zum Motor gesellschaftlicher Veränderungsprozesse zu werden. Doch in welche Richtung treibt eine Aufführung die Veränderung? Diese Frage ist von entscheidender Bedeutung in der Diskussion über die Angemessenheit bestimmter szenischer Mittel. Wenn in der ausgehenden DDR z.B. die Ritter der Tafelrunde als alterndes Politbüro inszeniert wurden, hatte dies politische Sprengkraft hin zu einer freien Gesellschaft. Wenn hingegen in einer freiheitlichen Gesellschaft die Überwindung von Ekelgrenzen und die Befreiung von Mitgefühl theatralisch inszeniert werden sollen, so fällt diese Entwicklung auf der anderen Seite vom Pferd. Ist es wirklich erstrebenswert, ein Theaterpublikum in die seelischen und emotionalen Abgründe zu führen, wenn ein Mensch an ein totes Schwein gefesselt wird? Wo führt so etwas hin?<br> <br> <strong>Wiener Aktionismus und die AAO</strong><br> <br> Die Protestbriefschreiber meinten, in dem Drama das zersetzende Wirken von Satanssekten zu erblicken. Soweit erkennbar ist Hermann Nitsch weder unmittelbarer Anbeter des Teufels noch Anhänger einer satanistischen Gruppierung. Zusammen mit Otto Mühl und weiteren gehört Nitsch aber zu den zentralen Protagonisten des sog. „Wiener Aktionismus“. Dabei handelt es sich um eine Gruppe, die im Namen der Kunst bereits Ende der 1960er Jahre mit skandalträchtigen Aktionen von sich Reden machte. Schon damals wurden bewusst und absichtsvoll alle Grenzen des Anstandes und Geschmacks mutwillig übertreten. Es ging darum, durch aggressive Tabuverletzung die Gesellschaft zu schockieren. Die Aktionen können einerseits im Kontext der 1968er revolutionären Bewegung betrachtet werden. Andererseits haben sie einen eigenständigen Charakter.<br> <br> Otto Mühl gründete die „Aktionsanalytische Organisation“. Diese von Beobachtern auch als Psychosekte beschriebene Gemeinschaftsbildung(<a href="#4">4</a>) trat an, um von den engstirnigen Begrenzungen kleinbürgerlicher Lebensmoral zu befreien. Das sozialsexuelle utopische Projekt, das dabei heraus kam, war für nicht wenige Mitglieder ein schrecklicher Leidensweg. 1988 wurde Strafanzeige wegen sexuellen Missbrauchs erstattet. 1991 wurde Mühl zu sieben Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Die Kunstszene hat das nicht gestört. Seine Bilder stiegen im Wert und auch nach seiner Haftentlassung wurden neue Ausstellungen organisiert.(<a href="5">5</a>) Von seinen Ideen beeinflusst war das „Zentrum für experimentelle Gesellschaftsgestaltung“ (ZEGG) in Belzig (südlich von Berlin). Nicht weit von dessen Ableger „Tamera“ in Portugal hat Otto Mühl jetzt seinen Wohnsitz. Im Rückblick ist überdeutlich: Zu sozialer Verantwortung haben die spektakulären Aktionen und Tabubrüche jedenfalls nicht geführt.<br> <br> <strong>Ekeltraining</strong><br> <br> Während Mühl seine Experimente als Psycho-Guru in einer Kommune mit freier Sexualität auslebte, blieb Hermann Nitsch bis in die Gegenwart bei seinem einmal entwickelten „Orgien-Mysterien-Theater“. Dieses enthält wesentlich Elemente eines Ekeltrainings. Es gibt Dinge, die für gewöhnlich als unangenehm und abstoßend empfunden werden, wie hier der Umgang mit Eingeweiden, Blut und getöteten Tieren. Durch die krasse Überreizung soll dieses (gesunde) Empfinden überwunden werden, um „neue Erkenntnisse“ zu gewinnen. Ekeltraining zur angeblichen Bewusstseinserweiterung wurde auch von Aussteigern aus der Gruppe um Michael Dietmar Eschner berichtet, der als Anhänger von Aleister Crowley dessen neosatanistische Ideologie der Selbstvergottung durch Magie propagiert hat. Nun kann und soll nicht die erlebte Psychofolter in der Eschner-Gruppe mit der Teilnahme an einer Theateraufführung auf eine Stufe gestellt werden. Wohl aber soll darauf hingewiesen werden, dass in beiden Fällen für eine angeblich nötige Bewusstseinserweiterung die normalen menschlichen Ekelgrenzen geopfert werden. Diejenigen Vertreter der Künstlerszene, die Hermann Nitsch protegieren, müssen sich schon fragen lassen, welchen Geist sie damit fördern.<br> <br> <strong>Blasphemie?</strong><br> <br> Auf die Frage, ob und in wieweit die Blutorgie von Nitsch auch blasphemische Elemente enthält, indem es Kreuzigungen vornimmt und kirchliche Liturgien in einer Blutorgie nachzustellen beansprucht, kann hier nicht weiter diskutiert werden. Es genügt anzunehmen, dass es sicherlich durchaus dem Anliegen von Nitsch entspräche. In den Berichten treten die pseudoreligiösen liturgischen Elemente hinter dem Blutspektakel zurück. Die Persiflierung kirchlicher Rituale mag im katholischen Wien der 60er Jahre noch provokative Kraft gehabt haben, im säkularisierten Leipzig interessiert das keinen Kommentator mehr tiefergehend.<br> <br> Kann man Blasphemie verbieten? In der Praxis ist das ohne erhebliche Kollateralschäden für die Freiheit kaum möglich. Der fälschlich so genannte Gotteslästerungsparagraph des deutschen Strafgesetzbuches (§166) schützt weder die Ehre Gottes noch das religiöse Gefühl, sondern den öffentlichen Frieden und stellt dessen mutwillige Störung durch gezielte religiöse Beleidigungen unter Strafe. Als solcher hat er Sinn. Gleichwohl ist er in der jüngeren Rechtsgeschichte so gut wie nie angewandt worden.<br> <br> Im Blick auf die Mohammed-Karikaturen einer dänischen Zeitung ist es im Gegenteil einer gefühlten Mehrheit der Deutschen sehr wichtig, dass Presse- und Kunstfreiheit über dem religiösen Empfinden bestimmter religiöser Gruppen stehen und nicht an deren möglicherweise sehr enge Tabu-Grenzen gebunden sind.<br> <br> <strong>Kunst und Verantwortung</strong><br> <br> Die Freiheit der Kunst ist ein hohes Gut. Kunst muss auch provozieren dürfen. Aber auch dabei gelten die Grenzen der Gesetze. Dieses mit juristischen Mitteln weiter einschränken zu wollen, wäre kein Gewinn für die Gesellschaft. Das Bekenntnis zur Freiheit der Kunst bedeutet aber keinen Freibrief zur Verantwortungslosigkeit. Künstler und ihre Rezipienten sind gefordert, über die Folgen künstlerischer Tabubrüche nachzudenken und deren Rechtfertigung auch daran zu bemessen, ob sie der Menschenwürde förderlich sind. Dabei gilt es, sich nicht blenden zu lassen: Bewusstseinserweiterung ist kein pauschaler Rechtfertigungsgrund. Die fortgesetzte Überschreitung natürlicher Grenzen wie z.B. des Ekel- und Schamgefühls führt letztlich zur Verrohung. Manche Tabus haben durchaus ihren Sinn. Zur Würde des Menschen gehört auch der Respekt vor seiner Verletzlichkeit. Wahre Menschlichkeit zeigt sich auch am Umgang mit den anvertrauten Tieren.</p> <p>&nbsp;</p> <hr> <p>Fußnoten:</p> <p>1&nbsp;<a href="http://www.nitsch.org">http://www.nitsch.org</a></p> <p>2 <a href="http://leipzigerkulturgeschichten.wordpress.com/2013/05/22/ dionysische-mysterien-und-orgien-hermann-nitsch-schliest-hart- manns-schauspielreigen-im-centraltheater/">Leipziger Kulturgeschichten</a></p> <p>3 <a href="http://www.lvz-online.de/kultur/news/centraltheater-provoziert- 11000-unterschriften-gegen-nitschs-blutspektakel-in-leipzig/r- news-a-190314.htmls">LVZ-online</a></p> <p>4&nbsp;Nordhausen/Billerbeck, Psycho-Sekten, S. 166-204, eine detaillierte Beschreibung aus der Innensicht liefert <a href="http://www.agpf.de/ Schlothauer-AAO-Muehl.htm">http://www.agpf.de/ Schlothauer-AAO-Muehl.htm</a></p> <p>5 Zur Kritik daran vgl.&nbsp;<a href="http://www.agpf.de/AAO.htm">http://www.agpf.de/AAO.htm</a></p></div> <!-- END OUTPUT from 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layout--onecol"> <div class="layout__region layout__region--content"> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--bundle-field--node--article---custom.html.twig * field--default--node--bundle-field--node--article.html.twig * field--default--node--article---custom.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--bundle-field--node.html.twig * field--default--bundle-field--node--article---custom.html.twig * field--default--bundle-field--node--article.html.twig * field--default--article---custom.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--bundle-field--node.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--bundle-field--node--article.html.twig * field--node--bundle-field--node.html.twig * field--node--article.html.twig * field--bundle-field--node.html.twig * field--ds.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 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Der Prophet hat’s aus Vermessenheit geredet; darum scheue dich nicht vor ihm.“ (5. Mose 18, 21f.)</p> <p>Die Beurteilung der Folgen ist –&nbsp;auch nach Mt. 7,15 –&nbsp;wesentlich bei der Bewertung von Prophetie. Der Nachteil davon ist offensichtlich: Es braucht einen gewissen zeitlichen Abstand. Manchmal ist aber die Prophetie auch so offensichtlich falsch, dass es dieses Abstandes nicht bedarf, sondern die Benutzung des gesunden Menschenverstandes sich als vollkommen ausreichend erweist. Wer nun einwenden will, man könne nicht mit dem menschlichen Verstand Gottes Reden beurteilen, der irrt: Gott hat uns schließlich den Verstand gegeben, damit wir ihn benutzen. Nicht um uns damit über Gott zu erheben, aber sehr wohl, um nicht auf jeden hereinzufallen, der den Namen Gottes missbräuchlich verwendet. Denn wo solches geschieht, kann es weitreichende Folgen haben.</p> <p><strong>End-Zeit Vision</strong></p> <p>Ein besonders krasses Beispiel offensichtlich falscher Prophetie hat der Pastor der Berliner Freien Nazarethkirche, Joh. W. Matutis bereits im August 2009 verbreitet. Bei der Predigtvorbereitung habe er folgende „End-Zeit Vision“ erhalten:</p> <p>Wölfe hätten sich unter eine Schafherde gemischt, ohne dass die Hirten und Schäferhunde Alarm schlugen. Statt die Schafe zu fressen, wurden sie von den Wölfen nur mit einem Giftzahn gezwickt. Danach hätten die Wölfe zunächst die Schafherde wieder verlassen um dann mit ihrem Anführer, der sich als ein Dämon entpuppte, zu erklären:</p> <p>„Meine lieben Hirten, liebe Hunde und alle meine lieben Schafe, ihr gehört jetzt alle uns. Wir haben euch fest in der Hand. Wir waren unter euch, und ihr habe es nicht gemerkt. Wir haben flächendeckend unter euch gearbeitet, euch alle „angepiekst“ und euch ein Serum eingeflösst, das euch uns hörig macht. Ihr tragt jetzt alle unser „Mahlzeichen“ und wir haben euch unseren Geist und unsere Informationen eingespritzt und ihr habt es unmerklich und willig in euch aufgenommen. Für euch gibt es jetzt kein Entrinnen mehr. Die ganze Herde ist jetzt unter unserer Kontrolle.“<a href="#footnote-12845-1">[1]</a></p> <p>Sodann erklärte der Wolfs-Dämon, sie seien nun gekommen, um sich für die Austreibung aus dem Gardarener in die Schweine (Mk 5,1-17) zu rächen. Die Vision wird übergeleitet in eine angebliche Anrede Gottes:</p> <p>„Und hier sprach Gott zu mir: ‚Mein Sohn, alle Menschen werden in den nächsten Tagen zwangsweise, flächendeckend gegen die Schweinegrippe geimpft werden. Dabei bekommen alle die, die meinen Geist und mein Siegel nicht in ihrem Leben haben, einen ‚Dämon aus dem Abgrund‘ eingeimpft. Ja es wird so sein, dass sie den ‚Todes-Geist‘ eingeimpft bekommen werden. Und die Wölfe werden mit ihnen tun und lassen können, was sie wollen. Wer ihnen widerspricht oder sich zur Wehr setzt und ihnen die Gefolgschaft verweigert, der wird per Knopfdruck ‚ausgeknipst‘ werden. Für sie wird es kein Entrinnen mehr vor ihnen geben.‘“</p> <p>Nach weiteren Warnungen „vor dieser weltweiten ‚Zwangs-Pickserei‘“ beteuert Matutis noch einmal: „Ich gebe hier diese Botschaft so weiter, wie der Herr sie mir gab.“ Als Nachsatz fordert er noch eine HOAX-artige Verbreitung für seine Vision:</p> <p>„P.S.: Und schicke bitte diese Botschaft an alle, die du kennst, weiter. Kopiere und verteile es in deiner Umgebung. Wir sind Wächter Gottes. &nbsp;Wir müssen unsere Mitmenschen warnen. Wenn wir das nicht tun, wird Gott das Blut dieser Menschen von unseren Händen fordern. &nbsp;(Lies Hesekiel 3,16-21).