Druiden in England als Religion anerkannt

In Großbritannien hat die Wohltätigkeitskomission das Druidentum in den Status einer religiösen Organisation mit gesamtgesellschaftlichem Nutzen erhoben. Diese Kommission ist ein von den Ministerien unabhängiges Regierungsgremium.

Umstritten ist, in wieweit sich die heutigen Druiden mit Recht auf jene alte Kultur berufen können, über die es kaum zuverlässige Quellen gibt. Das heutige Druidentum ist jedenfalls nicht alt, sondern neu, ein „Kind der Romantik, eine Rückprojektion ohne jeden belastbaren geschichtlichen Bezug“ wie der Rheinische Merkur in einer Meldung zu den Vorgängen mitteilte.

Für die Druiden bringt die Steuerbefreiung zunächst keinen unmittelbaren finanziellen Gewinn, weil die nur rund 350 Mitglieder gar nicht genügend Einnahmen aufbringen, um überhaupt Steuern zu zahlen. Gegenüber der Kommission präsentierte sich die Gemeinschaft als neu belebte indigene Kultur, deren Quellen der Respekt vor den Ahnen und die Heiligkeit der Natur sei. Ökologisches Engagement verbinden sich hier mit neuheidnischen Versatzstücken, und esoterisch-magischen Vorstellungen. Die Abgrenzung zu einer rassischen Blut-und-Boden-Ideologie ist dabei manchmal schwer zu ziehen.

HL / Rheinischer Merkur 7. 10. 2010

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Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 5/2010 ab Seite 03