Priesterbruderschaft St. Pius X. https://www.confessio.de/ de Rebellion im Namen des Gehorsams? https://www.confessio.de/artikel/224 <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'ds_entity_view' --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'modules/contrib/ds/templates/ds-entity-view.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'layout__onecol' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: x layout--onecol.html.twig x layout--onecol.html.twig * layout.html.twig --> <!-- INVALID FILE NAME SUGGESTIONS: See https://api.drupal.org/api/drupal/core!lib!Drupal!Core!Render!theme.api.php/function/hook_theme_suggestions_alter layout_onecol__node__224 layout_onecol__node_article_rss layout_onecol__node_article layout_onecol__node_rss layout_onecol__node --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'core/modules/layout_discovery/layouts/onecol/layout--onecol.html.twig' --> <div data-history-node-id="224" class="layout layout--onecol"> <div class="layout__region layout__region--content"> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--bundle-field--node--article---custom.html.twig * field--default--node--bundle-field--node--article.html.twig * field--default--node--article---custom.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--bundle-field--node.html.twig * field--default--bundle-field--node--article---custom.html.twig * field--default--bundle-field--node--article.html.twig * field--default--article---custom.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--bundle-field--node.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--bundle-field--node--article.html.twig * field--node--bundle-field--node.html.twig * field--node--article.html.twig * field--bundle-field--node.html.twig * field--ds.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-bundle-fieldnode field--type-ds field--label-hidden field--item">Artikel</div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--node-title--article---custom.html.twig * field--default--node--node-title--article.html.twig * field--default--node--article---custom.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--node-title.html.twig * field--default--node-title--article---custom.html.twig * field--default--node-title--article.html.twig * field--default--article---custom.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--node-title.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--node-title--article.html.twig * field--node--node-title.html.twig * field--node--article.html.twig * field--node-title.html.twig * field--ds.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-node-title field--type-ds field--label-hidden field--item"><h2> Rebellion im Namen des Gehorsams? </h2> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-untertitel--article--rss.html.twig * field--default--node--field-untertitel--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-untertitel.html.twig * field--default--field-untertitel--article--rss.html.twig * field--default--field-untertitel--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-untertitel.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-untertitel--article.html.twig * field--node--field-untertitel.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-untertitel.html.twig * field--string.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-untertitel field--type-string field--label-hidden field--item">Zu Besuch bei der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX)</div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--body--article--rss.html.twig * field--default--node--body--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--body.html.twig * field--default--body--article--rss.html.twig * field--default--body--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--body.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--body--article.html.twig * field--node--body.html.twig * field--node--article.html.twig * field--body.html.twig * field--text-with-summary.