China https://www.confessio.de/ de Von Christen in China lernen https://www.confessio.de/artikel/311 <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'ds_entity_view' --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'modules/contrib/ds/templates/ds-entity-view.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'layout__onecol' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: x layout--onecol.html.twig x layout--onecol.html.twig * layout.html.twig --> <!-- INVALID FILE NAME SUGGESTIONS: See https://api.drupal.org/api/drupal/core!lib!Drupal!Core!Render!theme.api.php/function/hook_theme_suggestions_alter layout_onecol__node__311 layout_onecol__node_article_rss layout_onecol__node_article layout_onecol__node_rss layout_onecol__node --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'core/modules/layout_discovery/layouts/onecol/layout--onecol.html.twig' --> <div data-history-node-id="311" class="layout layout--onecol"> <div class="layout__region layout__region--content"> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * 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'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-node-title field--type-ds field--label-hidden field--item"><h2> Von Christen in China lernen </h2> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-untertitel--article--rss.html.twig * field--default--node--field-untertitel--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-untertitel.html.twig * field--default--field-untertitel--article--rss.html.twig * field--default--field-untertitel--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-untertitel.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-untertitel--article.html.twig * 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China ist weit. China ist oft rückständig. Aber in manchen Punkten ist China erstaunlich weit voran. Das betrifft nicht nur Wolkenkratzer, sondern im Einzelfall auch die Gestaltung ökumenischer Zusammenarbeit. Pfr. Gerold Heinke war seit 2001 EKD-Auslandspfarrer in Peking und Shanghai und danach Dozent für Reformationsgeschichte am theologischen Seminar in Peking. Nun ist er zurück in Sachsen. Der Evangelische Bund Sachsen hat sich mit ihm getroffen, um von seinen Erfahrungen zu hören – und die sind es wirklich wert, weitergegeben zu werden.</p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--body--article--rss.html.twig * field--default--node--body--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--body.html.twig * field--default--body--article--rss.html.twig * field--default--body--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--body.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--body--article.html.twig * field--node--body.html.twig * field--node--article.html.twig * field--body.html.twig * field--text-with-summary.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-body field--type-text-with-summary field--label-hidden field--item"><p><strong>Evangelisch + katholisch = 1 Gemeinde</strong><br> <br> Im Prinzip hat schon die Würzburger Bischofssynode nach dem 2. Vatikanischen Konzil eine Umkehr der Normalität in der ökumenischen Zusammenarbeit der Konfessionen gefordert. Daraus ergibt sich die Verpflichtung, „überall da gemeinsam zu handeln, wo die Voraussetzungen dafür gegeben sind und nicht Gründe des Glaubens, der Verantwortung für das notwendige Eigenleben der Gemeinden, unumgänglicher menschlicher Rücksichtnahme oder größerer Zweckmäßigkeit dem entgegenstehen.“ (Pastorale Zusammenarbeit 5.1.1.). Mit fast den gleichen Worten hat auch die Charta Oecumenica dieses Grundanliegen wieder bekräftigt und die Selbstverpflichtung formuliert, „auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens gemeinsam zu handeln, wo die Voraussetzungen dafür gegeben sind und nicht Gründe des Glaubens oder größere Zweckmäßigkeit dem entgegenstehen“ (Nr. 4). Sichtbare Anwendungen dieser Begründungsumkehr sind aber leider immer noch selten. Zu groß sind offenbar die gewachsenen historischen Hindernisse.<br> <br> Was in Europa derzeit vorwiegend auf der Ebene von Absichtserklärungen geblieben ist, wurde im Reich der Mitte Realität: eine gemeinsame evangelisch-katholische Gemeinde in Shanghai. Die kleine deutsche Gemeinde in Shanghai war ursprünglich eine Filialgemeinde von Peking, von wo aus der Pfarrer aller zwei Monate eingeflogen kam. Ab 2001 wurde der Kontakt intensiviert – und dies von Anfang an ökumenisch. Evangelischer und katholische Pfarrer vereinbarten, in dieser Situation keine Konkurrenzveranstaltungen zu wollen, sondern alle 14 Tage einen deutschen Gottesdienst stattfinden zu lassen: abwechselnd evangelisch und katholisch. Im Gemeinderat lebten mehrere Mitglieder in konfessionsverbindenden Ehen. Entsprechend stark war der Wunsch, auch weitere Gemeindeaktivitäten ökumenisch zu gestalten. So entstand ein ökumenischer Singkreis, ein ökumenischer Bibelkreis, auch die Kinderarbeit („Schatztruhe“) war ökumenisch organisiert. Als 2004 die römisch-katholische Kirche