Amoklauf in Hamburg mit acht Toten

Ehemaliges Mitglied erschießt Zeugen Jehovas
Polizeiauto-Warnlicht

In Hamburg hat ein ehemaliges Mitglied der Zeugen Jehovas nach einer Abendversammlung der Gemeinschaft am 9. März 2023 sieben Menschen erschossen und weitere z.T. schwer verletzt. Als bereits fünf Minuten nach Beginn der Schüsse die Polizei vor Ort war, hat der Angreifer sich selbst erschossen. Durch das schnelle Eingreifen sind sehr wahrscheinlich etliche weitere Opfer verhindert worden, denn der Täter hatte noch einen Rucksack voll Munition bei sich.

Der Täter war 35 Jahre alt, präsentierte sich als Unternehmensberater und war vor einiger Zeit offenbar im Konflikt von den Zeugen Jehovas ausgeschlossen worden oder ausgetreten. Es gibt Hinweise auf psychische Auffälligkeiten. Er hatte ein Buch mit dem Titel „Die Wahrheit über Gott, Jesus Christus und Satan“ veröffentlicht. 

Auch wenn der Gedanke naheliegend sein mag, dass die Zeugen Jehovas durch ihre rigide Praxis des Kontaktentzuges gegenüber ehemaligen Mitgliedern auch Zorn und Hass auf die Gemeinschaft mit provozieren, so wäre es doch unangemessen, daraus eine Mitschuld der Opfer an ihrem Schicksal zu konstruieren. 

Als Zeichen der Anteilnahme hatten auch die christlichen Kirchen in Hamburg eine öffentliche ökumenische Gedenkveranstaltung in der Hauptkirche St. Petri organisiert. Eine eigene Gedenkveranstaltung der Zeugen Jehovas fand später in der Alsterdorfer Sporthalle statt.

 

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Autor
HL
Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 1/2023 ab Seite 03