“</p> <p>Entsprechend lief der Text über diverse eMail-Kanäle und ist inzwischen neben der Homepage von Matutis auf zahlreichen weiteren Webseiten und Foren zu lesen - zum Teil mit eigenwilligen Ergänzungen (s.u.).</p> <p><strong>Unfreiwillige Realsatire</strong></p> <p>Nun kann man ja durchaus die Schweinegrippe in erster Linie für eine Medienkrankheit halten und an der Gestaltung der Impfaktion auch rational begründete Kritik üben. Das Insistieren auf dem angeblich göttlichen Ursprung dieses wirren Angsttraumes von Pastor Matutis disqualifiziert ihn aber als Verkünder des göttlichen Wortes. Wo so offensichtlich falsche Aussagen Gott in den Mund gelegt werden, zeigt sich, dass hier die selbstkritische Vorprüfung komplett ausgefallen ist. Niemals war eine Zwangsimpfung in der Diskussion, wie Sie Gott in Matutis’ Vision angeblich ankündigt. Mit derartigen Aussagen wird das Christentum lächerlich gemacht. Was ist das für ein Gott, der solch unwahre Übertreibungen nötig hat? Für Atheisten im Internet ist solches ein willkommenes Spottobjekt - verdenken kann man es ihnen nicht.</p> <p>Es wirft ein erschreckendes Licht auf die mangelnde Unterscheidungsfähigkeit in manchen christlichen Gemeinden, wenn eine solche offensichtlich falsche Prophetie unwidersprochen bleibt oder sogar noch verbreitet wird. Es müsste doch das Anliegen eines jeden Christen sein, der Prophetie für möglich hält, diese gegen ihren Missbrauch zu verteidigen.</p> <p><strong>Abstruse Theologie</strong></p> <p>Nicht nur aufgrund der leicht zu falsifizierenden Übertreibungen ist Matutis’ Prophezeiung problematisch, sondern auch wegen ihrer unausgegorenen Theologie. Wie stellt er sich das Verhältnis zwischen Gott und seinen Geschöpfen vor, wie das Wirken der Dämonen? Sollte es möglich sein, mittels eines medizinischen Eingriffes einen Menschen Gott zu entreißen? Kann man Dämonen injizieren? Beides widerspricht grundlegenden biblischen Aussagen. Die Erlösung, die Christus am Kreuz errungen hat, kann durch kein menschliches Fehlverhalten zunichte gemacht werden – erst recht nicht durch solche Lappalien wie die Entscheidung für eine bestimmte Form eines medizinischen Eingriffes. Es gibt kein Anrecht, welches Dämonen an Menschen erwerben könnten. Wohl gibt es Menschen, die das Wirken Gottes in ihrem Leben nicht erkennen. Es gibt Verstrickungen in Sünde und Schuld, in denen es Menschen nicht mehr für möglich halten, dass Gott ihnen vergeben kann. Die christliche Botschaft beinhaltet aber gerade den Zuspruch, dass keine Schuld zu groß ist, um von Christus am Kreuz nicht mit getragen worden zu sein. Wer dies für sich annimmt, hat immer die Möglichkeit zur Umkehr.</p> <p><strong>Zweifelhafte Kumpane</strong></p> <p>Matutis Angsttraum brachte ihm auch Zustimmung und eifrige Zitate &nbsp;– allerdings in einem Milieu, in dem sich pfingstkirchliche Pastoren glücklicherweise seltener heimisch fühlen. Verschwörungstheoretiker, rechtsnationale Esoteriker und Spiritistengruppen haben seine Wahnidee in ihre Systeme aufgenommen und zum Teil weiter ausgebaut. Im Internet zirkuliert eine um Fußnoten erweiterte Version, in der einzelne Aussagen im Sinne gängiger Verschwörungstheorien kommentiert werden. Thema dieser Webseite waren ursprünglich sogenannte „Chemtrails“. Dieser Begriff existiert nur in der Verschwörerliteratur und steht für Kondensstreifen von Flugzeugen, die nach Meinung der Anhänger dieser Theorien in der Atmosphäre versprühte Chemikalien darstellen würden.<a href="#footnote-12845-2">[2]</a> Aktuell ist die Schweinegrippe als neuer Bereich dieser Webseite dazu gekommen.</p> <p>In dieser erweiterten Fassung der Prophezeiung werden die Wölfe als Ärzte und Pharmakonzerne identifiziert, die Impfablehnung ins Grundsätzliche erweitert und noch mit Aussagen des Neuoffenbarers Jakob Lorber untermauert. Die von Matutis noch magisch befürchtete Fernsteuerung wird nun technisch konkretisiert: Es würden mit der Impfung RFID-Chips implantiert, worüber dann durch eingestrahlte Frequenzmuster (z.B. über Handymasten) beliebige Krankheiten und Tod auf Knopfdruck erzeugt werden könnten.<a href="#footnote-12845-3">[3]</a> Auf die technische Unmöglichkeit des dort behaupteten kann leider jetzt nicht ausführlich eingegangen werden. Es ist aber deutlich, dass Matutis’ Botschaft offenbar eine Angstsignatur enthält, welche mit den diversen übersteigerten Ängsten einer zutiefst verunsicherten und orientierungsuchenden Bevölkerungsschicht korreliert.</p> <p><strong>Lichtvolle Informationen?</strong></p> <p>Unter den modernen Channelmedien äußerte sich im „Lichtzauber-Forum“ Wolfgang Nebrig – mit „Seelennamen“ Jophiel –&nbsp; zu Matutis und konnte in dessen Prophezeiung „Lichtvolle Informationen“ finden – freilich auch in eigener Umdeutung. Für ihn sind die „Dämonen aus dem Abgrund“ als „unterirdisch lebende Santiner“&nbsp;aus der galaktischen Föderation zu identifizieren, während die Wölfe vergleichsweise gewöhnliche „Illuminaten (Freimaurer, Bilderberger, skull &amp; bones und andere Geheimgesellschaften)“ seien. „Sieht man es so, wird dieser Text sehr realistisch.“ meint Jophiel. In Bezug auf die Taufe hat er dann doch ernsthafte Differenzen zu Pastor Matutis, denn das Taufsiegel sei kein Gottessiegel und würde nur das Stirnchakra verschließen. „Wenn Du dieses Siegel wieder öffnen lassen willst, dann geht das nur mit der Hilfe von Erzengel Michael.“ schreibt Jophiel und empfiehlt Schutzrituale gegen eine Vielzahl von Bedrohungen.<a href="#footnote-12845-4">[4]</a></p> <p><strong>Fadenzieher der Angst</strong></p> <p>Verbindendes Element zwischen diesen verschiedenen Aufnahmen von Matutis’ Text ist die unbewältigte Angst vor einer unverstandenen und komplexen Welt mit ihren Aporien und Kontingenzen. Genau diese Angst wird in Matutis’ Text präsentiert. Die Panikmache in der Medienberichterstattung zur Schweinegrippe ist angsterzeugend, aber sie ist für viele Menschen angesichts des Verlaufes der Erkrankung nicht nachvollziehbar. Jeder versucht eine Lösung im Rahmen seines Denkhorizontes: Bei Matutis geschieht dies in Form eines harten Dualismus zwischen Licht und Finsternis, Gott und Dämonen, in dem die Menschen zu nahezu willenlosen Objekten (Schafen) dieser Mächte werden, je nachdem, wo sie grasen und die sich folglich ja nicht von ihrer Herde entfernen dürfen. Bei den Verschwörungstheoretikern werden analog die Menschen zu Marionetten geheimer Drahtzieher im Hintergrund alles Weltgeschehens, denen alles Schlechte zugetraut wird. Nur dass diese Drahtzieher hier irdisch gedacht werden und folglich über politische oder technische Hilfsmittel die Kontrolle erlangen müssen. Die Channeling-Esoteriker verlagern die Auseinandersetzung wieder in eine kosmische Dimension, die aber mehr von StarWars als von biblischen Vorstellungen inspiriert ist. Auch hier wirken übermächtige und teils verborgene Intelligenzen am Schicksal der Menschen.</p> <p>Christen wissen, dass ihr Leben in Gottes Hand liegt. Sie müssen nicht hinter allem Weltgeschehen finstere Verschwörer, unterirdische Santiner oder wölfische Dämonen vermuten. Das Wissen um die Geborgenheit in Gott befreit zu eigenverantwortlichem Handeln als Mensch. Gott will keine willenlosen Marionetten, die nur fremden Befehlen gehorchen. Medizinische Fragen sollen wir unter Einbeziehung des Verstandes selbst entscheiden. Dazu zählt auch die Frage, welche Impfungen angemessen sind und welche nicht. Ängstliche Panikmache und Verschwörungstheorien sind dabei denkbar schlechte Ratgeber, selbst wenn sie als Prophetie verkleidet daherkommen.</p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--node--field-autor--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-autor.html.twig * field--default--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--field-autor--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-autor.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-autor--article.html.twig * field--node--field-autor.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-autor.html.twig * 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'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-untertitel field--type-string field--label-hidden field--item">Galileo Galilei und warum sich Kirche und Wissenschaft trotzdem vertragen</div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--body--article--rss.html.twig * field--default--node--body--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--body.html.twig * field--default--body--article--rss.html.twig * field--default--body--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--body.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--body--article.html.twig * field--node--body.html.twig * 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In Geschichte wird gerade die Renaissance behandelt, jener enorm spannende und vielschichtige Zeitabschnitt in der Wende vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit. Wir haben uns darüber unterhalten mit der Folge, dass sie in der Geschichtsarbeit nicht mehr einfach die gelernten platten Klischees wiederholen konnte und wollte. Die schlichte Grundaussage „Es gab viele wissenschaftliche Entdeckungen, aber die Kirche hatte Angst vor allem Neuen und war dagegen.“ kannte ich schon aus der ideologisch verzerrten sozialistischen Schulbildung. Dass aber solche nachweislich falschen Darstellungen nicht nur von möglicherweise dürftig umgeschulten Lehrern, sondern ebenso in aktuellen Schulbüchern verbreitet werden, hat mich doch überrascht. Kronzeuge der historisch verbrämten antikirchlichen Polemik ist der Fall Galileo Galilei, wobei 100 Jahre Differenz zwischen verschiedenen Ereignissen ebenso locker übergangen werden wie zum Verständnis wesentliche realgeschichtliche Einbettungen der Ereignisse. Hauptsache, am Ende steht fest, was man schon immer zu wissen meinte: Die Wissenschaft entdeckt Neues, die Kirche aber klebt am Alten, weil sich Bibelglaube und Wissenschaft eben nicht vertragen. q.e.d. Wie die schlimmsten dieser Klischees überwunden werden können, soll im folgenden versucht werden, kurz zu zeigen. </p> <p class="haupttext"> Zunächst noch eine Vorbemerkung: Es ist unfair, Geschichte aus dem Abstand von 500 Jahren mit den heute gültigen Wertmaßstäben zu beurteilen, ohne darüber zu reflektieren, was damals gesellschaftlich allgemein akzeptierte Überzeugungen und Verhaltensweisen waren. Wenn man also meint: „Wie konnten manche so borniert sein, die Wahrheit des heliozentrischen Weltsystems nicht zu akzeptieren?“, dann hat man die ungeheuerliche Neuigkeit dieses der Anschauung direkt widersprechenden Weltbildes nicht erkannt. Wenn heute einzelne Stimmen meinen, wir müssten auf zinsbehaftetes Geld als Tauschwährung verzichten, weil es negative gesellschaftliche Folgen hat, ist das ebenso neu und unerhört. Vielleicht sind wir in 200 Jahren die Dummen, die das nicht haben sehen wollen, vielleicht kommt aber auch alles ganz anders. Doch nun zu den Fakten. </p> <p class="u3-zwischen-berschrift"> <strong>Domherr Kopernikus</strong> </p> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> Die These, dass „die Kirche“ skeptisch gegen neue wissenschaftliche Entdeckungen sei, scheitert schon an den beteiligten Personen. Nikolaus Kopernikus (1473-1543), der mit seiner Berechnung der Planetenbahnen dem heliozentrischen Weltbild zum Durchbruch verholfen hat, war selbst ein Kirchenmann. Als Domherr und Administrator in Frauenburg (Ermland) gehörte er zum katholischen Klerus und war lediglich Hobby-Astronom. 1537 wäre er beinahe selbst Bischof geworden, wäre nicht ein anderer gewählt worden. Glaube und Wissenschaft waren in seiner Person jedenfalls nicht im Widerspruch, sondern miteinander verbunden. Dass er sein Hauptwerk <span>De Revolutionibus Orbium Coelestium</span> erst kurz vor seinem Tode veröffentlichte, lag daran, dass er seine weltstürzenden Theorien nicht beweisen konnte. Zum Teil waren sie auch aus heutiger Sicht sachlich falsch, denn Kopernikus ging noch von harmonischen Kreisbahnen aus. Das Buch allerdings widmete er dem damals amtierenden Papst Paul II. – auch kein Indiz für einen grundlegenden Konflikt zwischen Glaube und Wissenschaft. </p> <p class="u3-zwischen-berschrift"> <strong>Wissenschaftsförderer auf dem Papststuhl: Gregor XIII.