ankündigte, einen eigenen Pfarrer nach Shanghai zu entsenden, gab es zunächst Befürchtungen, diese gewachsene ökumenische Gemeinschaft könnte Schaden nehmen. Darum wurde eine Satzung verabschiedet, die den Status quo festschrieb: Die deutschsprachige christliche Gemeinde Shanghai ist eine ökumenische Gemeinde, in der es eine evangelische und eine katholische Gemeindegruppe gibt, die jeweils von einem evangelischen und einem katholischen Pfarrer betreut werden. Eine solche in Struktur gegossene Ökumene gibt es nicht oft in der Welt. Dennoch konnte sie trotz Schwierigkeiten auch mit dem neuen katholischen Pfarrer beibehalten werden. Als die Gemeinde weiter gewachsen ist und 2007 von der EKD ein eigener Pfarrer für Shanghai entsendet wurde, gab es wieder organisatorische Hürden zu überwinden, denn die EKD will nicht den „falschen“ Pfarrer bezahlen. Seitdem gibt es unterschiedliche Gemeindebeiträge für die katholische und für die evangelische Gemeindehälfte. Dennoch blieb die ökumenische Zusammenarbeit intakt. Auf Kirchentagen ist die Shanghaier Gemeinde in der Regel mit einem eigenen Stand vertreten und informiert über ihr Modell. Auch im Internet lässt sich Einblick in dieses gelingende Experiment ökumenischen Miteinanders nehmen: http://www.dcgs.net.<br> <br> <strong>Christentum in China</strong><br> <br> Die eben beschriebene deutsche Gemeinde aus Botschaftsmitarbeitern, Arbeitern, Ingenieuren, Monteuren und deren Familien ist eine Sonderform in der chinesischen Religionslandschaft. Jahrhundertelang ist es dem Christentum kaum gelungen, in China wirklich Fuß zu fassen. Zu Beginn der christlichen Mission wurde großer Wert auf Inkulturation gelegt. Die Missionare haben sich in Sprache, Kleidung, Namensgebung etc. so weit möglich versucht, der chinesischen Kultur anzupassen. Als nach den Opiumkriegen (1840-1860) die Abschottung des Landes gelockert wurde, gründeten die Missionsgesellschaften eigene Stationen. Das führte zunehmend dazu, dass die Chinesen, die Christen wurden, ihren kulturellen Rahmen verließen. Ein Christ mehr - ein Chinese weniger. Dadurch aber blieb das Christentum eine Fremdreligion in starker Abhängigkeit von den Missionsgesellschaften. Paradoxerweise haben erst die dramatischen Umwälzungen während der Kulturrevolution dazu geführt, dass sich das Christentum in China in eigenständiger Weise inkulturiert und eine chinesische Prägung gefunden hat, die es zu einer wachsenden Bewegung werden lässt. Die offizielle Distanz zu den Missionsgesellschaften ist aber geblieben. So hat das chinesische Schriftzeichen, das den Missionar bezeichnet, in der offiziellen Sprache die Zeichenbedeutung „imperialistisches Element“. In der Bevölkerung genießen die Christen andererseits durchaus hohen Respekt, weil kaum ein Chinese auf sich genommen hätte, was die christlichen Missionarsfamilien an Opfern gebracht haben – so die Aussage eines chinesischen Germanistikprofessors. Wo die Missionare andererseits nicht das lebten, was sie predigten, schlug auch das auf den Ruf des Christentums insgesamt durch.<br> <br> <strong>Nach der Kulturrevolution</strong><br> <br> Die Zeit der Kulturrevolution (1966-1976) wurde trotz harter äußerer Verfolgung zu einer Phase des Wachstums des Christentums. Die Roten Garden machten keinen großen Unterschied zwischen den Religionen. Die Christen aber haben oftmals für ihren Glauben alles riskiert. Es gab konspirative Treffen. Neue Kirchen entstanden. Spektakuläre Bibelschmuggelaktionen verteilten über 1 Million Bibeln in China. Nach der Kulturrevolution kam es zu einem Neuaufbruch des christlichen Glaubens.<br> <br> Die gegenwärtige Verfassung enthält zwar das Bekenntnis zur Religionsfreiheit, gleichwohl behält der Kommunismus in China seine religionskritische Grundtendenz. Entsprechend ist das Handeln der Verwaltung in vielen Bereichen oft religionsfeindlich. Entscheidend für die Genehmigung oder Zulassung einer religiösen Betätigung ist in erster Linie die Akzeptanz der führenden Rolle der kommunistischen Partei.<br> <br> <strong>Dreiselbst-Bewegung</strong><br> <br> Die offizielle protestantische Kirche in China wird von der „Patriotischen Dreiselbst-Bewegung“ repräsentiert. Bereits 1892 auf einer Missionskonferenz gab es Überlegungen, wie zu einer einheitlichen protestantischen Kirche in China zu kommen sei. Früher gab es in China sieben getrennte lutherische Synoden, die jeweils ihre Wurzeln im Wirken einer anderen Missionsgesellschaft hatten. In den 1920er Jahren haben diese sich zu einer einheitlichen lutherischen Kirche in China zusammengeschlossen, dann allerdings 1951 unter staatlichem Druck in die sogenannte Dreiselbstbewegung aufgelöst. Der Name bezieht sich auf die Selbständigkeit gegenüber den westlichen Missionsgesellschaften auf drei Ebenen:<br> <br> - eigene Verkündigung<br> <br> - eigene Finanzierung<br> <br> - eigene Ausbildung.