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item"><div class="story"> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> Der Eklat um die päpstliche Aufhebung der Exkommunikation von vier Bischöfen der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) hat große Wellen geschlagen. Die AG Catholica des Evangelischen Bundes Sachsen hat dies zum Anlass genommen, um die Dresdner Niederlassung der Bruderschaft zu besuchen. </p> <p class="u3-zwischen-berschrift"> <strong>Hinterhofkellerkapelle</strong> </p> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> In einem Hinterhaus auf der Kesselsdorfer Straße in Dresden-Löbtau hat die Piusbruderschaft den Keller eines Wohnhauses zu einem bescheidenen Gottesdienstraum ausgebaut. Das wenig feierliche Äußere ist der Isolation der Bruderschaft geschuldet – kirchliche Räume waren für sie nicht zu erwerben. Im Inneren ähnelt das Ambiente einer kleinen vorkonziliaren katholischen Dorfkirche: Kirchenbänke, Kreuzwegbilder, eine Marienstatue und der Altar an der Stirnseite des Gebäudes. Die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils wird in der Bruderschaft abgelehnt. Diese hatte die klassischen Hochaltäre überflüssig und den Altar wieder zu einem Tisch werden lassen, hinter dem der Priester steht und mit dem Gesicht zur Gemeinde die Messe zelebriert. Bei den Piusbrüdern steht im Zentrum des Altars unter dem Kruzifix der Tabernakel, jenes wertvoll gestaltete Gehäuse, in dem die bei der Messe zum Leib Christi gewandelten übrigen Hostien aufbewahrt werden. </p> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> Unser Aufenthalt im Gottesdienstraum währte nur kurz, weil unser gastgebender Priester vor dem Heiligsten keine profanen Streitgespräche führen wollte. Also drängten wir uns in den kleineren, aber mit ausreichend Stühlen vorbereiteten zweiten Raum hinter dem Altar. </p> <p class="u3-zwischen-berschrift"> <strong>Entwicklung einer Parallelstruktur</strong> </p> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> Dort berichtete uns Pater Steinle, der von Berlin aus die kleine Dresdner Gemeinde betreut, von der Geschichte der Priesterbruderschaft, die 1972 in Reaktion auf die Umwälzungen des Zweiten Vatikanischen Konzils entstand. Unter Priesteramtskandidaten hatte es Streit um das neue Messbuch gegeben. Der neue „Geist des Konzils“ beunruhigte einige der Seminaristen, die sich in ihrem Priesterseminar nicht mehr wohl fühlten. Sie wandten sich an den eigentlich bereits aus dem aktiven kirchlichen Dienst zurückgezogenen Erzbischof Marcel Lefebvre, der daraufhin die Priesterbruderschaft St. Pius X. gründete. Primäre Intention dabei sei die Priesterausbildung gewesen, denn durch das Priestertum sollte auch die Kirche erneuert werden – genauer gesagt eben nicht erneuert, sondern in den alten Traditionen bewahrt und gestärkt. Da es nach der Liturgiereform nur noch wenige Priester gab, welche die Messe im alten Stil feierten, seien zunehmend Menschen aus anderen Gemeinden gekommen und hätten von diesen Priestern auch Seelsorge und Sakramente wie Taufen und Firmungen erbeten. So seien eigene Priorate entstanden, die eine Parallelstruktur zu den kirchlichen Einrichtungen bilden, erläuterte Pater Steinle. Den eigentlichen Vorgang der Trennung von der röm.-kath. Kirche durch die von Lefebvre entgegen ausdrücklichem päpstlichen Verbot vorgenommenen Bischofsweihen thematisiert Pater Steinle nicht, sondern berichtet von der Organisationsstruktur und religiösen Praxis der Priesterbruderschaft. </p> <p class="u3-zwischen-berschrift"> <strong>Rosenkranzgebet und Kinderkreuzzug</strong> </p> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> Insgesamt gehören derzeit weltweit 491 Priester und 215 Seminaristen zur Priesterbruderschaft St. Pius X. Die Organisation betreibt 6 Seminare, 88 Schulen und zwei Universitätsinstitute. Das sind Zahlen, die auch einen Papst nicht kalt lassen, wie aus dem persönlichen Schreiben von Benedikt XVI. zur Begründung der Aufhebung der Exkommunikation hervorgeht. Ein besonderer Schwerpunkt der Verbreitung liegt in Frankreich. In Deutschland leben etwas über 40 Priester, ferner gibt es drei Grundschulen und zwei weiterführende Schulen in Trägerschaft der Priesterbruderschaft. Die Berliner Gemeinde hat zwei Priester sowie eine Schwester und einen Bruder, die zusammen mit einem Vorseminaristen in einer klosterähnlichen Gemeinschaft leben – mit z.T. gemeinsamen Mahlzeiten und zwei täglichen Messen sowie Rosenkranzgebet. Zur Gemeinde gehören ca. 100-150 Gläubige, für die im Jahr 2006 eine eigene Kirche vollendet wurde und demnächst geweiht werden soll. Die Dresdner Gemeinde versammelt wöchentlich ca. 