</strong> </p> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> Als ausgesprochener Förderer der Wissenschaft hat sich der Zeitgenosse von Kopernikus, Papst Gregor XIII. (1502-1585) gezeigt. 1578 ließ er in den Vatikanischen Gärten einen Turm für astronomische Beobachtungen errichten und begründete damit die Vatikanische Sternwarte. Ihr Zweck war es, die Kalenderreform vorzubereiten, die 1582 mit der Bulle „Inter gravissimas“ erlassen wurde. Sie setzte den bis heute gültigen Gregorianischen Kalender in Kraft. Die Kalenderreform basierte maßgeblich auf Kopernikus‘ <span>De Revolutionibus Orbium Coelestium</span>. Kopernikus‘ spekulative Theorie wurde durch einen neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aufgeschlossenen Papst aufgenommen und zur Grundlage einer so elementaren Angelegenheit wie der Datumsbestimmung und der Festlegung des Ostertermines gemacht. Sieht so etwa eine grundsätzliche Gegnerschaft von Kirche und Wissenschaft aus? Warum liest man von Gregor XIII. an dieser Stelle nichts in den Geschichtsbüchern? </p> <p class="u3-zwischen-berschrift"> <strong>Giordano Bruno</strong> </p> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> Völlig anders gelagert ist das Schicksal von Giordano Bruno (1548-1600), der gern mit in die Reihe zwischen Kopernikus und Galilei gestellt wird, obwohl er dort nicht so recht hinein passt. Kopernikus war schon tot, bevor Bruno geboren wurde. Giordano Bruno war nach heutigen Maßstäben auch kein Wissenschaftler, sondern spekulativer Naturphilosoph, Mystiker, Exzentriker und - heute würde man sagen: Esoteriker. Zwar hat er sich auch auf Kopernikus berufen, doch in den Konflikt mit den kirchlichen Instanzen kam er nicht wegen seiner kosmologischen Theorien, sondern aufgrund seiner Bestreitung zentraler christlicher Glaubensaussagen wie der Gottessohnschaft Jesu. Offenbar war Giordano Bruno nicht nur ein brillanter Geist, der es immer wieder schaffte, einflussreiche Gönner zu finden, sondern auch ein Querulant, der es an nahezu jeder Station seines Lebens dazu brachte, nach kurzer Zeit exkommuniziert und vertrieben zu werden. 1565 wurde er Dominikanermönch und 1572 Priester. Vier Jahre später floh er aus seinem Kloster. Als bekannt wurde, dass er dabei Schriften des Kirchenvaters Hieronymus in die Latrine geworfen hatte, musste er auch Rom verlassen und kam nach einer längeren Wanderung nach Genf. Dort wurde er Calvinist, wurde aber bald verhaftet und exkommuniziert. 1579 kam er nach Toulouse und später nach Paris. 1583 ging er nach England, provozierte mit seinen Angriffen auf Aristoteles in Oxford einen Skandal, schrieb naturphilosophische Schriften und Polemiken gegen die Oxforder Gelehrten. 1585 wieder in Paris muss er die Stadt nach Tumulten über seine 120 Thesen gegen Aristoteles und Schmähschriften gegen den Mathematiker Fabrizio Mordente eilig wieder verlassen. Daraufhin ging er in lutherische Gebiete und kam nach Wittenberg, wo er philosophische Vorträge hielt und u.a. magische Schriften verfasste<a href="#footnote-2851-6" class="footnote-link">[6]</a> Prag und Helmstedt hießen seine nächsten Stationen, bis er auch von lutherischer Seite exkommuniziert wurde. In Frankfurt am Main wurde er 1591 ausgewiesen, so dass er über Zürich und Padua nach Venedig ging. Dort kam es zu Streitigkeiten mit seinem Gastgeber, der ihn bei der Inquisition anzeigte, von der er 1592 verhaftet und nach Rom gebracht wurde. Gegen ihn wurde nun keinesfalls kurzer Prozess gemacht, sondern sieben Jahre lang das Verfahren gegen ihn vorbereitet. Ohne Berücksichtigung der Konflikte der Gegenreformation ist sein Schicksal nicht zu verstehen. Ein Zeitgenosse berichtete, Bruno sei nach Meinung des Volkes als Lutheraner verurteilt worden. Zwar wurde im Jahr 2000 vom päpstlichen Kulturrat seine Hinrichtung als Unrecht erklärt. Eine Rehabilitierung oder Anerkennung seiner Lehren ist damit aber nicht verbunden. Für einen Konflikt zwischen Glaube und Wissenschaft lässt sich seine Lebensgeschichte nicht instrumentalisieren, zumindest nicht auf Seiten der Wissenschaft, denn es war eher ein Konflikt zwischen Glaube und Aberglaube. </p> <p class="u3-zwischen-berschrift"> <strong>Galileo Galilei</strong> </p> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> Noch deutlicher ist der Fall bei Galileo Galilei kein Konflikt zwischen „Wissenschaft“ und „Kirche“, zu dem er meistens stilisiert wird, sondern ein Streit unter Wissenschaftlern und die persönliche Tragik eines geltungsbedürftigen Mannes, der den Bogen überspannt, seinen Gönner beleidigt hat und in die Mühlen konkurrierender römischer Institutionen geraten ist. Dabei ist es ihm trotz allem besser ergangen, als weithin geglaubt wird: Galilei hat nie in einem Kerker der Inquisition geschmachtet, wurde nie gefoltert sondern bekam lediglich in hohem Alter Hausarrest und Veröffentlichungsverbot. Galileo Galilei war durchaus ein ernstzunehmender Wissenschaftler, der sich - anders als sein Zeitgenosse Giordano Bruno - von Alchemie und Astrologie deutlich absetzte. Als 1616 ein Kopernikanisches Buch eines anderen Klerikers von der Inquisition verboten wurde, versicherte der oberste Inquisitor Robert Bellarmin - einer der klügsten Köpfe im Rom der Gegenreformation - in einem persönlichen Brief an Galilei, dass Galilei keiner Lehre abschwören müsse, solange er sie als wissenschaftliche Hypothese ausweise. Mit Kardinal Maffeo Barberini, dem späteren Papst Urban VIII., hatte Galilei einflussreiche Bewunderer und Unterstützer in der Kurie. Sechs mal wurde Galilei in Rom von Papst Urban empfangen, der ihn, ohne Bellarmins Brief von 1616 zu kennen, ebenso wie dieser ermunterte, über das kopernikanische System zu publizieren, wenn er dieses als Hypothese behandle. Ob Galilei recht hat, war damals wissenschaftlich nicht entschieden. Die von vielen Jesuiten bevorzugte Vorstellung von Tycho Brahe, nach der sich Sonne und Mond um die Erde, die übrigen Planeten aber um die Sonne drehen, konnte damals sämtliche astronomischen Beobachtungen ebenso gut erklären. Diese Frage wurde erst 1729 von James Bradley mit der Entdeckung der stellaren Aberration geklärt. </p> <p class="haupttext"> Galileis Schrift von 1630 „Dialog über die zwei wichtigsten Weltsysteme, das Ptolemäische und das Kopernikanische“ war vor diesem Rahmen eine glatte Provokation. Nicht nur, dass die Schrift in der Volkssprache italienisch statt dem Latein der Gelehrten erschien und somit auf eine Breitenwirkung angelegt war, sondern auch, dass er das eigentlich konkurrierende Modell von Tycho Brahe überhaupt nicht erwähnte, sondern statt dessen gegen den auch damals überholten Ptolemäus polemisierte, kennzeichnet die Schrift eher als populäre Kampfschrift im Ringen um die Deutungsmacht denn als wissenschaftlichen Fachbeitrag. Überzogen hat Galilei aber vor allem auch darin, die Argumente seiner Gegner einer Karikatur seines päpstlichen Gönners Barberini/Urban in den Mund zu legen, der unter dem Namen „Simplicius“ als Einfaltspinsel dargestellt wird. Darüber hinaus beging Galileo Galilei den Fehler, ein internes Kompetenzgerangel zwischen den verschiedenen römischen Behörden der Indexkongregation, Meister des Heiligen Palastes, der Inquisition und dem Papst für sich ausnutzen zu wollen. Die Bitte um die kirchliche Druckerlaubnis für seine Schrift richtete er statt an das eigentlich zuständige Heilige Offizium an den Meister des Heiligen Palastes. Während der Papst die Schrift erst noch selbst durchsehen wollte, hatte Galilei die Druckerlaubnis schon in der Tasche und schritt in Florenz zur Tat. Den Kredit des einstigen Freundes und Bewunderers Urban hatte Galilei damit verspielt. Zudem musste Urban nun, um noch einen Rest seiner Autorität zu retten, mit aller Schärfe gegen seine unbotmäßigen Untergeben und damit auch gegen Galilei vorgehen – mit den bekannten Folgen: Ächtung des Werkes und Hausarrest für Galilei. Der Historiker Peter Godman, der die Vatikanischen Archive eingehend untersucht hat, kommt zu dem Schluss, dass dieser Prozess letztlich eine Niederlage des Papstes war. Galilei blieb die langlebige Legende vom Märtyrer in den Händen der römischen Inquisition. Das eigentliche Opfer sei weder der vertrauensselige Autor Galilei, noch der unkluge Zensor Urban VIII., sondern Robert Bellarmin.<a href="#footnote-2851-7" class="footnote-link">[7]</a> Hans Conrad Zander argumentiert,<a href="#footnote-2851-8" class="footnote-link">[8]</a> Galileis Inquisitor Robert Bellarmin habe damals dem modernen wissenschaftlichen Ideal näher gestanden als Galilei, indem er darauf bestand, dass jede wissenschaftliche Behauptung nur Hypothese sein dürfe, während Galilei im Rausch seines Erfolges jegliche Vorsicht fahren ließ und in kranker Selbstüberschätzung Hypothesen mit Fakten verwechselte. Dabei war vieles an seinen Thesen und Behauptungen auch falsch. Das Fernrohr hat nicht er erfunden, sondern die Niederländer. Die Kometen interpretierte er als erdnahe Effekte, weil sie sein System der auf Kreisbahnen sich bewegenden Himmelskörper gestört hätten. Grundsätzlich falsch ist auf jeden Fall das verbreitete Bild, eine wissenschaftsfeindliche weil dogmenverhaftete Kirche hätte mit der Verurteilung Galileis längst bewiesene wissenschaftliche Fakten geleugnet. Bewiesen war damals noch nichts und die Hintergründe des Streites lagen in römischer Lokalpolitik. </p> <p class="u3-zwischen-berschrift"> <strong>Fazit</strong> </p> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> Die Wahrheit ist vielschichtiger als schlichte Klischees es suggerieren. Christlicher Glaube und Wissenschaft stehen in keinem grundsätzlichen Konfliktverhältnis. Es gibt viele Wissenschaftler, die ihren christlichen Glauben mit ihren wissenschaftlichen Forschungen sehr gut vereinbaren können. Sogar Galileo Galilei war einer von ihnen, denn er war und blieb trotz des Konfliktes Glied seiner Kirche und hat seinen christlichen Glauben nie in Abrede gestellt. </p> <p class="quelle"> <em>Harald Lamprecht</em> </p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--node--field-kategorie--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-kategorie.html.twig * field--default--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--field-kategorie--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-kategorie.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * 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Jahrhundert entstanden sind. Sie zeigen einen Trend gegen den allgemeinen Trend: Gemeinsames Leben ist attraktiv.</p> <p>In einer Zeit, in der die Mehrheit der Gesellschaft von immer stärkerem Individualismus geprägt ist, in der familiäre Strukturen und andere Bindungen immer mehr in den Hintergrund treten, empfinden offenbar eine zunehmende Zahl von Menschen in dieser Bindungslosigkeit eine Leere. Sie schwimmen gegen den allgemeinen Strom der Vereinzelung und suchen Halt in einer überschaubaren und verbindlichen Gemeinschaft. Dafür opfern Sie einen Teil ihrer Freiheit und verbinden sich mit ähnlich orientierten Menschen in einer Lebensgemeinschaft. Das neue Entstehen und erstarken christlicher Gemeinschaften mit verbindlichem gemeinsamem Leben ist für manche Beobachter überraschend. In diesem Zusammenhang ist es vielleicht von Interesse, dass man diesen Gegentrend auch außerhalb der Kirche wahrnehmen kann. Auch in anderen Religionsgemeinschaften und in säkularen Formen bilden sich neue Gemeinschaften des gemeinsamen Lebens und gewinnen Zulauf. Dabei sind deren Profile und Anliegen alles andere als einheitlich. Von der religiösen Extremgruppe bis zum ökologisch-sozialen Alternativentwurf reicht das Spektrum der modernen Kommunitäten außerhalb des Christentums. Einen Überblick über die wichtigsten in Sachsen und Umgebung ansässigen Gruppen gibt die nachfolgende Zusammenstellung.