<br> <br> Auch wenn diese Prinzipien keine Erfindung der kommunistischen Machthaber sind, sondern schon vorher innerkirchlich vertreten wurden, so hat die Führung sie doch für ihre Zwecke der Kontrolle der Religion zu instrumentalisieren gewusst. Auf eine Beschwerde über die Behandlung von Christen im neuen China vom Mai 1950 hin wurde ein Manifest verfasst, das die Prinzipien der Dreiselbst-Bewegung allen Christen verpflichtend auferlegte und deren Unterschrift einforderte. Die Dreiselbst-Bewegung bekam alle kirchenleitenden Funktionen zugeordnet und eine Hetzjagd begann auf alle, die das Manifest nicht unterzeichnen wollten. Das betraf auch eine Reihe von Kirchen, die schon lange von den Missionsgesellschaften unabhängig waren. Diese waren nie „Laufhunde des Imperialismus“ und wehrten sich gegen die Bevormundung durch den Staat. Sie bilden die Wurzel der sogenannten Hauskirchen.<br> <br> Konfessionskundlich ist es schwer, die Dreiselbstbewegung einzuordnen, da sie ein Konglomerat aus mindestens 20 protestantischen Denominationen beinhaltet und strukturell weniger eine Kirche darstellt, sondern eine staatlich gelenkte Massenbewegung des Christentums in China. Darin gibt es Gemeinden lutherischer Tradition, der kürzlich verstorbene langjährige Bischof in der Dreiselbstbewegung war hingegen anglikanisch geweiht. So hat die Dreiselbst-Bewegung auch keine einheitliche Liturgie oder Theologie, sondern die jeweiligen Gemeinden bringen ihre frühere konfessionelle Prägung mit ein. Für die theologischen Fragen ist der Chinesische Christenrat innerhalb der Dreiselbst-Bewegung zuständig.<br> <br> <strong>Religionsfreiheit oder Christenverfolgung?</strong><br> <br> Beides gibt es in China - je nachdem, worauf man schaut. Faktisch teilt sich das Christentum in China in 7 Bereiche auf:<br> 1.die staatlich anerkannte nationale römisch-katholische Kirche („Katholisch-Patriotische Vereinigung“), ca. 5 Mio. Mitglieder<br> 2.die mit Rom verbundene katholische Untergrundkirche (ca. 12 Mio. Mitglieder)<br> 3.die protestantische Dreiselbstbewegung / Chinesischer Christenrat (staatlich anerkannt)<br> 4.protestantische Hauskirchen (im Untergrund)<br> 5.internationale Gemeinden (ohne Verbindung mit Chinesen)<br> 6.orthodoxe Kirche Chinas (jetzt zum Moskauer Patriarchat gehörig, ca. 20 000 Mitglieder)<br> 7.aus dem Christentum hervorgegangene Sondergemeinschaften, wie z.B. Eastern Lightning (ca. 1. Mio. Mitglieder), Zeugen Jehovas u.a.<br> <br> Innerhalb der offiziellen Kirchen, d.h. derjenigen, die bei einer der beiden „patriotischen Vereinigungen“ (katholisch &amp; Dreiselbst-Bewegung) registriert wurden und unter deren Kontrolle stehen, sind religiöse Betätigungen erlaubt, solange die führende Rolle der kommunistischen Partei in der Gesellschaft nicht in Frage gestellt wird.<br> <br> Außerhalb dieser werden religiöse Aktivitäten hingegen als „Kulte“ und „Sekten“ bekämpft. Diejenigen Netzwerke, welche sich der Auflösung in die Dreiselbst-Bewegung widersetzt haben, sind in den Untergrund gegangen und agieren dort als Hauskirchen.<br> <br> Die ausländischen Gemeinden in China können ihre Gemeindeaktivitäten im inneren weitgehend ungestört entfalten. Allerdings verstößt es gegen derzeit geltendes Recht, als ausländischer Geistlicher Chinesen in den Gottesdienst einzuladen. Ausländische und chinesische Kirchen werden also weitestgehend getrennt. Zudem erwerben ausländische Kirchen keine Rechtspersönlichkeit, was z.B. die Anmietung von Gottesdiensträumen kompliziert werden lässt. Wer sich als Ausländer unbeliebt macht, riskiert, dass sein Visum nicht mehr verlängert wird. Offiziell ist es verboten, Kinder unter 18 Jahren religiös zu unterrichten. Durch die intensive Chorarbeit der Gemeinden wird dies aber etwas unterlaufen.<br> <br> <strong>Konservativ - evangelikal - charismatisch</strong><br> <br> Trotz der staatlichen Einschränkungen breitet sich das Christentum in China aus. Viele junge Chinesen sind sehr missionarisch und bereit, für ihren Glauben alles zu riskieren. Das Christentum in China ist mehrheitlich konservativ, evangelikal und charismatisch geprägt. Beziehungen zur internationalen charismatischen Bewegung bestehen zwar nicht, aber die Geistesgaben werden praktiziert und die Erfahrung von Heilungen ist für einige der Anstoß zur Konversion. Für Christen in China gehört es dazu, nicht zur dominierenden Mehrheit zu gehören und Leid zu ertragen, zugleich aber auch Gemeinschaft und Orientierung für das Leben in ihren Zusammenkünften zu erfahren.<br> <br> Bei der Gründung der Volksrepublik China gab es weniger als 1% Christen (etwa 3 Mio. Katholiken und 1 Mio. Protestanten). Inzwischen gibt es nach offiziellen Angaben ca. 19 Mio. Christen in China, anderen Autoren zufolge sogar 30-80 Millionen Christen, was einem Bevölkerungsanteil von bis zu 7% entsprechen würde. Exakte Zahlen sind unter den Umständen der Verfolgung aber nicht zu gewinnen. Man kann gespannt sein, wie die Entwicklung des Christentums in China weiter verläuft.</p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--node--field-autor--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-autor.html.twig * field--default--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--field-autor--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-autor.