15-20 Personen zum Gottesdienst. Außer der Hl. Messe wird auch Katechismusunterricht angeboten. Die Brüder der Ordenskongregation verpflichten sich zum täglichen Rosenkranzgebet sowie einer Hore am Tag, den Verzicht auf Fernsehkonsum (außer Nachrichten) sowie zur Teilnahme an den Exerzitien. </p> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> Um die Jugendarbeit kümmert sich die „Katholische Jugendbewegung“ (KJB). Der von der Organisation propagierte „eucharistische Kinderkreuzzug“ soll noch auf Papst Pius X. zurückgehen. Dieser habe Kindern Gebetsanliegen zur Beendigung des Ersten Weltkrieges gegeben, weil aufgrund deren kindlicher Reinheit ihre Gebete besonders gut erhört würden. Die Priesterbruderschaft gibt heute auf diesem Wege den Kindern u.a. die Sorge um die Priesterausbildung weiter und publiziert monatlich aktuelle Gebetsanliegen z.B. für Priesterberufungen oder um die Rücknahme der Exkommunikation. Auf diese Weise werden die Kinder aufgewertet und mit wichtigen Anliegen betraut, welche zugleich ihr Denken und Wollen prägen. Auch Pater Steinle selbst hat durch die Jugendarbeit der KJB zur Bruderschaft und dann auch den Weg zum Priesteramt gefunden. Eine „normale“ katholische Gemeinde scheint Pater Steinle in den prägenden Phasen seines Lebens nicht kennengelernt zu haben. </p> <p class="u3-zwischen-berschrift"> <strong>Papstgehorsam unter Gewissensvorbehalt</strong> </p> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> Im weiteren Verlauf der Begegnung antwortete Pater Steinle auf Fragen aus der Gruppe. Interessant ist seine Antwort auf die Frage nach dem Verhältnis der Priesterbruderschaft zum Papst. Selbstverständlich sei die Priesterbruderschaft dem Papst als Heiligem Vater verpflichtet, was ihnen beim gegenwärtigen Amtsinhaber leichter falle als bei seinen letzten Vorgängern. Auch hätten sie die Pflicht, dem Papst zu gehorchen – soweit es das Gewissen erlaubt. In Lehrfragen sei das Urteil des Papstes auch für sie verpflichtend, wenngleich differenziert werden müsse zwischen Ex-cathedra-Entscheidungen des päpstlichen Lehramtes und privaten Überzeugungen des jeweiligen Amtsinhabers. Man müsse unterscheiden zwischen definierten Lehrwahrheiten und den Dingen, die nicht Dogma sind. Mit dem Dogma stimme die Priesterbruderschaft überein, nicht aber mit manchen Elementen der Ausführung. Das Zweite Vatikanische Konzil sei auch nur in wenigen Dingen dogmatisch gewesen. Folglich müsse man sich an die übrigen Dinge nicht halten, könnte die Fortsetzung dieses Satzes lauten, die Pater Steinle aber nicht aussprach. Hier scheint eine merkwürdig verzerrte Wahrnehmung vorzuliegen. Die Öffnung der Kirche für die Anliegen der Welt, und die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils einschließlich der Liturgiereform waren doch keine Privatmeinung eines Papstes, sondern durchaus lehramtliche Aussagen. Ebenso widersprachen die von Lefebvre vorgenommene Bischofsweihen nicht irgendwelchen persönlichen Meinungen, sondern dem offiziellen Kirchenrecht der letzten 500 Jahre, welches die Bruderschaft ja gerade verteidigen zu wollen behauptet. Es ist erstaunlich, wie sich Menschen die Dinge zurechtbiegen können, damit sie in die eigene Vorstellungswelt passen. </p> <p class="u3-zwischen-berschrift"> <strong>Feindbild: andere Religionen</strong> </p> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> Insbesondere werde von der Priesterbruderschaft die Erklärung des II. Vaticanums über die anderen Religionen abgelehnt, erklärte Pater Steinle. Zwar verurteilt die Bruderschaft den Antisemitismus, jedoch widersprechen sie der Auffassung, die Juden seien als ältere Brüder religiös gleichwertig, denn die Katholische Kirche ist alleinseligmachend. Nur durch Jesus ist das Heil zu erlangen. Die Entgleisungen von Bischof Williamson bezüglich des Holocaust bedauerte unser Gesprächspartner. Williamson komme nach außen aggressiver rüber als es von ihm gedacht sei. Bereits bei seiner Firmung in Bonn habe Pater Steinle von Williamson ähnliche Äußerungen gehört, wofür dieser gemaßregelt worden sei. Bischof Williamson sei ein Eiferer für die Wahrheit bzw. das, was er als Wahrheit erkannt zu haben glaubt. Pater Steinle ist überzeugt, dass Williamson im 3. Reich mit dem gleichen Eifer gegen das Regime aufgestanden wäre. In bedauerndem Ton bekannte Pater Steinle