</p> <p><strong>in Sachsen und Umgebung</strong></p> <p><strong><span>a) religiös motivierte Gruppen</span></strong></p> <p><strong>Osho-Manjusha Commune</strong></p> <p>Das Osho-Manjusha-Meditationszentrum in Schmiedeberg (früher in Höckendorf) wird von einer Kommune getragen, die im Zentrum leben und z.T. auch arbeiten. Derzeit wohnen nach den Angaben auf der Internetseite 22 Personen im Zentrum. Prägend sind die Weltsicht und Lehren von Shree Rajneesh Bhaghwan alias Osho (1931-1990) und der bisherigen Leiterin Mahamudra (Hauke Messerschmidt, 1944-2006).</p> <p>Internet: www.oshomanjusha.de</p> <p><strong>Holic-Gruppe</strong></p> <p>In Radebeul besteht eine Wohngemeinschaft der radikalchristlichen Holic-Gruppe. Die Mitglieder wollen in unmittelbarer Weise an neutestamentliche Vorgaben für das Gemeinschaftsleben anknüpfen, inklusive verbindlicher gemeinsamer Gebetszeiten, die im Konfliktfall sogar zur Aufgabe des Berufes nötigen können. Die Abschottung von der Außenwelt und der Abbruch bisheriger sozialer Beziehungen sorgen für ein spürbares Konfliktpotenzial.</p> <p>www.christians-what.cc</p> <p><strong>Vietnamesisch-buddhistische Tempel</strong></p> <p>In Leipzig wurde im Juni 2008 der Grundstein zu einem Tempelbau gelegt, in dem nach Fertigstellung ca. 10 Mönche leben sollen (vgl. Confessio 3/2008, 1-2).</p> <p>Bereits vor etlichen Jahren entstand in Dresden eine Wohngemeinschaft vietnamesischer Buddhisten in einer Privatwohnung, bei der umfangreiche religiöse Rituale zur Lebenspraxis gehören.</p> <p><span>b) Psychosoziale, ökologische und politische Experimente</span></p> <p><strong>LebensGut Pommritz</strong></p> <p>1992 entstand der Verein Neue Lebensformen e.V. Die Kommune erhielt umfangreiche staatliche Förderung als alternatives Projekt für den ländlichen Raum. Geblieben sind ein ökologischer Landwirtschaftsbetrieb, eine Lernwerkstatt für Philosophie und Ethik und eine Wohngemeinschaft für ca. 50 Personen.</p> <p>www.lebensgut.de</p> <p><strong>Lebens(t)raum Gemeinschaft Jahnishausen</strong></p> <p>In dem Dorf bei Riesa hat sich eine Kommune aus vorwiegend älteren Bewohnern (&gt; 50 Jahre) gebildet, die gemeinsam der Isolation im Alter vorbeugen wollen. Inzwischen leben dort 30 Erwachsene und 4 Kinder in der Struktur einer Genossenschaft mit wöchentlichen Plenumsveranstaltungen und aller zwei Monate ein gemeinsames Intensiv-Wochenende.</p> <p>www.ltgj.de</p> <p><strong>Kulturfabrik Mittelherwigsdorf</strong></p> <p>1997 übernahm Rolf Monitor aus Köln die alte Fabrik in Mittelherwigsdorf (Niederlausitz) und richtete dort ein Kulturzentrum ein. Dazu gehört auch eine Kommune mit derzeit 10 Bewohnern.</p> <p>www.kulturfabrik-meda.de</p> <p>Zentrum für experimentelle Gesellschaftsgestaltung</p> <p>Das Gelände des ZEGG in Belzig wurde 1991 von der Treuhand gekauft und beherbergt heute eine Lebensgemeinschaft von ca. 80 Personen. Die Wurzeln der Gemeinschaft liegen in der umstrittenen Aktionsanalytischen Organisation von Otto Mühl. Zum Programm gehört die Erprobung alternativer Lebensformen jenseits der bürgerlichen Kleinfamilie. 1995 wurde ein Ableger in Portugal unter dem Namen „Tamera“ gegründet.</p> <p>www.zegg.de,</p> <p>www.tamera.org</p> <p><strong>außerhalb Sachsens</strong></p> <p>Die folgende Darstellung berücksichtigt nur Kommunen mit größerer Ausstrahlung.</p> <p><strong>Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein (ISKCON)</strong></p> <p>Die seit den 1970er Jahren in Deutschland aktive Krishna-Bewegung propagiert die Ideale der hinduistischen Bhakti-Frömmigkeit mit der liebenden dienenden Hingabe an Krishna als höchster Gottheit im Zentrum. Für die Devotees gehört dazu auch das gemeinsame Leben im Tempel unter Aufgabe aller bürgerlichen Verpflichtungen. In Sachsen bestehen Ableger der Krishna-Bewegung als esoterische Seminarzentren, aber keine Tempel mit gemeinsamem Leben.</p> <p>www.hare-krishna.com (ISKCON),</p> <p>www.harekrischna.de (Narayana)</p> <p><strong>Universelles Leben</strong></p> <p>Die Gruppierung um die Würzburger „Prophetin“ Gabriele Wittek hat in den oberfränkischen Gemeinden Marktheidenfeld und Michelrieth viele Anhänger zusammengezogen und zum Teil auch gemeinsame Lebensformen etabliert.</p> <p>www.universelles-leben.org</p> <p><strong>Zeugen Jehovas</strong></p> <p>In der Zentrale der Zeugen Jehovas in Selters (Taunus) existiert die sog. Bethel-Gemeinschaft, in der über 1000 Mitglieder in einer klosterähnlichen Lebensgemeinschaft zusammen leben und arbeiten.</p> <p>www.zeugen-jehovas.de</p> <p><strong>Zwölf Stämme</strong></p> <p>Die an urchristlichen Idealen orientierte sozialökologische Gemeinschaft der „Zwölf Stämme“ hat in Bayern eine Kommune, in der etliche Familien gemeinsam leben. Öffentliches Aufsehen erregte die Gemeinschaft mit ihrer energischen Verweigerung, ihre Kinder an öffentlichen Schulen unterrichten zu lassen.</p> <p>www.zwoelfstaemme.de</p> <p><strong>Oshostadt Zschachenmühle</strong></p> <p>In einer ehemaligen Sägemühle im thüringer Grenzgebiet hat sich 1995 eine Kommune niedergelassen, um „eine gemeinsame alternative Vision des Zusammenlebens aufzubauen“. Derzeit wohnen 15 Personen in der Kommune, die zur Osho-Bewegung gehört.</p> <p>www.oshostadt.de</p> <p><strong>Klein-Jasedow-Familie</strong></p> <p>An die pommersche Ostseeküste nach Klein Jasedow zog 1997 ein Kommuneprojekt aus München und widmet sich dem Aufbau eines verlassenen Dorfes. Die esoterische Zeitschrift für Geomantie, „Hagia Chora“ wird in Klein-Jasedow produziert und herausgegeben. Zur Klein-Jasedow-Familie gehören inzwischen 21 Personen.</p> <p>www.kleinjasedow-familie.de</p> <p><strong>Likatien (Stamm 1 Füssen)</strong></p> <p>In Füssen (Allgäu) entstand um den Führer der Bewegung, Wolfgang Wankmiller, eine esoterische Kommune mit inzwischen über 160 Mitgliedern, die archaische Lebensweisen der Stammeskultur wiederbeleben möchte.</p> <p>www.likatien.de</p> <p><strong>Kommune Niederkaufungen</strong></p> <p>Ebenfalls in Bayern ist die Kommune Niederkaufungen angesiedelt, in der ca. 70 Bewohner durch linkspolitische Ideale verbunden gemeinsam leben.</p> <p>www.kommune-niederkaufungen.de</p> <p>In gewisser Weise gehören in den Kontext spirituell motivierter gemeinsamer Lebensformen auch die sozialdiakonischen Einrichtungen, in denen die Betreuer es zu ihrer Lebensaufgabe gemacht haben, mit den betreuten Menschen gemeinsam zu leben. Außerhalb der christlichen Diakonissenhäuser wären zu erwähnen:</p> <p><strong>Camp-Hill-Bewegung</strong></p> <p>Geprägt von einem anthroposophischen Welt- und Menschenbild bemühen sich diese Einrichtungen um eine Integration von Menschen mit Behinderungen in betreuten Wohnprojekten.</p> <p>www.camphill.de</p> <p><strong>SOS-Kinderdörfer</strong></p> <p>In den SOS-Kinderdörfern lebt ein Elternpaar mit den zu betreuenden Kindern gemeinsam im Kinderdorf. Daher ist diese Betreuungsarbeit eine Lebensform und nicht nur ein Sozialjob.</p> <p>sos-kinderdoerfer.de</p> <p><strong>International</strong></p> <p>Weltweit gibt es naturgemäß unzählige Kommunen. Außerhalb Deutschlands gelegen, aber für deutsche Besucher in besonderer Weise attraktiv und bedeutsam sind:</p> <p><strong>Ökopolis Tiberkul (Kirche des letzten Testamentes / Vissarion)</strong></p> <p>In Sibirien ist seit 1995 eine beträchtliche Siedlung mit 35 Dörfern entstanden, in denen über 1000 Anhänger von Sergej Anatoljewitsch Torop, genannt Vissarion, leben. Dieser versteht sich als Reinkarnation von Jesus. Die Ideologie der Bewegung ist geprägt von der Mischung aus christlichen und esoterischen Versatzstücken.</p> <p>www.vissarion.info</p> <p><strong>Findhorn</strong></p> <p>Dieser Ort in Schottland gilt als Keimzelle der New-Age-Bewegung. Neben vielen weiteren Einrichtungen besteht auch eine Gemeinschaft mit dem Ziel des bewussten Lebens.</p> <p>www.findhorn.org</p> <p><strong>Damanhur</strong></p> <p>Im Piemont (Norditalien) lebt eine esoterische Kommune mit ca. 600 Bewohnern, die sich als ein spirituelles Volk verstehen. Ihre Tempelanlagen sind z.T. weit in die Erde gegraben und fungieren auch als Touristenattraktion.</p> <p>www.damanhur.it</p> <p>www.damanhur.info/de/</p> <p><strong>Auroville</strong></p> <p>Ausstrahlung nach Europa hat die spirituelle Stadt „Auroville“, die aus dem Ashram von Sri Aurobindo in Indien hervorgegangen ist. Gegenwärtig leben dort ca. 1800 Menschen, von denen ca. 230 aus Deutschland stammen.</p> <p>www.auroville.org</p> <p>www.auroville-international.org/germany/</p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--node--field-autor--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-autor.html.twig * field--default--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--field-autor--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-autor.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-autor--article.html.twig * field--node--field-autor.html.twig * field--node--article.html.twig * 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Dennoch können Romane Vorstellungen und Meinungen ganzer Generationen prägen - besonders dann, wenn man von den geschilderten Rahmenbedingungen und -kulturen keine Ahnung hat. Karl May hat dies mit seinen phantasiereichen Schilderungen bewiesen und ein eigenes Klischee des Wilden Westens wie des Orients geprägt. Der Amerikaner Dan Brown ist gegenwärtig dabei, mit seinen Bestsellern in weiten Teilen der Bevölkerung ein völlig verzerrtes Bild der Kirchengeschichte und des christlichen Glaubens zu prägen. Seine Bücher „Illuminati“ und „Sakrileg“ sind enorm spannend, transportieren aber neben der offensichtlich fiktiven Story auch viele handfeste und ideologisch motivierte Fehlinformationen. Deren Verwechslung mit historisch belegten Tatsachen ist offenbar gewollt, denn beide Bücher enthalten einleitend einen kurzen Abschnitt, in dem die Faktizität der Rahmenelemente behauptet wird. <h3> <a></a>Action und Klischee</h3> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Das Grundmuster der Story ist in beiden Büchern fast austauschbar: Ein angesehener Wissenschaftler wird in einem hochtechnisierten öffentlichen Gebäude brutal ermordet, weil ihm ein Geheimnis abgepresst werden soll. Dabei wurde der religiös fanatische Mörder von einer aus dem Hintergrund agierenden Person quasi ferngesteuert, deren Identität erst im Finale alles auf den Kopf stellt. Zur Aufklärung der Verbrechen wird eilends die Hauptfigur der Bücher, der amerikanische „Symbolologe“ Dr. Robert Langdon hinzugezogen. Unterstützt von der jungen Tochter bzw. Enkelin des Ermordeten begibt er sich auf eine abenteuerliche und dramatische Suche nach der rätselhaften Geheimgesellschaft, die Anlass für die Morde war. Die erzielte Spannung und Action in Verbindung mit Klischeepflege würden auch James Bond zur Ehre gereichen. Allerdings handelt es sich bei den transportierten Klischees hier nicht um den martinirührenden und frauenverführenden englischen Gentlemen, sondern um religiöse Zerrbilder und populäre Irrtümer zu kirchengeschichtlichen Fragen. </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Die Themen der Bücher sind zutiefst religiöse Themen. Es geht um das Verhältnis von Glaube und Wissenschaft, um weibliche Elemente im Gottesbild, das Leben Jesu, die Entstehung der Bibel und - ganz wesentlich - die Rolle von Geheimgesellschaften als Kritiker und Gegner der Kirche. Dabei wird die Frontlinie schnell deutlich: Die Geheimgesellschaft steht (in „Sakrileg“ noch deutlicher als in „Illuminati“) auf der Seite des Guten und kämpft im Untergrund gegen die Unterdrückung von Ideen („Wissen“ genannt) durch die böse Kirche. Das Glaubensbekenntnis, das der Autor seinen Protagonisten in den Mund legt, ist im Bereich zwischen esoterischer All-einheitsschau und neuheidnischer Naturvergötterung