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-autor--article.html.twig * field--node--field-autor.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-autor.html.twig * field--entity-reference.html.twig x field.html.twig 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'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-untertitel field--type-string field--label-hidden field--item">Falun Gong und asiatische Religiosität</div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--body--article--rss.html.twig * field--default--node--body--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--body.html.twig * field--default--body--article--rss.html.twig * field--default--body--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--body.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--body--article.html.twig * field--node--body.html.twig * field--node--article.html.twig * field--body.html.twig * 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Der friedliche, gewaltfreie Widerstand gegen die weithin verhasste kommunistische Regierung in China verschafft der Bewegung viele Sympathien. Die Opferrolle erinnert manchen an eigene Vergangenheit in schweren Zeiten ideologischer Bevormundung. Die Woge der Anteilnahme am Schicksal der unschuldig verfolgten Anhänger mischt sich mitunter mit Begeisterung für diesen Kult, dem es gelingt, durch Sanftmut die chinesischen Behörden zur Raserei zu bringen. Dieses Bild scheint durch nichts getrübt – es gibt keine undurchsichtigen finanziellen Machenschaften, keine gewaltsamen Ausbrüche selbstherrlicher Intoleranz, selbst gegenüber den Gegnern und Peinigern wird Sanftmut und Nachsicht empfohlen.&nbsp;</p> <p>Mancher fragt sich vielleicht, ob denn diese wundersame neue Methode aus China auch für ihn einen Nutzen bringen könnte und was es damit auf sich hat.&nbsp;</p> <h3>Meditation oder Religion?</h3> <p>Falun Gong versteht sich selbst als eine Meditationsbewegung, als eine ganzheitliche Methode für die weitere Entwicklung von Körper und Geist, nicht als eine Religionsgemeinschaft. Dass in den meditativen und gymnastischen Übungen allerdings fernöstliche religiöse Anschauungen Gestalt gewinnen, ist nicht zu leugnen.&nbsp;</p> <p>Falun Gong stellt eine Abspaltung von dem chinesischen Qui-Gong dar. Dessen Grundanschauungen spielen auch im Falun Gong eine wichtige Rolle. Dazu gehört die Vorstellung, dass die „Lebensenergie“ (das „Qi“) auf bestimmten Bahnen (den Meredianen) den Körper durchströmt und dabei Energieknotenpunkte („Chakren“) aktiviert. Aus taoistisch-buddhistischen Wurzeln kommt die Vorstellung eines „dritten“ bzw. „Himmelsauges“ zwischen der Stirnmitte und der Nasenwurzel, das durch die sog. „Kultivierung“ des Menschen für die Einstrahlung der göttlichen Lebensenergie geöffnet werden kann.&nbsp;</p> <h3>Kultivierung mit Gymnastik</h3> <p>Die „Kultivierung“ ist ein wesentliches Anliegen von Falun Gong. Kultivierung hebt den Menschen auf ein höheres spirituelles Niveau.&nbsp;</p> <p>Dazu dienen zunächst fünf einfache gymnastische Übungen, die aber mit einer starken spirituellen Bedeutung unterlegt werden. In einem Artikel der Zeitschrift „Esotera“ vom August 1997 werden die&nbsp;<a href="https://www.confessio.de/cms/website.php?id=/religionheute/falungong/erloesung_durch_kultivierung.html#%C3%BCbungen">5 Übungen des Falun Gong</a>&nbsp;mit ihren Bedeutungen beschrieben.&nbsp;</p> <h3>Wundersame Heilwirkungen</h3> <p>Diesen schlichten Übungen werden erstaunliche Wirkungen zugeschrieben. Manche Anhänger berichten von spektakulären Heilungserfolgen – ein Phänomen, wie es ähnlich gegenwärtig in vielen neureligiösen Bewegungen zu beobachten ist, seien es nun die Mitglieder des Bruno–Gröning–Freundeskreises, die Anhänger der Transzendentalen Meditation oder die Leser von Peter Kelders „Die fünf Tibeter“.&nbsp;</p> <p>Begründet werden die Heilungen im Rahmen der chinesischen Qi-Vorstellung mit durch die Übungen angeregten Energieflüssen. „Falun Gong bewirkt eine verbesserte Energiezirkulation im sogenannten Kleinen Himmelskreis (ein Energiefluß, der den Körper vertikal um– bzw. durchfließt). Dadurch werden alle Qi Kanäle wie die Akupunktur–Merediane geöffnet und können mehr Energie aufnehmen und transportieren“, so der Begründer des Falun Gong, Li Hongzhi, in seinem Buch „Der Chinesische Falun Gong“.</p> <p>Durch die Übungen sollen sich die Energiebahnen bis zur Auflösung erweitern, so dass sie eine einzige Energiehülle um den Körper bilden. Dadurch – so erwarten es die Anhänger – erhalten sowohl die einzelnen Körperzellen als auch der gesamte Stoffwechsel mehr „Licht–Energie“ aus dem Kosmos. Auf solche Weise sollen durch verstärkten Energiefluss energetische Blockaden, die als die eigentliche Ursache vieler Krankheiten gelten, aufgelöst und dadurch Heilungen bewirkt werden.