mehrfach, dass derzeit keine Instanz über der Bruderschaft bestünde, die sie maßregelt – doch wirkt diese Aussage etwas selbstwidersprüchlich, denn die Instanzen gäbe es schon, nur werden sie nicht akzeptiert. Außerdem wirft der Fall ein bezeichnendes Licht auf die (nicht vorhandene) Fähigkeit zur internen Selbstregulation. </p> <p class="u3-zwischen-berschrift"> <strong>Antimodernisteneid</strong> </p> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> Der von Papst Pius X. 1910 zur Abwehr „modernistischer“ Strömungen in der Kirche eingeführte und von Papst Paul VI. 1967 wieder abgeschaffte „Antimodernisteneid“ wird in der Priesterbruderschaft immer noch vor jeder höheren Weihe abgelegt. Mit der Frage, ob die Theologie nicht gerade die Aufgabe habe, das Evangelium für jede Zeit neu zu übersetzen, konnte Pater Steinle wenig anfangen. Tradition versteht er als Bewahrung des Glaubens, welcher nur in Akzidenzien, nicht aber in der Substanz verändert werden dürfe. Wie gering der verbleibende Spielraum ist, zeigt sein Plädoyer für die Beibehaltung der alten Form des Ave Maria: „die du gesegnet bist unter den Weibern“. Schon die sprachliche Anpassung zu „unter den Frauen“ bereitet Probleme. </p> <p class="u3-zwischen-berschrift"> <strong>Ökumene? Fehlanzeige.</strong> </p> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> Auffällig war, wie oft Pater Steinle andere „Konfessionen und Religionen“ in einem Atemzug nannte. Offenbar besteht aus seiner Perspektive dazwischen kein wesentlicher kein Unterschied. Das wichtigste ökumenische Gremium in Deutschland, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) schien ihm unbekannt. Evangelische Kirche kommt nur als Lieferant von Räumen in den Blick, die in falsch verstandener Liberalität in einigen Fällen weniger Probleme als die römisch-katholische Kirche hatte, ihre Räume an eine Anti-Ökumenische Gruppierung abzugeben. Die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre betrachtet Pater Steinle kritisch – aber das verwundert auch nicht mehr. </p> <p class="u3-zwischen-berschrift"> <strong>Religionsfreiheit? </strong> </p> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> Besonders kritisch ist auch die Staatsauffassung der Piusbrüder. Nach den Ausführungen von Pater Steinle ist der Staat dem Schöpfer verpflichtet und hat folglich dort, wo eine katholische Mehrheit besteht, sich auch zu katholischen Prinzipien zu bekennen bis hinein in die Gesetzgebung. Konkret bedeutet dies zum Beispiel, dass anderen religiösen Minderheiten kein Recht zur öffentlichen Religionsausübung zustehe. Die private Religionsfreiheit wolle man nicht beschränken, aber ein öffentliches Recht könne dem Irrtum anderer Religionen (und Konfessionen) nicht zugestanden werden. </p> <p class="u3-zwischen-berschrift"> <strong>Wie weiter? </strong> </p> <p class="he-haupttext-erste-zeile"> Gegenüber röm.-kath. Normalgemeinden gibt es seitens der Piusbruderschaft immer noch Vorbehalte, denn die neue Form der Messe erscheint für sie nach wie vor unakzeptabel. Das Modell der Petrusbruderschaft, die sich 1988 von den Piusbrüdern abgespalten und mit Rom versöhnt hatte, erschien Paters Steinle keine Lösung, denn diese hätten sich verpflichtet, keine Kritik zu üben, was er mit seinem Gewissen nicht vereinbaren könne. Für den Fall einer Einigung mit Rom hält er den Status einer Personalprälatur analog zum Opus Dei für möglich. Die entstandenen Parallelstrukturen würden damit aber nicht aufgelöst, sondern quasi päpstlich approbiert – mitsamt ihren innewohnenden Konflikten vor Ort. Mehrfach wies Pater Steinle darauf hin, dass die Priesterbruderschaft St. Pius X. sehr lange isoliert gewesen sei und sich daraus einige extreme Positionen ergeben hätten. Er setzte Hoffnungen auf die Beendigung der Isolation. Bis dahin bleibt aber noch ein weiter Weg zu gehen – vor allem für die Piusbrüder. </p> <div> Harald Lamprecht </div> <p class="quelle"> &nbsp; </p> </div></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--node--field-kategorie--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-kategorie.html.twig * field--default--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--field-kategorie--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-kategorie.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-kategorie--article.html.twig * field--node--field-kategorie.