angesiedelt. </p> <h3> <a></a>Glaube und Wissenschaft</h3> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>In „Illuminati“ wird der Konflikt zwischen Glaube und Wissenschaft dramatisch inszeniert. Im CERN, dem modernsten Forschungszentrum für Elementarteilchen in der Kernphysik, wurde ein Behälter mit Antimaterie gestohlen und im Vatikan versteckt, wo er droht, in weniger als 24 Stunden die gesamte Vatikanstadt zu zerstören. Dass währenddessen gerade das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes begonnen hat, sämtliche Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle eingeschlossen sind und tausende Schaulustige auf dem Petersplatz lauern, trägt das Seinige zur Steigerung der Spannung bei. Gegenspieler ist die mysteriöse Geheimgesellschaft der „Illuminati“, die mit einer abwegigen Konstruktion zum „mächtigsten satanischen Kult auf Erden“ stilisiert werden. Zugleich wird damit der Satanismus umdefiniert: Er erscheint jetzt als eine legitime Widerstandsbewegung von angesehenen Wissenschaftlern gegen eine unterdrückerische Gewaltherrschaft der Kirche. Dies wird verbunden mit populären (latent antisemitischen) Verschwörungstheorien, die in „Illuminati“ eifrig und unhinterfragt propagiert werden. Die Illuminati hätten die Freimaurer ebenso unterwandert wie die amerikanische Regierung, internationale Banken und Konsortien und sogar den Vatikan. Die Pyramide auf der Ein-Dollar-Note muss immer wieder als Beweis dafür herhalten. </p> <h3> <a></a>Verfälschte Kirchengeschichte</h3> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Im Vergleich zu „Sakrileg“ mutet „Illuminati“ trotz allem noch geradezu kirchenfreundlich an. „Sakrileg“, das im englischen Original „The Da Vinci Code“ heißt, scheint an Popularität die anderen Werke Dan Browns noch zu übertreffen. Durch das gesamte Buch ziehen sich Angriffe und Unterstellungen, die häufig in grober Vereinfachung „die“ Kirche für machtpolitisch motivierte Manipulationen und Unterdrückung der Geistesfreiheit verantwortlich macht. </p> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Der „Mythos, der die Grundfesten der Kirche erschüttert“ (so die Werbung für „Sakrileg“) handelt vom Heiligen Gral. Der Gral - so erfahren die erstaunten Leser - sei das alte heidnische Symbol für das Göttlich-Weibliche, das vom Christentum systematisch unterdrückt worden sei. Unter Kaiser Konstantin sei der „Übergang der Welt vom heidnisch-matriarchalen Mutterkult zum patriarchalen Christentum mit einem Propagandafeldzug ohnegleichen durchgedrückt“ worden (172). Dazu habe nicht nur der „blutige Kreuzzug zur ‚Bekehrung‘ der Anhänger der alten heidnischen das Weibliche verehrenden Religionen“ in den Hexenverfolgungen gehört. Auch die nachträgliche Erklärung der Göttlichkeit Jesu sei von Konstantin auf dem Konzil von Nizäa im Jahre 325 aus machtpolitischen Gründen per Mehrheitsbeschluss durchgedrückt worden. Dazu habe Konstantin sogar eine neue Evangeliensammlung in Auftrag gegeben und finanziert, in der nur die zur Göttlichkeit Jesu passenden Texte aufgenommen werden durften. Fast alle anderen Texte habe Konstantin vernichten lassen. Lediglich die Schriftrollen, die in den Höhlen von Qumran gefunden wurden, hätten das alte Bild bewahrt, weshalb (wer hätte es nicht schon gedacht) der Vatikan versucht habe, die Veröffentlichung zu verhindern. (321ff.) </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Der heilige Gral sei im Übrigen kein Gefäß, sondern eine Frau, „die ein Geheimnis von solcher Brisanz bewahrt hat, dass die Enthüllung [dieses Geheimnisses] das Christentum seiner Grundlage beraubt hätte!“ (Sakrileg, 329) Was ist dieses angeblich so spektakuläre „Geheimnis“, das die Kernthese des Buches bildet? Es ist die Behauptung, dass Jesus mit Maria Magdalena verheiratet gewesen sei und mit ihr auch Nachfahren gezeugt hätte, die über das fränkische Königsgeschlecht der Merowinger bis in die Gegenwart hinein überlebt hätten. Die Gralslegende sei nichts anderes als eine verschlüsselte Beschreibung dieser Tatsache. Um das Wissen von der wahren Bedeutung des Heiligen Grals und die Dokumente, die diese Dinge belegen könnten, im Untergrund zu bewahren, sei die Geheimgesellschaft der Prieure de Sion gegründet worden. </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Warum die These, dass Jesus verheiratet gewesen sei, ungeheure Macht verleihen oder eine Offenbarung dieses „Geheimnisses“ gar das Christentum zerstören sollte, bleibt freilich etwas schwer einsichtig. Schließlich geht es im Christentum doch nicht um die sexuelle Unberührtheit Jesu, sondern um die Erlösung durch seinen Kreuzestod und die Auferstehung. Diese Kernaussagen des christlichen Glaubens finden in Sakrileg allerdings keine besondere Beachtung. Statt dessen wird sehr irdisch über einen „legitimen Machtanspruch“ (352) der Familie Jesu spekuliert und eine tendenziell ins Rassenmythische abgleitende Blutslehre entwickelt. </p> <h3> <a></a>Vorläufer und Nachfolger </h3> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Die Grundaussagen der Argumentation hat sich Dan Brown nicht selbst ausgedacht. Sie entstammen dem bereits 1982 erstmalig erschienenen Buch des mittlerweile für reißerisch aufgemachte hoch spekulative Thesen berüchtigten Autorentrios Lincoln, Baigent und Leigh, „Der Heilige Gral und seine Erben.“ Bezeichnend ist, dass dieses Buch nun von Bastei-Lübbe in Nachauflage als „Muss für die Leser von Dan Browns Sakrileg” massenweise erneut auf den Markt geworfen wird. Überhaupt hat sich bereits ein Markt an Sekundärliteratur zu „Sakrileg“ entwickelt. Neben zahlreichen Internetseiten, die sich mit den im Roman angesprochenen Thesen befassen, sind auch Sachbücher im Handel, die den Anspielungen und Behauptungen mit mehr oder weniger ausgeprägtem Forschungsinteresse nachgehen. Erwähnt sei das Buch von Marc Hillefeld „Ein Code wird geknackt“. Zwar spürt man ihm an, dass es nicht von einem Wissenschaftler nach soliden Forschungen, sondern von einem Romanautor unter Zeitdruck geschrieben wurde. Aber es bemüht sich nach Kräften um die Vermittlung von Hintergrundwissen sowie die Unterscheidung von historischer Forschung und wilder Spekulation. </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Wie nötig dies ist und wie schwer es unbedarften Lesern gelegentlich fallen mag, Fiktion und Realität in Dan Browns Büchern zu unterscheiden, beweist ein Fall einer Dresdner Gymnasiastin, die im Religionsunterricht im Rahmen der Behandlung von Sekten einen Vortrag über "Die Illuminati" gehalten hat. Mit dem Anspruch, historisches Faktenwissen zu präsentieren, wurden die Verschwörungstheorien aus Dan Browns Roman vorgetragen - ohne diese Quelle anzugeben und sich ihrer Fragwürdigkeit bewusst zu sein. </p> <h3> <a></a>Warum sind diese Bücher so erfolgreich? Drei Punkte stechen besonders hervor:</h3> <p class="U3-Zwischen"> <a></a>1) Feindbild Kirche </p> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Ein klares Feindbild vermag immer Emotionen zu bündeln. So hat das Feindbild „Kirche“ nicht nur im Sozialismus verordnete Anhänger gefunden, sondern wird auch heute oft gepflegt. Kreuzzüge, Schwertmission und Hexenverfolgung sind die wichtigsten der immer wiederkehrenden Schlagworte, mit denen 2000 Jahre Kirchengeschichte pauschal einen negativen Stempel aufgedrückt bekommen sollen. Motivation dafür ist in der Regel eigene Negativerfahrungen und Glaubenszweifel. Bei aller Ablehnung der Polemik sollten diese Motive kirchlicherseits sehr aufmerksam beachtet werden. </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Die Skepsis gegenüber dem Glauben resultiert bei Dan Brown offenbar zu einem wesentlichen Teil aus Erfahrungen religiösen Eifers, der wahnhafte Züge annehmen kann. Das wird in seinen Büchern deutlich: Die Gehbehinderung und der Kirchenhass des Prof. Kohler vom CERN wird mit strenggläubigen Eltern erklärt, die im alleinigen Vertrauen auf Gebet und Gottes Hilfe eine mögliche medizinische Behandlung ihres Kindes abgelehnt und die bleibende Behinderung dann als göttliche Strafe für mangelnden Glauben des Sohnes interpretiert haben (Illuminati, 563ff.). Auch die verschiedenen Morde in beiden Büchern sind fast ausnahmslos religiös-ideologisch motiviert: Sie seien als Opfer für das höhere Ziel notwendig. All diesen Fällen ist gemeinsam: Die Liebe als Herzstück christlicher Verkündigung und Motivation christlichen Handelns kommt zu kurz. </p> <p class="U3-Zwischen"> <a></a>2) Idealisiertes Heidentum </p> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Als Alternative zum Kirchenglauben wird ein naturmystisches Weltbild propagiert, in dem das Heidentum als die sanfte, natürliche, ursprünglichere (da ältere) und weiblichere Religion idealisiert aufscheint. Dies schließt auch sexualmagische Vorstellungen ein: So wird spätantike Tempelprostitution zum „hieros Gamos“ verklärt, durch den Mann und Frau spiritueller Ganzheit teilhaftig würden (Sakrileg 173) und der rituelle öffentliche Vollzug des Geschlechtsaktes wird (völlig losgelöst von Liebe und Zuneigung) als uralter Weg zur Gotteserkenntnis gepriesen (Sakrileg 421f.). Während Langdon sich stark für das Heidentum begeistert, ist seine Begleiterin in „Illuminati“ eine Yogalehrerin. Sie steht damit für den Typus der im fernöstlichen Bereich nach religiöser Inspiration suchenden Mittdreißigerin. Auch dies gehört zu Strömungen des Zeitgeistes. </p> <p class="U3-Zwischen"> <a></a>3) Mystische Geheimgesellschaften: </p> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Neben Kirchenkritik und Neuheidentum bilden die Geheimgesellschaften das dritte Zugpferd dieser Religionsthriller. Die Spannung der Neugier, die Geheimnisvolles automatisch auslöst, hat schon immer Geheimgesellschaften einen besonderen Nimbus verschafft - egal, ob diese nun in der Wirklichkeit oder nur in der Einbildung existierten. Mit der Einbeziehung arcaner Orden ist ein Themenfeld aufgestoßen, das spekulativen Neigungen viel Futter und ebensoviel Möglichkeit zum Irrtum gibt. </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Auch wenn es schwer fällt: Wer im kirchlichen Dienst tätig ist, sollte sich mit diesen Romanen auseinandersetzen und sich auf die Fragen einstellen, die sie aufwerfen. Über eine Million Leser in Deutschland haben ein Recht auf korrektere Antworten, als Dan Brown sie gibt. Die Themen werden wir auch noch mit den Leseunlustigen diskutieren können: die Verfilmung von Sakrileg mit Tom Hanks in der Hauptrolle beginnt im Mai und soll im Sommer 2006 in die Kinos kommen. </p> <div> <div> <a></a>Harald Lamprecht </div> </div></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--node--field-kategorie--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-kategorie.html.twig * field--default--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--field-kategorie--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-kategorie.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * 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'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-untertitel field--type-string field--label-hidden field--item">Beobachtungen auf der Leipziger Buchmesse</div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--body--article--rss.html.twig * field--default--node--body--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--body.html.twig * field--default--body--article--rss.html.twig * field--default--body--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--body.