&nbsp;</p> <h3>Spirituelle Kultivierung</h3> <p>Diese körperlichen Heilungen gelten aber nur als Nebeneffekt auf dem Weg der wahren spirituellen Kultivierung, der Kultivierung der geistigen Natur (Xingxing). Dazu wiederum dient das Befolgen einer Reihe von Regeln, die in den Prinzipien Wahrhaftigkeit (Zhen), Barmherzigkeit (Shan) und Nachsicht (Ren) zusammengefaßt sind.&nbsp;</p> <p>Eine solche spirituelle Kultivierung hat erlösende Funktion, sie soll zur Unsterblichkeit führen. Unsterblichkeit ist aber im Taoismus eine Metapher für den Zustand der Erleuchtung, des Einssein mit dem Kosmos. Dieser Hintergrund ist aus den Lehraussagen nicht immer zu erkennen, ja man gewinnt mitunter den Eindruck, es werden bewusst falsche Hoffnungen geweckt, wenn es z. B. heißt, Praktizierende würden „ewig jung bleiben“. Die Regeln für den Kultivierungsweg sollen das Leben der Anhänger von Begierden reinigen. Rauschmittel, Fleisch, außerehelicher Sex etc. sollen vermieden werden.</p> <h3>Der Gründer</h3> <p>Zentral ist die Stellung des Gründers Li Hongzhi. Von seinen Anhängern wird er ehrwürdig „Meister“ genannt, und kaum eine Falun Gong–Webseite kommt ohne Zitate von ihm aus. Seine Biographie wurde – nicht ohne seine Mitwirkung – zu einer Heiligenlegende ausgestaltet. Geboren wurde er am 7. Juli 1952, angegeben wird aber der 13. Mai 1951 – der 13. Mai gilt als der Geburtstag des Buddha Shakyamuri. Auch seinen Namen änderte er von Li Lai zu Li Hongzhi und stellte sich damit in eine Reihe mit heilsbringenden Führergestalten der chinesischen Geschichte. Bereits in früher Kindheit soll er die wesentlichen Lehren vermittelt und durch seine hohe Kultivierungsstufe übernatürliche Fähigkeiten bekommen haben. Wundergeschichten um ihn sind darum nicht selten.</p> <p>1992 gründete er Falun Gong, das bis zur Verfolgung durch die chinesischen Behörden 1996 von der chinesischen Qigong-Vereinigung als eigener Zweig anerkannt war. Die Bewegung wird von ihm aus seinem amerikanischen Exil, in das er 1998 geflohen ist, zentralistisch geleitet. An seiner absoluten Autorität wird kein Zweifel gelassen. Es ist streng untersagt, eigene Dinge in den Kultivierungsweg zu mischen, jede Abweichung wird als Sabotage kritisiert. Die Lehre soll nicht interpretiert, sondern nur aufgenommen werden. Die zu beobachtende vollkommene Gläubigkeit gegenüber den Mitteilungen des „Meisters“ stellt, insbesondere im Blick auf die Verheißungen dessen, was in höheren Kultivierungsstufen erreicht werden könne, ein Problem dar. „‚Unerreichte‘ Wirkungen und Qualitäten können zum Machtinstrument werden, indem sie auf den angeblich unzureichenden ‚Kultivierungsweg‘ des Übenden gemünzt werden: Psychischer Druck und Schuldgefühle können entstehen.“&nbsp;</p> <h3>Eskalation</h3> <p>Die jüngsten politischen Entwicklungen lassen Einfluss und Stellung des „Meisters“ noch kritischer erscheinen. Während in China der Konflikt eskaliert, verkündete nun Li Hongzhi Anfang des Jahres, dass das Prinzip „Nachsicht“ auch eine Grenze habe und ruft zum Widerstand gegen das Böse auf. In der Süddeutschen Zeitung hieß es dazu:&nbsp;</p> <p>„Der ehemalige Trompeter und selbsternannte Weltenretter Li Hongzhi wird immer mehr zur Gefahr für seine ihm blind folgenden Anhänger. Dass er sie aufruft, sich ‚von weltlichen Bindungen (inklusive dem menschlichen Körper)‘ zu lösen, hat nach den Selbstverbrennungen einen makabren Beigeschmack, mag aber noch als alte buddhistische Lehre durchgehen. Dass er den Gefolgsleuten jedoch – vom gemütlichen Exil in Amerika aus – den öffentlichen Auftritt befiehlt (‚vorzutreten ist eine Notwendigkeit‘) ist Zynismus angesichts der Hexenjagd im Polizeistaat China. … Offensichtlich braucht seine krause Lehre Märtyrer, und der Meister hat keine Skrupel, seine Schafe noch dazu zu ermuntern, an die Schlachtbank zu ziehen.“&nbsp;</p> <h3>Fazit</h3> <p>Bei Falun Gong handelt es sich um einen hochgradig methodisierten Heilsweg, der seinen „Praktizierenden“ materielle (Gesundheit, Jugend) und spirituelle (Kultivierung, Erlösung) Erfolge verspricht. Die dominante Rolle des Gründers muss dabei kritisch betrachtet werden. Aus christlicher Sicht ist darauf hinzuweisen, dass die hier angestrebte Selbsterlösung nicht gelingen kann. Auch wenn die Anhänger dies bestreiten mögen: Falun Gong ist nicht nur Meditation, sondern eine eigene (nichtchristliche) Religionsbewegung mit eigenem Heilsanspruch.&nbsp;</p> <p><em>Harald Lamprecht 1/2001</em></p> <hr> <h2>Die fünf Übungen des Falun Gong</h2> <p>Die&nbsp;<strong>erste Übung,</strong>&nbsp;genannt „Buddha streckt eintausend Hände aus“, umfaßt verschiedene Streckungen und plötzliche Entspannungszustände des Körpers. Dadurch sollen die Meridiane des Körpers geöffnet werden, was man in Form von Wärme- und Hitzegefühlen am ganzen Körper spüren kann.&nbsp;</p> <p>In der&nbsp;<strong>zweiten Übung</strong>&nbsp;(„Gebotsrad-Pfahlstellung“) hält man die Arme in vier verschiedenen Positionen in Form eines Kreises. Dadurch wird die Durchblutung verstärkt und die Meridiane werden weiter geöffnet und „gereinigt“. Diese Übung ähnelt den aus Qi-Gong-Techniken bekannten „Pfahlstellungen“.