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-kategorie.html.twig * field--entity-reference.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-inline"> <div class="field--label">Kategorie</div> <div class="field--item"><a href="/taxonomy/term/513" hreflang="de">Priesterbruderschaft St. Pius X.</a></div> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-tags--article--rss.html.twig * field--default--node--field-tags--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-tags.html.twig * field--default--field-tags--article--rss.html.twig * field--default--field-tags--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-tags.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-tags--article.html.twig x field--node--field-tags.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-tags.html.twig * field--entity-reference.html.twig * field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/custom/confessio/templates/field--node--field-tags.html.twig' --> <div class="field field--name-field-tags field--type-entity-reference field--label-above clearfix"> <div class="field--label">Tags</div> <ul class="links field--items tags-items"> <li><a href="/schlagwort/priesterbruderschaft-st-pius-x" hreflang="de">Priesterbruderschaft St. Pius X.</a></li> <li><a href="/schlagwort/fsspx" hreflang="de">FSSPX</a></li> </ul> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/custom/confessio/templates/field--node--field-tags.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'links__node' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * links--node.html.twig x links.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> </div> </div> <!-- END OUTPUT from 'core/modules/layout_discovery/layouts/onecol/layout--onecol.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'modules/contrib/ds/templates/ds-entity-view.html.twig' --> Tue, 21 Jul 2009 12:50:58 +0000 cp 224 at https://www.confessio.de https://www.confessio.de/artikel/224#comments Versöhnung mit Rechtsaußen? 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Januar 2009 die Exkommunikation von vier Bischöfen der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) aufgehoben. Um die Tragweite dieser Mitteilung zu erfassen, ist ein kleiner Ausflug in die neuere Geschichte der römisch-katholischen Kirche notwendig.</p> <p><strong>Vaticanum I - Höhepunkt des Papsttums</strong></p> <p>Im Laufe ihrer Geschichte hat sich die römisch-katholische Kirche vom lateinischen Patriarchat der einen „allgemeinen“ (d.h. „katholischen“) christlichen Kirche zur römischen Konfessionskirche entwickelt. Höhepunkt der Abgrenzung von anderen christlichen Kirchen einerseits wie von allen modernistischen Zeitströmungen andererseits stellt die Zeit des Ersten Vatikanischen Konzils (1869/70) dar. Das Papsttum befand sich auf dem Höhepunkt seiner Macht und Papst Pius IX. ließ auf dem Konzil – gegen Widerstand vieler deutscher Bischöfe – die päpstliche Unfehlbarkeit dogmatisieren. Diese Linie bestimmte auch in den folgenden Jahrzehnten den Kurs der röm.-kath. Kirche.</p> <p><strong>Vaticanum II - Wendung zur Welt</strong></p> <p>Als Papst Johannes XXIII. vor genau 50 Jahren das Zweite Vatikanische Konzil ankündigte, war dies für viele eine große Überraschung. „Aggiornamento“, das „Heutigwerden“ der Kirche, die Öffnung für die Welt und ihre Probleme wurde prägend für den neuen Geist des Konziles. An vielen Stellen wurden tiefgreifende Reformen unternommen, welche die Isolation der römisch-katholischen Kirche zurücknahmen und einen Geist des Aufbruches verkündeten, der auch ökumenisch sehr fruchtbar war.</p> <p><strong>Traditionalisten</strong></p> <p>Auch hier gab es Kräfte, die mit dieser neuen Linie nicht einverstanden waren und statt dessen den Geist des Ersten Vatikanischen Konzils bewahren wollten. Sie betrachteten die Öffnungen des Zweiten Vatikanischen Konzils als Irrlehren, welche die Substanz der Kirche angreifen und zum Spielball moderner Beliebigkeit machen würde. Ihr Wortführer wurde Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991), der 1970 die Priesterbruderschaft St. Pius X. gründete. 