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--body--article.html.twig * field--node--body.html.twig * field--node--article.html.twig * field--body.html.twig * 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Kann man auf der Cebit alljährlich bestaunen, in welche Richtung der technische Fortschritt die zunehmend computerisierte Welt treibt, so ist auf der Buchmesse in Leipzig etwas über das intellektuelle Klima der näheren Zukunft zu erspüren. Der ungebrochene Trend zum Hörbuch ist dabei vor allem für Verlage sowie für Schauspieler und Deutschlehrer interessant. Die Verlage sehen neue Absatzmärkte zur Zweitverwertung ihrer Titel mit den neuen Medien, die Schauspieler können mit Büchervorlesen etwas dazuverdienen und die Deutschlehrer sich auf weiter abnehmende Lese- und Rechtschreibfähigkeiten ihrer Zöglinge einstellen. <h3> <a></a>Schlaglichter</h3> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Die Buchmesse zeigt aber nicht nur wirtschaftliche, sondern auch religiöse Trends der deutschen Gegenwartskultur. Dazu gehört zunächst, dass regelmäßig diverse religiöse Sondergemeinschaften die große internationale Aufmerksamkeit zur Präsentation ihrer Ideen nutzen. So waren auch in diesem Jahr in der Nähe der verschiedenen christlichen Verlage die Stände von Christian Science und der Bahai-Religion anzutreffen, und mit einigem Abstand verstreut waren auch die verschiedenen der Anthroposophie zugehörigen Verlage (Urachhaus, Verlag Freies Geistesleben, Rudolf-Steiner-Verlag, Verlag am Goetheanum etc.) dabei. </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Reißenden Absatz fanden viele Prospekte des Verlags „Der Islam“ mit so klangvollen Titeln wie „Mohammad, der Befreier der Frauen“, „Jesus in Kaschmir“, „Der Islam über Krieg und Kampf“ etc. Dahinter steht allerdings weder die sunnitische Mehrheit, noch die schiitische Minderheit des Islam, sondern mit der Ahmadiyya eine muslimische Sondergruppe, die sich selbst zum Islam zählt, von Sunniten wie Schiiten aber nicht anerkannt wird. </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Eher in der politisch-ideologischen Richtung ist der Ahriman-Verlag angesiedelt, der sogar mit großen Anzeigen und Plakaten in allen Hallen auf seine Podiumsdiskussionen aufmerksam machte. Dahinter steht der „Bund gegen Anpassung“ (andere Bezeichnung: „Rotes Forum“) der als „marxistisch-reichistische Initiative aus der 1968er Bewegung hervorgegangen ist und die Ideen von Karl Marx mit Konzepten aus der Psychotherapie von Sigmund Freud und Wilhelm Reich zu verbinden suchte und in der Gegenwart immer wieder durch heftige Polemik gegen Staat und Kirchen auffällt. </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Psychokurse und Motivationstrainings waren u.a. durch die Pallas-Seminare vertreten, die mit Dankbarkeits- Tagebüchern und den 10 Geboten des Erfolges von Alfred Stielau-Pallas Kundenwerbung betrieben. </p> <h3> <a></a>Indien bleibt in Indien</h3> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Interessanter als die einzelnen Stände der verschiedenen Religionsgemeinschaften und Seminaranbieter sind die großen Trends. Da gibt es in der Tat verblüffende Beobachtungen. </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Die erste betraf die Suche nach der Esoterik-Abteilung während meines Rundganges durch die verschiedenen Hallen der Messe. In den vergangenen Jahren war zu beobachten, wie dieser Sektor immer breiteren Raum im Sortiment einnahm. In großen Teilen der Hallen präsentierten die Verlage ihre gedruckten Wege zur Erleuchtung im Räucherstäbchenduft oder mit Energiepyramiden, in kosmischer Einweihung oder nach Channeling-Botschaften. Doch nicht so im Jahr 2005. Zwar fehlte der obligatorische Stand für die Analyse der Handlinien nicht, auch Tarotkarten und Rosenkreuzer-Bücher wurden angeboten. Doch wirkten diese Stände vergleichsweise verloren und isoliert - wie versprengte Reste eines ehemals viel größeren Bereiches. Im Gespräch äußerte ein Szene-Insider am Stand auch seinen Eindruck: Der Esoterik-Buchmarkt sei praktisch auf den Stand von vor 10 Jahren zurückgefallen. </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Als Ursachen lassen sich bestimmt verschiedene Gründe benennen. Esoterik-Angebote gibt es ja nach wie vor an vielen Stellen. Allerdings scheint der Buchmarkt an dieser Stelle eine Sättigung erreicht zu haben, die eine Messeteilnahme für die Verlage nicht mehr attraktiv erscheinen lässt. Das führt zu dem erstaunlichen Befund: Kundalini-Meditation und Chakrenöffnung gibt es zwar noch im Buchladen und an der Volkshochschule, aber nicht mehr auf der Buchmesse. Im nachhinein habe ich erfahren, dass ich wohl eine Reihe mit solchen Ständen übersehen habe. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es möglich war, sie zu übersehen, weil sie abgeschlagen und an den Rand gedängt waren. </p> <h3> <a></a>Magischer Drachenkampf<img src="/files/pool/Conf052-9.jpg"></h3> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Die zweite Überraschung gab es hinter der Reihe mit den Schulbuch-Verlagen. Sozusagen im Rücken der Lehrer versammelte sich bunt und in Scharen das latente Gegenteil der ordentlichen Schulbildung und des seriösen Wissens: dort befand sich die Comic-Halle. Es war, als wechselte man plötzlich die Welten. Wo eben noch die ordentliche Welt der Erwachsenen, der Pädagogen und Erzieher war, die in sorgfältig gestalteten und didaktisch aufbereiteten Büchern blätterten, öffnete sich ein paar Schritte weiter wie durch eine unsichtbare Linie getrennt das Universum der comic- und fantasybegeisterten Heranwachsenden. Diese waren in allen Altersklassen zahlreich vertreten und tummelten sich vor mehreren großen Kino-Leinwänden, auf denen Non-Stopp Yu-Gi-Oh und andere actionreiche und mimikfreie mystisch aufgeladene Anime-Trickfilme liefen. Mehrere Abteilungen mit Tischen und Kartendecks luden dazu ein, im Duell mit den Karten gegeneinander anzutreten, sei es mit Pokemon, Yu-Gi-Oh oder Magic, the Gathering. </p> <div> </div> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>In die Comic-Halle integriert waren wohl wegen der gleichen Zielgruppe und ähnlicher Thematik die Phantasy-Verlage mit stufenlosem Übergang zur Reenactment-Szene, die mit historischer Akribie und hohem Aufwand Leben wir im Mittelalter (und davor) inszenieren. </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>In dieser Halle war ich alters- und kleidungsmäßig deplatziert. Orks mit Streitaxt, Bogenschützen in mittelalterlichen Phantasiegewändern und echte Japanerinnen in Kimonos erregen dort weit weniger verwunderte Blicke als Herren mit Jackett und Krawatte. </p> <h3> <a></a>Magie allerorten</h3> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Gemeinsam ist weiten Teilen der Comic- wie der (Dark-)Phantasy-Szene die oft erschreckenden und hemmungslosen Brutalität der Darstellungen und Storys sowie der unverhohlene Hang zum Übersinnlich-Mystischen. Magie und Zauberkräfte gehören ebenso zum selbstverständlichen Repertoire vieler Geschichten wie phantastische Wesenheiten, Elfen, Feen, Gnome, Riesen, magische Drachen und Monster mit verschiedensten Fähigkeiten. Der Kampf zwischen Gut und Böse ist das bestimmende Thema. Allerdings ist mitunter nicht klar, was gut und böse ist bzw. auf welcher Seite der Spieler steht. </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Diese Grundausrichtung lässt es nicht verwunderlich erscheinen, dass auch Verlage aus dem Umfeld der Gothic-Bewegung und Angebote aus dem Bereich des Protestsatanismus dort zu finden sind. </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Fazit: Die Buchmesse ist nicht etwa weniger religiös geworden. Was aber die Religiosität der Jugend betrifft, so ist sie heute viel dunkler. Dies sollte als Problem ernst genommen werden. </p> <div> <div> <a></a>Harald Lamprecht </div> </div></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--node--field-kategorie--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-kategorie.html.twig * field--default--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--field-kategorie--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-kategorie.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-kategorie--article.html.twig * field--node--field-kategorie.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-kategorie.html.twig * 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Band: Harry Potter and the Half-Blood-Prince<br /> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--body--article--rss.html.twig * field--default--node--body--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--body.html.twig * field--default--body--article--rss.html.twig * field--default--body--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--body.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--body--article.html.twig * field--node--body.html.twig * field--node--article.html.twig * field--body.html.twig * field--text-with-summary.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item">Es ist wieder soweit: eine neuer Band von Harry Potter steht in den Regalen der Buchhändler. Zunächst nur auf englisch, die deutsche Übersetzung folgt am 1. Oktober rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft. Dann ist auch hierzulande mit größerem Medienrummel zu rechnen, denn der Verkaufsstart der englischen Ausgabe war wieder einmal rekordverdächtig: 6,9 Mill. Exemplare wurden allein in den USA bereits in den ersten 24 Stunden verkauft und auch in England sollen 13 Bücher pro Sekunde über die Ladentische der Buchhandelskette „WH Smith“ gereicht worden sein. Laut einer Umfrage kennen 100 Prozent der 6-16jährigen Kinder und Jugendlichen in Deutschland Harry Potter. Bundeskanzler Gerhard Schröder ist hingegen nur 81 Prozent des Nachwuchses ein Begriff. (FAZ 17.7.2005) <h3> <a></a>Bekanntes und Neues</h3> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Der Rahmen der Handlung steht seit dem ersten Band fest: Harry verlebt ein weiteres Jahr an der Schule in Hogwarts, muss die Macken der Lehrer ertragen, im Quidditch-Turnier sein Bestes geben und gegen die Bedrohung durch den bösen Zauberer Voldemort aktiv werden. Mit diesem befindet sich die Zaubererwelt nun im offenen Kriegszustand, der sich ähnlich schwierig wie der Feldzug gegen den internationalen Terrorismus in der Gegenwart gestaltet. Ausufernde Sicherheitsmaßnahmen gibt es jedenfalls innerhalb wie außerhalb der Buchdeckel. </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Neu in diesem Band ist - dem Alter der Handlungsträger entsprechend - der größere Anteil an Liebesgeschichten. Auch wenn fehlgeleitete Liebestränke für Verwirrung sorgen können, bleibt doch alles im gesitteten Rahmen. Insgesamt ist Harry erwachsener geworden, agiert selbständiger auch ohne seine Freunde und bleibt seinen Prinzipien selbst gegenüber dem Minister treu. </p> <h3> <a></a>Religionslos</h3> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Harry Potter ist kein christliches Buch. Gott und Jesus, überhaupt Religion spielt darin keine Rolle. Es ist ein deutliches Zeugnis des säkularisierten Zeitgeistes oder des Lebenshorizontes der Autorin, dass ihre jugendlichen Protagonisten sich darüber scheinbar keine Gedanken machen. Besonders deutlich wird dies beim Thema Tod und Sterben, das auch in Band 6 wieder deutlichen Raum einnimmt. Angesichts des Todes geliebter Menschen stellt sich die Frage nach dem Danach, nach dem Verhältnis zu Gott, nach Zeit und Ewigkeit mit besonderem Nachdruck. Diese Szenen des Buches sind es auch, in denen die religionslose Leere extrem auffällig ist. Gerade das groß inszenierte Begräbnis am Schluss des Buches zeigt die gleiche Sprachlosigkeit wie die heutige säkulare Normalkultur. </p> <h3> <a></a>Liebe im Zentrum</h3> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Andererseits ist Harry Potter auch nicht unchristlich. Im Gegenteil: das Christentum zutiefst prägende Einsichten werden (allerdings wie gesagt ohne direkten Bezug auf Christus) nachdrücklich formuliert. Dazu gehört die Erkenntnis, dass die einzige Macht, die das Böse besiegen kann, die Liebe ist. Schon einmal in den ersten Bänden wurde dies festgestellt: Die Liebe seiner Mutter war so stark, dass sie selbst stellvertretend für ihn gestorben ist. Dies hat Harry mit einem Schutz versehen, der selbst für den mächtigen Voldemort als Inbegriff des Bösen unüberwindlich war und zu dessen eigener Zerstörung führte. Die Parallele zum Liebesopfer Christi zur Erlösung der Menschheit ist frappant. Sie auch zu ziehen bleibt Aufgabe einer christlichen Interpretation von Harry Potter. </p> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>In Band 6 wird dies nun in Bezug auf Harry selbst wiederholt: Seine besondere Kraft, die es ihm ermöglichen soll, den wieder an die Macht gekommenen Voldemort zu besiegen, ist nicht irgendeine Wunderwaffe, nicht eine besondere magische Kraft oder Technik, sondern einzig seine Fähigkeit zu lieben. Umgekehrt ist genau dies, die Unfähigkeit zur Liebe, das entscheidende Faktum, das Voldemort zu einer solchen Verkörperung des Bösen hat werden lassen.