&nbsp;</p> <p>Während der&nbsp;<strong>dritten Übung</strong>&nbsp;(„Verbinden von Himmel und Erde“) werden das Qi des Kosmos und des Körpers miteinander „vermischt“, negatives Qi wird abgegeben und kosmisches Qi aufgenommen. Sie besteht aus einfachen Auf- und Abwärtsbewegungen der Arme.&nbsp;</p> <p>Die&nbsp;<strong>vierte Übung</strong>&nbsp;(„Gebotsrad-Himmelskreis“) bringt die Energie im menschlichen Körper zum großflächigen Fließen. Dazu streicht man mit den Handflächen in geringem Abstand an der Vorder- und Rückseite des Körpers im Bereich der Energiemeridiane entlang.&nbsp;</p> <p>Während die ersten vier Übungen im Stehen ausgeführt werden, führt man die&nbsp;<strong>fünfte und letzte Übung</strong>&nbsp;(genannt „Verstärkung der übernatürlichen Kräfte“) im Sitzen (im sogenannten Lotussitz) aus. Sie ist eine Kombination aus Bewegen und Halten der Arme (das sogenannte „Drehen des Gebotsrades mit der Gebärde Buddhas“) und meditativer Versenkung. Diese Übung gehört zum traditionellen Kanon ursprünglich nur geheim praktizierter spiritueller Techniken. Sie sind nur Buddhisten mit einer besonderen Einweihung bekannt. Die Übung verstärkt den Strom des Qi in hohem Maß, und das Energiefeld des Körpers, die Aura, wird ausgedehnt.&nbsp;</p> <p><em>(Quelle: Ulrich Arndt: Der geistige Pfad des Falun Gong, in: Esotera 8/97)</em></p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--node--field-autor--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-autor.html.twig * field--default--field-autor--article--rss.html.twig * field--default--field-autor--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-autor.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-autor--article.html.twig * 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Die Wirtschaft richtet sich immer stärker darauf ein, den wachsenden Markt in Fernost nicht zu übersehen. Auch in religiöser Hinsicht sind Elemente aus Asien hoch im Kurs und als Exportschlager anzusehen. Qi Gong und Tai Chi, Feng Shui und andere Elemente asiatischer Harmonielehren haben Volkshochschulen und Entspannungskurse, Heilpraktikerschulen und Esoterikläden erobert. Während die meisten dieser Angebote sich in die breite Beliebigkeit moderner Wellness-Angebote einsortieren lassen und individuell selektiv und ergänzend eingesetzt werden, fällt eine Gruppe etwas aus dem Rahmen: Falun Gong. Die Gruppe ist in Europa vergleichsweise klein, aber um so engagierter und entschiedener in ihrer Mission. Zudem ist sie strukturell keineswegs die einfache Meditationsbewegung, als die sie sich in der Öffentlichkeit gern darstellt, sondern trägt mehr Anzeichen einer effektiv organisierten und koordinierten Gemeinschaft. Dies hängt damit zusammen, dass ihr von ihrem Gründer und Führer Li Hongzhi in dem Grundlagenwerk „Zhuan Falun“ eine klare, exklusiv gestaltete Vision unermesslicher Erkenntnis gegeben wurde, zu deren Erlangung aber Unterordnung und Hingabe gefordert wird. </p> <p> &nbsp; </p> <h3>Verfolgung in China</h3> <p> In ihrem Ursprungsland China wurde die Falun-Gong-Bewegung von der kommunistischen Regierung zum Staatsfeind erklärt. Ihre Mitglieder sind harten Verfolgungen ausgesetzt. Es gibt viele erschütternde Berichte über die Missachtung der Menschenrechte durch den chinesischen Staat. Dies betrifft nicht nur Falun-Gong-Anhänger. Auch Christen, sofern sie sich nicht nur in den systemtreuen Kirchen engagieren, haben Verfolgungen zu erleiden. Doch zeigt sich, dass die Falun-Gong-Bewegung in besonders extremer Weise zum Opfer einer irrationalen Angst der chinesischen Regierung vor unkontrollierbaren Verhältnissen geworden ist. Mit dem Bekennermut und der Leidensbereitschaft der Falun-Gong-Anhänger weiß die Regierung offensichtlich nicht umzugehen und empfindet jede Lebensäußerung von Falun Gong als Provokation. Dem korrespondiert, dass es den Falun Gong-Anhängern mit großem Engagement gelungen ist, eine gewisse Lobby in Europa aufzubauen, die immer wieder auf die schreckliche Situation in China hinweist und zahlreiche Einzelschicksale vorführt. </p> <h3>Instrumentalisierung der Märtyrer?</h3> <p> Der Umfang, in dem diese Aufklärungsarbeit geschieht, hinterlässt den schalen Beigeschmack, dass hier das Leiden der Menschen in China zur Werbung für die eigene Organisation instrumentalisiert wird. Das Unrecht, das diesen Menschen in China zugefügt wird, dient mittelbar dazu, quasi einen Bonus für diese Organisation in Europa zu rechtfertigen. Zumindest psychologisch funktioniert diese Nummer auch in anderen Zusammenhängen: Wer zu unrecht leidet, erwirbt Mitgefühl und Sympathie. Auf genau diesen Bonus scheint es die Falun-Gong-Bewegung in ihrer exzessiven Öffentlichkeitsarbeit abgesehen zu haben. </p> <h3>Breite Präsenz</h3> <p> Bei öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen (z.B. beim Stadtfest in Dresden) werden Stände aufgebaut. In Universitäten und Bäckereien werden Schriften ausgelegt. Im Sächsischen Landtag