1976 wurde er vom Bischofsamt suspendiert, weil er ohne Genehmigung Priesterweihen vorgenommen hatte. Als bekannt wurde, dass er auch noch Bischofsweihen beabsichtigte, kam es 1988 zu Verhandlungen mit Rom. Es wurde ein Protokoll unterzeichnet, das der Priesterbruderschaft die kirchliche Anerkennung zusicherte, wenn die Priesterbruderschaft ihrerseits die Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils akzeptiert. Verhandlungsführer auf römischer Seite war niemand anderes als der damalige Kardinal Josef Ratzinger. Lefebvre widerrief wenige Tage später die Vereinbarung und weihte – trotz ausdrücklichen Verbots – sogar vier neue Bischöfe: Bernard Fellay, Bernard Tissier de Mallerais, Richard Williamson und Alfonso de Galarreta. Daraufhin wurde er ebenso wie die von ihm geweihten Priester umgehend von Papst Johannes Paul II. exkommuniziert. Seit Lefebvres Tod 1991 steht Bernhard Fellay der Bruderschaft vor.</p> <p><strong>Lateinische Messe</strong></p> <p>Kernpunkt der Kritik der Priesterbruderschaft war die Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils, welche die Messe in der Volkssprache einführte und eine stärkere Beteiligung der Gemeinde als Volk Gottes förderte. Demgegenüber hielten die „Lefebvrianer“ an der bis 1964 praktizierten Form der lateinischen tridentinischen Messe fest.</p> <p>Als ein Entgegenkommen an die Traditionalisten hatte Papst Benedikt XVI. 2007 die Feier des lateinischen Ritus in der Fassung von 1962 mit bestimmten Auflagen freigegeben, dabei aber daran festgehalten, dass die neue Form der Normalfall bleibt.</p> <p><strong>Ökumene und andere Religionen</strong></p> <p>Die Ablehnung der Traditionalisten richtete sich ebenso gegen den veränderten Umgangston des Zweiten Vatikanischen Konzils zu anderen Christen und anderen Religionen. Jegliche Ökumene gilt ihnen als Abfall vom wahren Glauben, der nur in der römisch-katholischen Kirche der traditionellen Form erblickt wird. In polemischer Überzeichnung werden die Bemühungen um innerchristliche Annäherung mit der als „Ursünde der Freimaurerei“ gebrandmarkten „Gleichstellung aller Religionen“ gleichgesetzt. Weder das Anliegen der Ökumene noch des interreligiösen Dialoges wurden wirklich verstanden.</p> <p><strong>Religionsfreiheit</strong></p> <p>Von diesen Positionen her kommt es auch zur expliziten Ablehnung der Religionsfreiheit, wie sie das Zweite Vatikanische Konzil erklärt hat. Aufgabe des Staates sei es nach der Meinung der Priesterbruderschaft, die wahre katholische Religion zu fördern und alle anderen im öffentlichen Raum zu beschränken. Dieser reaktionäre Rückfall in imperiale Machtansprüche ist nicht nur theologisch vollkommen inakzeptabel, sondern fordert auch in gesellschaftlicher Hinsicht vehementen Widerspruch heraus.</p> <p><strong>Päpstlicher als der Papst erlaubt</strong></p> <p>Die römischen Traditionalisten stecken in einem Dilemma, in dem sie ihren eigenen Prinzipien untreu werden. Einerseits vertreten sie eine Auffassung, welche dem Papsttum und dem damit verbundenen kirchlichen Lehramt eine abgehobene Position jenseits aller rationalen (oder auch biblisch begründeten) Kritik einräumen. Andererseits scheint dieses hehre Prinzip für sie selbst nur so lange zu gelten, wie der Papst inhaltlich auf ihrer Linie liegt. Faktisch haben die „Papsttreuen“ selbst dem Papst den Gehorsam verweigert. Das macht sie mit ihrem Anliegen unglaubwürdig.</p> <p><strong>Amt der Einheit</strong></p> <p>Erzbischof Lefebvre ist tot. Sein Nachfolger, der von ihm geweihte Bischof Fellay, war dem Vernehmen nach mehrfach in Rom zu Verhandlungen hinter verschlossenen Türen. Über deren Ergebnisse ist nichts bekannt geworden. Lediglich die Fakten sind zu sehen: Bischof Fellay hat in Rom um die Aufhebung der Exkommunikation gebeten und sie ist gewährt worden. Leider ist nirgends etwas Verbindliches über die Bedingungen dieses Entgegenkommens zu lesen? Wozu haben sich die Oberen der Piusbruderschaft verpflichtet? Oder haben sie sich noch gar nicht verpflichtet und das ganze Unternehmen ist auf Hoffnung angelegt? Benedikt XVI. versteht sein Papstamt als Amt der Einheit der Kirche. Von daher ist das Bemühen um die Überwindung einer Kirchenspaltung (Schisma) grundsätzlich begrüßenswert. Allerdings ist die Einseitigkeit zu bemängeln, mit der dies geschieht. Während die Hereinnahme des rechten Randes ihm ein großes Anliegen zu sein scheint, kann man im Blick auf andere Strömungen kein vergleichbares Engagement beobachten. Man muss auch fragen, was dies für das Gesicht und die Gestalt der Kirche bedeutet. Will Benedikt XVI. eine schrittweise Rücknahme des Zweiten Vatikanischen Konzils, an dem er einst selbst aktiv beteiligt war? Der Termin der Verkündung der Aufhebung der Exkommunikation der vier Traditionalistenbischöfe gibt zu dieser Sorge Anlass: unmittelbar vor dem Jubiläum der Ankündigung des Zweiten Vatikanischen Konzils hat ein solcher Schritt eine nicht unbeträchtliche Symbolbedeutung. Auch wenn in der Kurie sicherlich Pannen passieren (s.u.), dieses Datum war bestimmt im Bewusstsein des Papstes und ist wohl (leider) keine Panne.