&nbsp; </p> <h3> <a></a>Biografie des Bösen</h3> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Band 6 betreibt in weiten Teilen eine Dekonstruktion des Bösen. War in früheren Bänden die von Voldemort ausgehende Gefahr in ihrer hintergründigen Bedrohung und ungreifbaren Gewalt gelegentlich zu einem gleichsam satanischen Prinzip gesteigert, so wird dies nun zerlegt und bekommt ein menschliches Schicksal. Voldemort erscheint nicht mehr als quasi dämonische und zeitlose Verkörperung des bösen Prinzips. Statt dessen wird seine Biografie historisch und psychologisch aufgeschlüsselt. </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Hinter dem, dessen Name nicht genannt werden darf, weil mit ihm so viele Untaten verknüpft sind, steht Tom Riddle jr., ein konkreter Mensch aus extrem schwierigen sozialen Verhältnissen, aufgewachsen unter erniedrigenden Bedingungen in einem Waisenhaus, ohne Freunde, aber mit einem Hang zur Dominanz und zur Unterdrückung anderer. Die schwere Kindheit weckt durchaus Mitgefühl, dient aber nicht zur Entschuldigung seiner sozialen Defizite - schließlich ist Harry Potter ebenfalls als Vollwaise unter ganz ähnlichen Bedingungen aufgewachsen. Was ihn zu solch einer Verkörperung des Bösen werden ließ, war nicht seine Herkunft, sondern sein hinterhältiger und allein von egoistischen Motiven bestimmter Umgang mit den Mitmenschen, gepaart mit dem Wahn, unsterblich werden zu wollen. Die Ermangelung von Liebe jedweder Form in seinem Bewusstsein ist sein teuflischster Zug - und zugleich seine größte Schwäche. Dass die sanfte Macht der Liebe letztlich allein in der Lage ist, das Böse zu überwinden, ist Grundzug vieler Märchen und wird auch hier angedeutet, wenn auch (noch) nicht konkret ausgeführt. </p> <h3> <a></a>Parallelwelt</h3> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Die Sorgen mancher Christen, dass Harry Potter dem Bösen Vorschub leiste, indem er zu Magie und Zauberei verführe, sollten nicht zu leichtfertig beiseite geschoben werden. Berechtigt an ihnen ist, dass es in der Tat Bemühungen aus neuheidnischen und esoterisch Interessierten Kreisen gibt, die Potter-Begeisterung zur Werbung für ihre Weltbilder auszunutzen. </p> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Allerdings gilt auch im 6. Band, dass das Weltbild der Potter-Bücher selbst weder esoterisch noch neuhei<img src="/files/pool/Conf054-8.jpg">dnisch ist. Stattdessen entwirft die Autorin wie in den vorangegangenen Bänden eine phantastische Parallelwelt, die in fast allen Bereichen der menschlichen Welt entspricht. Darin gibt es gute und böse, schöne und hässliche, kluge und dumme Figuren. Dass diese als „Zauberer“ und „Hexen“ bezeichnet werden, bedeutet lediglich, dass sie zu dieser Parallelwelt gehören und impliziert keinerlei theologische oder ethische Bewertung. Nicht einmal die Fähigkeit zur Anwendung von Magie dient als Unterscheidungskriterium, denn es gibt auch unter den Zauberern sogenannte Squibbs, die keine magischen Kräfte besitzen. Die traditionelle kirchliche Gleichsetzung von Magiern und Zauberern mit Handlangern und Bundesgenossen des Bösen passt jedenfalls nicht auf die Phantasiewelt bei Harry Potter. Das gilt es zu sehen. Deswegen ist aber nicht einfach die Magie gut. Gut und Böse entscheidet sich - das ist ein pädagogisch wertvoller Grundzug in den Potter-Büchern - generell nicht an äußeren Elementen wie Herkunft, Fähigkeiten, Gruppenzugehörigkeit oder Aussehen, sondern allein an den eigenen Handlungen, an den Entscheidungen, die jede Person in den verschiedenen Lebenssituationen eigenverantwortlich trifft. Die Verführung zum Bösen ist da, aber man kann sich ihr widersetzen, wie Harry und seine Freunde immer wieder demonstrieren. </p> <div> </div> <p class="HA-Haupttext"> <a></a>Zwei Bereiche der menschlichen Wirklichkeit fehlen in Harry Potters Paralleluniversum. Die erste ist wie bereits erwähnt die Religion. Es gibt zwar Reste christlichen Brauchtums im Zusammenhang mit dem Weihnachtsfest, aber keine speziell gearteten religiösen Perspektiven - weder christliche, noch zu anderen Religionen tendierende. Die zweite Fehlstelle betrifft die Technik. Ihre Rolle übernimmt die Magie. Sie ersetzt alles, was in der Welt der sogenannten Muggel mit Technik erledigt wird (Kommunikation, Transport, Arbeitserleichterungen etc.). Damit ist das Verständnis von Magie bei Harry Potter meilenweit entfernt von der Magie-Vorstellung moderner neuheidnischer Magier und Hexen. Neuheiden rechtsextremer Prägung geben statt dessen das Vorbild für die gefürchteten Todesser, die Handlanger von Lord Voldemort, ab.<a href="///V:/Web/www.confessio.de-ALT/cf/054/Conf054-3.html#pgfId-1084193" class="footnote">1</a> </p> <h3> <a></a>Wahrsagen desillusioniert</h3> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Spannend ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung der Position zur Wahrsagerei. In den früheren Bänden war das esoterische Orakelwesen in Gestalt von Prof. Trelawny Gegenstand ausgesprochen spöttisch-distanzierter Darstellung. In Band 5 wurde diese Linie etwas verlassen, indem plötzlich eine Prophezeiung tragende Bedeutung für die Handlung erhielt und deutlich als authentische spirituelle Erfahrung von der sonstigen Kaffeesatzlese-Quacksalberei abgesetzt wurde. Diese Prophezeiung spielt auch in Band 6 eine Rolle, wird aber ihrer magischen Bedeutung entkleidet und ihrer schicksalsbestimmenden Wirkung beraubt: Sie ist nichts anderes, als eine offenbar ganz passende Beschreibung von Möglichkeiten. Real werden diese nur, wenn auch jemand an sie glaubt. Hier hat die Autorin noch einmal die Notbremse gezogen. Auch in einem anderen Bereich wird Magie relativiert. Es treten schwere Verletzungen auf, die auch die Fachleute für magische Erkrankungen nicht heilen können und die Leser müssen lernen, dass auch die Magie Grenzen hat. Man kann dies vielleicht als eine Absage an die Technikgläubigkeit innerhalb der Magierwelt verstehen. </p> <h3> <a></a>Wie weiter?</h3> <p class="HE-Haupttext-erste-Zeile"> <a></a>Noch nie war in einem Harry-Potter-Band der nächste schon so deutlich vorgezeichnet und doch zugleich so offen. Ob Harry überhaupt nach Hogwarts zurückkehren wird, ist ungewiss. Das Ende schreit förmlich nach Fortsetzung im nächsten -und letzten Band der Reihe. Dieser muss das große Finale bringen. Der kommerzielle Erfolg ist ihm darum sicher. Ob es auch ein literarischer Genuss wird, bleibt abzuwarten. </p> <div> <div> <a></a>Harald Lamprecht </div> </div> <hr> <div class="footnotes"> <div class="footnote"> <p class="Fußnote"> <span> 1.</span> <a></a>Auffällig ist die Parallelität bis in die Rhetorik z.B. auf www.thepaganfront.com. </p> </div> </div></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--node--field-kategorie--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-kategorie.html.twig * field--default--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--field-kategorie--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-kategorie.html.twig * 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field--item">Zum 5. Band &quot;Harry Potter und der Orden des Phönix&quot; (2003)<br /> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--body--article--rss.html.twig * field--default--node--body--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--body.html.twig * field--default--body--article--rss.html.twig * field--default--body--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--body.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--body--article.html.twig * field--node--body.html.twig * field--node--article.html.twig * field--body.html.twig * field--text-with-summary.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item"><p> Am 8. November 2003 ist es soweit: Harry Potter Band 5 kommt in deutscher Übersetzung in die Bücherregale. Den Obdachlosenzeitungen hat der Vorabdruck des ersten Kapitels schon unerwarteten Gewinn beschert und auch sonst bricht das Buch etliche Rekorde in der Geschichte des Buchhandels. Die Erwartungen sind hoch – mancherorts mehren sich aber auch die Befürchtungen, dass dieses Buch Kinder und Jugendliche zu Magie und Zauberei anleiten würde. Was ist dran an diesen Wünschen und Ängsten? </p> <p> Die äußere Situation ist bedrohlich: Der böse Zauberer Voldemort (in allen Potter-Bänden Inbegriff des Bösen) war zum Ende des 4. Bandes in einem grusligen Ritual wieder zur Existenz gekommen und sammelt nun im Verborgenen seine Getreuen. Jedoch: der Zaubereiminister weigert sich aus persönlichen Machtinteressen die Bedrohung und den Ernst der Lage anzuerkennen. Statt gegen Voldemort zu rüsten, bekämpft er Harry und Schulleiter Dumbledore. Albus Dubledoree, als Gegenpol zu Voldemort so etwas wie Inbegriff des Guten, ist Leiter des Ordens des Phönix. Dieser Orden ist nun keine magische Geheimorganisation nach esoterischem Vorbild (wie man es in dieser Phantasiewelt vermuten könnte), sondern schlicht ein Zweckbündnis der Kämpfer gegen Voldemort. Aufgrund der genannten ministerialen Fehleinschätzung muss er aus dem Untergrund agieren. Aus dieser Zwei-Fronten-Ausgangsstellung bezieht der 5. Band seinen Stoff und seine Spannung. Was dabei herauskommt, liest sich wie eine Mischung aus Widerstandsgruppen im 3. Reich, Verschwörungstheorie (traue keiner offiziellen Nachricht) und eigenen Erfahrungen im Rahmen der DDR-Volksbildung. </p> <p> Harry Potter ist wieder ein Jahr älter geworden und kommt in die Pubertät. Dazu gehört der erste Kuß ebenso wie die schmerzvolle Erfahrung, dass die einstigen Idole Risse bekommen und z. B. die eigenen Eltern auch ihre Fehler haben. Die Autorin stand vor der schwierigen Aufgabe, die innere Reifung auch darin deutlich werden zu lassen, dass Gut und Böse nicht als absolute Größen außerhalb des Menschen existieren, sondern in Versuchlichkeit und Heldenmut auch innerhalb eines jeden Menschen miteinander ringen. Leider ist sie dabei auf halbem Wege stehengeblieben, indem das Böse in Harry allein als mentale Inbesitznahme durch Voldemort dargestellt wird. Die Gruseleffekte dieses Bandes liegen stärker auf der psychischen Ebene, etwa wenn sich Harry vergeblich bemüht, gegen die mentale Fernsteuerung durch Voldemort anzukämpfen. Ansonsten dominiert – vor allem im Finale – wilde Action. Man fragt sich, warum bei fehlgeleiteten Zaubersprüchen Einschlaglöcher entstehen müssen. Gerade an solchen Details zeigt sich aber wieder deutlich, dass die magische Welt des Harry Potter lediglich ein anderes Erscheinungsbild ansonsten sehr irdischer Vorstellungen und Lebensweisen darstellt. Mit einem esoterischen Verständnis von Magie hat sie nichts zu tun. Viel stärker sind die Einflüsse modernen Action-Kinos, wo wilde Verfolgungsjagden und Schießereien offenbar dazugehören, seien sie nun mit Maschinenpistolen oder mit Zauberstöcken. Selbst die Haupthandlung scheint davon massiv beeinflusst: Verständlich wird sie erst im Vergleich zu dem Film "Matrix", geht es doch in beiden um die geschichtsverändernde Kraft einer persönlichen Prophezeiung. </p> <p> Positiv anzumerken ist die einfühlsame Auseinandersetzung mit dem Thema Tod und Sterben. Harry verliert einen lieben Freund (mehr soll hier nicht verraten werden). Der Trauerarbeit wird aber ausreichend Raum gewährt, wenngleich sie – das darf aus christlicher Perspektive kritisiert werden – in innerweltlicher Hoffnungslosigkeit verharrt. </p> <p> Grundsätzlich gilt das zu den bisherigen Bänden gesagte auch hier: Harry Potter ist ein durchaus tugendhafter Held in einer phantasievollen Geschichte. Nicht die phantastische Bildwelt der Geschichte mit Hexen und Zauberern an sich ist gefährlich, denn sie bleibt bunte Phantasie. Zum Problem wird es, wo reale Menschen glauben, selbst Hexen oder Magier zu sein und versuchen, die Potter-Begeisterung für ihre Zwecke zu nutzen. Wo Magie nicht mehr im Reich der Phantasie angesiedelt wird, dort müssen die Alarmglocken schrillen. Nicht später, aber auch nicht eher. </p> Harald Lamprecht <hr> <p> Dieser Beitrag ist unter dem Titel "Mit Zauberstab und Einschlaglöchern" erschienen in der Wochenzeitung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens, "Der Sonntag" Nr. 45, vom 9. November 2003 (ebenso in "Die Kirche" und "Glaube und Heimat"). </p> <hr></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--node--field-kategorie--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-kategorie.html.twig * field--default--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--field-kategorie--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-kategorie.