wurde eine Kunstausstellung unter dem Falun-Gong-Motto „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ (Zhen, Shan, Ren) organisiert, die Bilder von Folteropfern in China zeigte. Der deutsche Verein für Kunst und Menschenrechte e.V. „Ars Honesta“ verschickte im Juli 2007 Briefe mit dem Aufruf zum Boykott der Olympischen Spiele in China 2008 und zur Beteiligung an einem Fackellauf für Menschenrechte, der von der internationalen Organisation CIPFG („Coalition to Investigate the Persecution of Falun Gong in China“) organisiert wird. In der mit diesem Brief verschickten Broschüre der CIPFG werden Bilder von ausgemergelten Häftlingen, Verbrennungsöfen in China und Auschwitz und friedlichen Falun-Gong-Praktizierenden im Freien einander gegenübergestellt. Zum Schluss wird aus einer Rede des Vizepräsidenten des EU-Parlamentes bei einer Falun-Gong-Kundgebung in Berlin zitiert, „dass alle Regierungen Falun-Gong-Praktizierende unterstützen sollten“.<br> Auch zum Tag der Sachsen in Reichenbach hatte sich eine Gruppe von 150 Falun-Gong-Anhängern angemeldet, die in Kostümen beim Festumzug mitwirken wollten - angesichts von schätzungsweise 20-30 Mitgliedern in Sachsen eine erstaunliche Zahl. Als dieses Anliegen von der sächsischen Staatskanzlei abgelehnt wurde, weil bei dem Festumzug ohnehin nicht alle angemeldeten sächsischen Heimatverbände berücksichtigt werden konnten, reagierte der Falun-Dafa-Verein mit Unverständnis, argwöhnte eine Beeinflussung durch die Chinesische Botschaft und beschrieb erneut die Situation der Verfolgung in China mit tragischen Einzelschicksalen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die schrecklichen Leiden der Menschen in China zum universellen Türöffner in Europa werden sollen, um Falun Gong einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. </p> <h3>Exklusiver Kultivierungsweg</h3> <p> Religionsgeschichtlich gesehen ist Falun Gong eigentlich ein Zweig des Qi Gong. Aber Li Hongzhi hat dem Falun Gong eine exklusive Sonderstellung zugedacht und beansprucht, als Einziger diesen Kultivierungsweg zu den „hohen Ebenen“ zu lehren, während alle anderen lediglich die niedrigen Ebenen bearbeiten würden: „Sowohl im Inland als auch im Ausland bin ich zur Zeit der Einzige, der wirklich einen Kultivierungsweg zu hohen Ebenen verbreitet.“1 Welcher Art diese „hohen Ebenen“ sind, wird bereits im Vorwort deutlich: „Fofa ist die tiefgreifende Einsicht in alle Geheimnisse, von Teilchen, vom Molekül bis zum Kosmos, vom noch Kleineren bis zum noch Größeren, alles ist eingeschlossen, nichts ausgelassen.“ Der Anspruch ist umfassend und exklusiv: „Das, was seit ewigen Zeiten sowohl jeden Raum, in dem die Menschheit und die Materie existieren, als auch das Leben und das ganze Universum auf vollkommene Weise erklären kann, ist ausschließlich das ‚Fofa‘.“ Es ist verständlich, dass bei solcher Perspektive die Gesundheitsübungen des Qi-Gong als lediglich niedere Vorstufe auf dem Kultivierungsweg des Falun Gong betrachtet werden. Falun Gong ist keine Heilungsbewegung, das Heilen ist den Praktizierenden sogar verboten. Gesundheit wird hier als Begleiterscheinung für alle ernsthaft Praktizierenden versprochen: „Hier bei uns wird kein Qi geübt. Die Dinge auf den niedrigen Ebenen brauchst du nicht mehr zu üben, wir schieben dich über sie hinweg und lassen deinen Körper den krankheitsfreien Zustand erreichen.“2 Ein wahrhaft Praktizierender, der seine „Xingxing“ kontinuierlich erhöht hat, sei durch das Falun und die Hilfe des Meisters z.B. auch vor schweren Unfällen geschützt, verspricht Li Hongzhi.3 Markant für das elitäre Verständnis des eigenen Weges ist auch die sprachliche Unterscheidung zwischen den oft abschätzig bezeichneten „gewöhnlichen Menschen“ und den Praktizierenden des Falun Gong. </p> <h3>Der unangefochtene Meister</h3> <p> „Meister“ Li Hongzhi achtet streng darauf, dass ihm seine Position niemand streitig macht. Der Weg ist von ihm festgelegt und nur in dieser Form darf er verbreitet werden. Keinerlei persönliche Ergänzungen oder eigene Erklärungen sind dabei erlaubt - nur das Wort des Meisters zählt, denn nur er habe wirklich die hohen Ebenen kultiviert. Nur er darf Geld für seine Vorträge nehmen. Nur er kann den Falun in die Körper einsetzen. Er kann das Karma für seine Schüler beseitigen. Er kann die Praktizierenden „erlösen“. Das gilt aber nur für ihn, nicht für seine Schüler, auch nicht für die Besten: „Zugleich dürfen die Schüler, die Falun Dafa verbreiten, nicht ‚Lehrer‘ oder ‚großer Meister‘ und so weiter genannt werden, es gibt nur einen Meister des Dafa.“4 In China mag eine solche ausgeprägte Schüler-Meister-Beziehung Tradition sein - eine solche Selbstüberhöhung eines Menschen ist aber stets in ihrer Berechtigung anzufragen.