</p> <p><strong>Kirchenrechtliche Stellung</strong></p> <p>Das Schisma mit der Piusbruderschaft ist durch die Aufhebung der Exkommunikation der Bischöfe nach Auskunft deutscher katholischer Kirchenführer noch nicht beseitigt. An der grundsätzlich kritischen Haltung der deutschen Bistümer zur Piusbruderschaft ändert sich zunächst erst einmal nichts. Deren Bischöfe sind noch suspendiert, d.h. sie dürfen ihre bischöflichen Vollmachten nicht ausüben. Sie sind lediglich persönlich - als Mensch sozusagen - in die Gemeinschaft der röm.-kath. Kirche wieder aufgenommen worden. Eine Tür wurde geöffnet, nun sind sie dran zu zeigen, dass sie die Autorität des Papstes und damit auch das Zweite Vatikanische Konzil anerkennen, so heißt es aus Kirchenkreisen. Wie das allerdings konkret aussehen soll und welche Schritte zur vollständigen Aufhebung des Schismas führen würden, ist unklar.</p> <p><strong>Mäßigung nicht ersichtlich</strong></p> <p>Eine spürbare Trendwende ist bei der Piusbruderschaft derzeit jedenfalls nicht sichtbar. Immerhin sind die krassen polemischen Verzeichnungen des Zweiten Vatikanischen Konzils auf der Webseite der FSSPX inzwischen nicht mehr direkt verlinkt, die Bereiche „Apologetik“ und „Frömmigkeit“ befinden sich derzeit „in Überarbeitung“. Immer noch zu lesen sind aber die Auslassungen des Distriktsoberen Pater Schmidberger über die „Zeitbomben des Zweiten Vatikanischen Konzils“. In diesem aktualisierten Referat wettert er gegen jede Form ökumenischer Annäherung der Kirchen - ja schon gegen den Gebrauch des Wortes „Kirchen“ im Plural und ebenso gegen die Kollegialität der Bischöfe, welche die (päpstliche) Autorität lähme. Gegen die freundlichen Töne im Konzilsdekret über die nichtchristlichen Religionen Nostra aetate wird heftig polemisiert, so dass man fast von einem Hassprediger reden kann. Dazu gehört ebenso, dass er die Juden explizit nicht als <span>„unsere älteren Brüder im Glauben“,</span> sondern als <span>„des Gottesmordes mitschuldig“</span> bezeichnet.<a href="#footnote-11759-1">[1]</a></p> <p>Da wundert es dann auch nicht mehr, dass vom deutschen Distriktsoberen auch die Religionsfreiheit heftig verdammt wird: <span>„Mit der Erklärung zur Religionsfreiheit hat es die Entchristlichung der Gesellschaft eingeläutet; wenn nämlich der Staat alle Religionen so betrachten soll, als würden sie sich auf die Würde der menschlichen Natur gründen, dann begreift man nicht mehr, warum nicht auch der einzelne Mensch dies tun soll. So öffnet die Religionsfreiheit des Konzils die Türe zur religiösen Indifferenz und zum Abfall vom Glauben.“ </span>(Zeitbomben, S. 15)</p> <p>Will Papst Benedikt XVI. wirklich solche – kirchlichen konziliären Beschlüssen zuwiederlaufenden – Irrlehren in der Kirche hoffähig machen? Was ist der Preis für diese Einheit?</p> <p><strong>Holocaustleugner</strong></p> <p>Schon jetzt zeichnet sich ab, dass der Preis in einer ganz anderen Hinsicht viel teurer wird, als geplant: Massives Medienecho und heftige öffentliche Proteste begleiten die Wiederaufnahme der Piusbischöfe, seit bekannt wurde, dass einer von ihnen, Bischof Williamson, den Holocaust geleugnet hat und diesbezüglich in Deutschland bereits strafrechtliche Ermittlungen laufen. Sogar Staats- und Regierungschefs haben in nicht gekannter Direktheit den Papst diesbezüglich kritisiert. Der Chefredakteur von Radio Vatikan, Eberhard von Gemmingen äußerte in einem Zeitungsinterview, dass Organisationsmängel und unzureichende gegenseitige Information im Vatikan zu dieser Panne geführt hätten. Nun kann man sicherlich nicht die gesamte Priesterbruderschaft St. Pius X. in Sippenhaftung nehmen, zumal der eben zitierte deutsche Distriktsobere, Pater Franz Schmidberger, sich in einer im Internet publizierten Stellungnahme „erschüttert“ über die Äußerungen von Bischof Williamson zeigte und von jedweder Äußerung dieser Art distanzierte.