Der Gründer und bisherige Leiter der viele Jahre als „Vereinigungskirche“ aktiven Bewegung Sun Myung Mun ist am 3. September 2012 in Seoul (Südkorea) im Alter von 92 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben.

1954 hatte er die Vereinigungskirche gegründet (damals unter dem Namen „Heilig-Geist-Gesellschaft zur Vereinigung des Weltchristentums“), in der schamanistisch-spiritistische mit neuoffenbarerischen und christlichen Elementen verbunden sind.

In den 1970er Jahren zählte die oft einfach nach ihm bezeichnete „Mun-Bewegung“ zu den stark umstrittenen neureligiösen Gruppierungen. Spektakulär waren die von der Organisation inszenierten Massenhochzeiten („Blessings“) bei denen die Paare in die Blutslinie Muns eingefügt werden sollten. Mun selbst verstand sich als neuer Messias. Jesus sei gescheitert, aber er und seine Frau seien nun angetreten, sein Werk zu vollenden.

Zur Mun-Bewegung gehört ein Konglomerat verschiedener Neben- und Unterorganisationen wie „Universal Peace Federation“, die „Familienföderation für den Weltfrieden“ und viele weitere. Zudem gehören seiner Familie etliche Firmen und Unternehmen in verschiedenen Branchen. Das Vermögen wird Zeitungsberichten zufolge auf 2 Milliarden Dollar geschätzt.

Unter seinen Nachkommen soll nun Streit aufgekommen sein. Wie sich dies auf die Bewegung auswirkt, bleibt abzuwarten. Deren Mitgliederzahlen sind seit Jahren rückläufig. Die Angaben zu dazu schwanken zwischen 3 Millionen (Selbstdarstellung) und 100 000 Mitglieder weltweit (so ehem. Mitglieder). In Deutschland leben ca. 400 Familien, die zur Bewegung gehören. Im vorigen Jahr wurde sie in Tongil-Gyo Vereinigungsbewegung umbenannt.