<br> Hingabe und Opferbereitschaft<br> Es ist nachvollziehbar, dass solch hohe Ziele ihren Preis haben. „Ohne Verlust kein Gewinn“ heißt der von Li Hongzhi oft zitierte „Grundsatz des Kosmos“. Nicht Macht, Einfluss und finanzieller Gewinn sollen die Ziele der Praktizierenden sein, sondern die persönliche Vervollkommnung, die Verbesserung der Qualität des Herzens (Xingxing) durch die Beachtung der drei Grundsätze Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht. Zur Erhöhung der Kultivierungsenergie gehört auch das Ertragen von Leiden. Dies soll helfen, das Karma abzubauen und erklärt die erstaunliche Hingabe und Opferbereitschaft, mit der viele Falun-Gong-Anhänger trotz der harten Verfolgungen in China zu ihrem Bekenntnis stehen. </p> <h3>Fazit</h3> <p> Eine zusammenfassende Beurteilung fällt nicht leicht. Die Darstellung der chinesischen Regierung, Falun Gong sei eine aggressive Sekte mit menschenfeindlichen Tendenzen, ist mit Sicherheit überzogen. Weder in Europa noch in China sind schwere Konfliktfälle, nachgewiesen, die eine Verfolgung oder Unterdrückung rechtfertigen könnten. Im Gegenteil: die moralischen Maßstäbe der Bewegung, die durch die Begriffe „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ geprägt werden, können durchaus positive Wirkung auf das Zusammenleben haben. Das bedeutet aber auf der anderen Seite nicht, dass Falun Gong nur eine schlichte Meditationsgruppe auf dem Esoterikmarkt und über jegliche Kritik erhaben wäre. Der Führungsanspruch von Li Hongzhi, der im Zhuan Falun niedergelegte exklusive Heilsanspruch und das bemerkenswerte Engagement der Anhänger stellen Falun Gong in eine Reihe mit anderen neuen religiösen Bewegungen wie z.B. die Neuapostolische Kirche, den Bruno-Gröning-Freundeskreis oder die Anhänger von Sri Chinmoy. Für sie gilt wie für alle anderen in Deutschland Religionsfreiheit: sie dürfen sich versammeln und für ihre Ideen werben, auch wenn ihnen von christlicher Seite zu widersprechen ist. Dass ihnen dieses Grundrecht in China verwehrt wird, rechtfertigt aber keine Sonderbehandlung oder Freistellung von Kritik und inhaltlicher Auseinandersetzung in Europa.<br> Das Unrecht in China gehört allerdings immer wieder auf die politische Tagesordnung, ohne Beschränkung auf, aber mit Einschluss von Falun Gong. </p> Harald Lamprecht <p> &nbsp; </p></div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--node--field-kategorie--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-kategorie.html.twig * field--default--field-kategorie--article--rss.html.twig * field--default--field-kategorie--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-kategorie.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-kategorie--article.html.twig * field--node--field-kategorie.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-kategorie.html.twig * field--entity-reference.html.twig x field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <div class="field field--name-field-kategorie field--type-entity-reference field--label-inline"> <div class="field--label">Kategorie</div> <div class="field--item"><a href="/thema/falun-gong" hreflang="de">Falun Gong</a></div> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/field/field.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'field' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * field--default--node--field-tags--article--rss.html.twig * field--default--node--field-tags--article.html.twig * field--default--node--article--rss.html.twig * field--default--node--article.html.twig * field--default--node--field-tags.html.twig * field--default--field-tags--article--rss.html.twig * field--default--field-tags--article.html.twig * field--default--article--rss.html.twig * field--default--article.html.twig * field--default--field-tags.html.twig * field--default.html.twig * field--theme-ds-field-default.html.twig * field--node--field-tags--article.html.twig x field--node--field-tags.html.twig * field--node--article.html.twig * field--field-tags.html.twig * field--entity-reference.html.twig * field.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/custom/confessio/templates/field--node--field-tags.html.twig' --> <div class="field field--name-field-tags field--type-entity-reference field--label-above clearfix"> <div class="field--label">Tags</div> <ul class="links field--items tags-items"> <li><a href="/schlagwort/falun-gong-falun-dafa" hreflang="de">Falun Gong / Falun Dafa</a></li> <li><a href="/schlagwort/china" hreflang="de">China</a></li> <li><a href="/schlagwort/li-hongzhi" hreflang="de">Li Hongzhi</a></li> <li><a href="/schlagwort/hongzhi-li" hreflang="de">Hongzhi Li</a></li> </ul> </div> <!-- END OUTPUT from 'themes/custom/confessio/templates/field--node--field-tags.html.twig' --> <!-- THEME DEBUG --> <!-- THEME HOOK: 'links__node' --> <!-- FILE NAME SUGGESTIONS: * links--node.html.twig x links.html.twig --> <!-- BEGIN OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'themes/contrib/bootstrap/templates/system/links.html.twig' --> </div> </div> <!-- END OUTPUT from 'core/modules/layout_discovery/layouts/onecol/layout--onecol.html.twig' --> <!-- END OUTPUT from 'modules/contrib/ds/templates/ds-entity-view.html.twig' --> Sun, 26 Aug 2007 13:33:11 +0000 hl 46 at https://www.confessio.de