<a href="#footnote-11759-2">[2]</a> Gleichwohl gilt es zu bedenken, dass eine gewisse inhaltliche Affinität und innere Nähe von den autoritären und rückwärtsgewandten Positionen der FSSPX, die eben auch eine deutlich artikulierte religiös begründete Judenfeindschaft einschließen, zu den rechtsnationalen Kreisen, in denen Holocaustleugner verkehren und bejubelt werden, nicht von der Hand zu weisen ist.</p> <p><strong>Fazit</strong></p> <p>Das an sich zunächst ehrenwerte Vorhaben von Papst Benedikt XVI., eine Kirchenspaltung zu überwinden, droht angesichts dieser Begleitumstände zum schweren Schaden für die Kirche zu werden. Es bleibt zu hoffen, dass es gelingt, den Schaden zu begrenzen, der dadurch bereits im Verhältnis zum Judentum und dem Christentum insgesamt im öffentlichen Ansehen entstanden ist. Zudem kann man nur hoffen, dass es eine reinigende Krise ist, die das Bewusstsein dafür stärkt, dass eine einseitige Ausrichtung am rechten Rand kein Weg ist, der in eine gute Zukunft führt.</p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--node--field-autor--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-autor.html.twig * field--default--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--field-autor--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-autor.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-autor--article.html.twig * field--node--field-autor.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-autor.html.twig * field--entity-reference.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-autor field--type-entity-reference field--label-inline"> <div class="field--label">Autor</div> <div class="field--item"><a href="/autor/hl" hreflang="de">Harald Lamprecht</a></div> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--node--field-kategorie--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-kategorie.html.twig * field--default--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--field-kategorie--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-kategorie.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-kategorie--article.html.twig * field--node--field-kategorie.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-kategorie.html.twig * field--entity-reference.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-inline"> <div class="field--label">Kategorie</div> <div class="field--item"><a href="/taxonomy/term/513" hreflang="de">Priesterbruderschaft St. Pius X.</a></div> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-tags--article--rss.html.twig * field--default--node--field-tags--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-tags.html.twig * field--default--field-tags--article--rss.html.twig * field--default--field-tags--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-tags.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-tags--article.html.twig x field--node--field-tags.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-tags.html.twig * field--entity-reference.html.twig * field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/custom/confessio/templates/field--node--field-tags.html.twig' --> <div class="field field--name-field-tags field--type-entity-reference field--label-above clearfix"> <div class="field--label">Tags</div> <ul class="links field--items tags-items"> <li><a href="/schlagwort/prieserbruderschaft" hreflang="de">Prieserbruderschaft</a></li> <li><a href="/schlagwort/st-pius" hreflang="de">St. Pius</a></li> <li><a href="/schlagwort/katholizismus" hreflang="de">Katholizismus</a></li> <li><a href="/schlagwort/exkommunikation" hreflang="de">Exkommunikation</a></li> </ul> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/custom/confessio/templates/field--node--field-tags.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'links__node' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * links--node.html.twig x links.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> </div> </div> <!-- END OUTPUT from 'core/modules/layout_discovery/layouts/onecol/layout--onecol.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'modules/contrib/ds/templates/ds-entity-view.html.twig' --> Fri, 03 Apr 2009 08:01:51 +0000 cp 214 at https://www.confessio.de