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-kategorie--article.html.twig * field--node--field-kategorie.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-kategorie.html.twig * field--entity-reference.html.twig 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field--item">Artikel</div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--node-title--article---custom.html.twig * field--default--node--node-title--article.html.twig * field--default--node--article---custom.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--node-title.html.twig * field--default--node-title--article---custom.html.twig * field--default--node-title--article.html.twig * field--default--article---custom.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--node-title.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--node-title--article.html.twig * field--node--node-title.html.twig * field--node--article.html.twig * field--node-title.html.twig * field--ds.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 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Als in den vergangenen Monaten unzählige Pokémon begannen, die Kinderzimmer und Schulhöfe vieler Länder zu bevölkern, staunten viele über den ungewöhnlichen Erfolg der kleinen Taschenungeheuer. <p> Nun kann man aber innerhalb weniger Monate einen zweiten Sturm der Begeisterung mit ähnlich allgegenwärtigen Begegnungen und einem umfangreichen Merchandising erleben. Diese zweite Begeisterungswelle gilt - völlig ungewöhnlich in heutiger Zeit - keinem Film, keinem Computerspiel, sondern einem Buch: Harry Potter. Die Zustände in England vor Veröffentlichung des letzten Bandes wurden mit der Beatles-Manie verglichen. Wie gelingt es einem Buch, Kinder und Jugendliche (auch Erwachsene wurden Potter-lesend angetroffen) gleichermaßen hinter dem Fernseher/Monitor wegzulocken und wieder zum Lesen zu animieren? </p> <h4>Erfolgsgründe</h4> <p> Dies zu ergründen ist vielleicht eine Aufgabe für Literaturwissenschaftler oder Trendforscher. Dennoch seien einige Aspekte angemerkt, auch wenn sie vielleicht nicht alles erklären: </p> <ol> <li>Die Bücher sind offensichtlich "handwerklich" gut geschrieben: spannend und abwechslungsreich, geben aber zugleich viele Möglichkeiten der Identifikation mit den handelnden Figuren. Es scheint der Autorin zu gelingen, Fragen, Probleme, Situationen und Nöte von Kindern und Jugendlichen in einer Story zu verpakken, die "ankommt" und akzeptiert wird. Die Geschichte ist und bleibt zwar nur eine Geschichte, aber sie hat doch etwas mit dem eigenen Leben zu tun. </li> <li>Der Trend hat mittlerweile eine Form angenommen, die ihm selbst die Dynamik verleiht. Harry Potter ist fast überall präsent, er ist Gesprächsstoff in weiten Teilen nicht nur der englischen Nation - man muss ihn einfach kennen, will man nicht zum Außenseiter werden. Er ist auch eine Art "Leitkultur" geworden. </li> <li>(Und dies ist der strittige Punkt:) Der Inhalt, d. h. die Geisteswelt, in der die Handlung spielt, ist durchsetzt von Magie und Mystik, Zauberei und übersinnlichen Kräften. Darin entspricht er in starkem Maß einer aktuellen Strömung der Zeit. Das Zeitalter des Rationalismus in Europa scheint vorbei. Der Glaube an mysteriöse Wirkungen jenseits rationaler Zusammenhänge, an die Möglichkeit magischer Beeinflussung der Lebensumstände und der Wunsch nach den Möglichkeiten dazu sind weit verbreitet. Die rasante Zunahme der Akzeptanz von Angeboten aus dem Umfeld der Esoterik ist dafür ein Indiz. In diesen Kontext einer Renaissance magischer Vorstellungen nach einer aufgeklärt-rationalistischen "Dürreperiode" gehört Harry Potter. </li> </ol> <h4>Reaktionen</h4> <p> Wie sollte man sich als Christ dazu verhalten? Verschiedene Wege werden derzeit propagiert und beschritten. </p> <p> Auf der einen Seite steht eine allgemeine biblisch begründete Kritik an jeglichem "Okkultismus", die in übersinnlichen Kräften ein Werk dämonischer und gottfeindlicher Mächte erblickt. Nicht selten resultiert aus einer solchen Sicht die völlige Ablehnung, der damit assoziierten Produkte, wie z. B. in einer evangelischen Kirchengemeinde auf der Schwäbischen Alb, wo "Harry Potter und der Stein der Weisen" nicht mehr verliehen werden darf und aus der Bibliothek entfernt wurde. Ähnlich gelagert ist die plakative Verbrennung von Pokémon-Karten durch einen dänischen freikirchlichen Pastor, der sie für ein Werk des Teufels hält und die Produzenten als "von Dämonen geleitet" ansieht. </p> <p> Auf der anderen Seite steht die unkritische Annahme dieser magisch-mystischen Inhalte ohne weiteres Nachdenken. Beide Herangehensweisen bringen ihre Probleme mit sich. </p> <h4>Unangemessene Okkultfurcht</h4> <p> Die radikale Ablehnung von allem, was irgendwie "okkulte" Anklänge aufweist, mag vielleicht besonders christlich und konsequent erscheinen. Sie ist aber nicht immer angemessen und selten hilfreich. Es ist wichtig, Form und Inhalt zu unterscheiden. Harry Potter entspricht insofern der Komplexität des Lebens, dass die Unterscheidung von Gut und Böse nicht an Äußerlichkeiten allein festzumachen, sondern genaues Beobachten erforderlich ist. In dem magischen äußeren Gewand vollzieht sich eine Geschichte, in der die Kinder "einen durch und durch menschlichen Weg" finden: "Harry ist kein Einzelkämpfer, Freundschaft, Mut, Liebe werden in diesem Entwicklungsroman genauso eingeübt wie die Botschaft, dass Armut kein Makel ist und alle Menschen gleich sind - mitten im verzauberten Alltag." </p> <p> Wo eine undifferenzierte Gleichsetzung von allem "okkultverdächtigem" erfolgt, entspringt dies einer gefährlich verkürzten Weltsicht. Wenn versucht wird, die Wirklichkeit in die Bereiche göttlich oder dämonisch einzuteilen, besteht darin eine Schwarz-weiss-Struktur des Denkens, die den weiten Bereich der Geschöpflichkeit ausblendet. </p> <h4>Umgangsmöglichkeiten finden</h4> <p> Der Vorwurf an die Potter-Bücher lautet, sie würden Magie und Zauberei als etwas harmloses und positives Darstellen. Dieser Vorwurf ist in gewisser Weise durchaus ernst zu nehmen, denn darin entsprechen sie dem Trend der Zeit. Aber gerade darum ist der Rückzug und die pauschale Verdammung keine hilfreiche Lösung des Problems. Statt dessen ist eine sachliche und differenzierte Auseinandersetzung unumgänglich. Es ist zu erwarten, dass uns künftig noch viel stärker und mit grösserer Selbstverständlichkeit magische Vorstellungen und Weltbilder umgeben. Dann brauchen unsere Kinder und Jugendlichen aber Möglichkeiten, damit konstruktiv umzugehen. Vermeidung hilft dabei nicht, sondern führt in ein Ghetto. </p> <p> Die unkritische und unkommentierte Aufnahme der magisch-mystischen Inhalte auf der anderen Seite ist aber auch nicht problemlos. Es gibt eine Grenze im Umgang mit Pokémon und Potter, aber sie liegt nicht vor den Buchdeckeln, sondern zwischen ihnen, nicht in der Trennung davon, sondern im Umgang damit. Ängstliches Meiden und verteufeln ist das andere Extrem gegenüber dem völligen Verfallen-Sein. Beides ist kein verantwortungsvoller Umgang. </p> <h4>Magie ist mehr als Zauberkunst</h4> <p> Meine Nichte (aus christlichem Hause) wünscht sich zu Weihnachten einen Zauberstab. Ich hatte in ihrem Alter auch einen Zauberkasten mit Stab und bunten Tüchern, auf dem "Magie-Set" draufstand. Aber ich finde, das Wort hatte damals einen anderen Klang. Der Beruf von David Copperfield heißt "Illusionist". Obwohl er sich "Magier" nennt, staunen die Besucher über seine handwerklichen Fähigkeiten im Umgang mit Spiegeln und die Ideen für die Show, nicht aber über "magische" Fähigkeiten. Bei Harry Potter und dem ganzen Fantasy-Gewerbe geht es aber wirklich um Magie im Sinn von Machtgewinn, um das Erlangen besonderer Fähigkeiten zur Meisterung der Schwierigkeiten des Lebens - nicht um Illusionismus für Showeffekte beim nächsten Familienfest. </p> <p> Der Wunsch nach magischen Erweiterung der eigenen Fähigkeiten ist eine allgemein menschliche Eigenschaft und im Kindesalter normal. Aufgabe christlicher Erziehung sollte es sein, an die Stelle des Begehrens nach eigener magischer Machtentfaltung das Vertrauen auf die Hilfe Gottes zu setzen. Das wird Harry Potter nicht vollbringen. </p> <p> <em>Harald Lamprecht, 12/2000</em> </p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--node--field-kategorie--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-kategorie.html.twig * field--default--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--field-kategorie--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-kategorie.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-kategorie--article.html.twig * field--node--field-kategorie.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-kategorie.html.twig * field--entity-reference.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-inline"> <div class="field--label">Kategorie</div> <div class="field--item"><a href="/thema/zeitgeist" hreflang="de">Zeitgeist</a></div> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-tags--article--rss.html.twig * field--default--node--field-tags--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-tags.html.twig * field--default--field-tags--article--rss.html.twig * field--default--field-tags--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-tags.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-tags--article.html.twig x field--node--field-tags.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-tags.html.twig * field--entity-reference.html.twig * field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/custom/confessio/templates/field--node--field-tags.html.twig' --> <div class="field field--name-field-tags field--type-entity-reference field--label-above clearfix"> <div class="field--label">Tags</div> <ul class="links field--items tags-items"> <li><a href="/schlagwort/harry-potter" hreflang="de">Harry Potter</a></li> <li><a href="/schlagwort/buch" hreflang="de">Buch</a></li> </ul> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/custom/confessio/templates/field--node--field-tags.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'links__node' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * links--node.html.twig x links.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> </div> </div> <!-- END OUTPUT from 'core/modules/layout_discovery/layouts/onecol/layout--onecol.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'modules/contrib/ds/templates/ds-entity-view.html.twig' --> Thu, 04 Oct 2007 11:09:21 +0000 hl 124 at https://www.confessio.de https://www.confessio.de/artikel/124#comments