Verwirrte taz im Tempel der verirrten Seelen

Rosenkreuzer in jüngser Zeit vermehrt in den Medienberichten

Sonst eher im Hintergrund, sind die Rosenkreuzer in jüngster Zeit vermehrt in Medienberichten zu finden. Die Berliner Tageszeitung (taz) berichtete in ihrer Ausgabe vom 4. 6. 2008 unter der Überschrift „Im Tempel der verirrten Seelen“ von dem Besuch eines Tempeldienstes in einer Berliner Rosenkreuzerfiliale. Der locker geschriebene Artikel vermittelt einen durchaus authentischen Eindruck von der Atmosphäre bei den Einführungskursen – nur leider verwechselt er die Organisationen.

Besucht wurde ohne Zweifel die Berliner Zweigstelle der Internationalen Schule des Goldenen Rosenkreuzes, Lectorium Rosicrucianum. Im Text und im erklärenden Kasten wird jedoch eine ganz andere Organisation, nämlich der Antiquus Mysticusque Ordo Rosae Crucis (A.M.O.R.C.) genannt, auf die das Beschriebene aber in weiten Teilen überhaupt nicht passt. In gewisser Weise sind die beteiligten Rosenkreuzerorganisationen auch mit Schuld an dieser Verwirrung, indem sie ihre Konkurrenten im Anspruch darauf, das „authentische“ Rosenkreuzertum zu verkörpern, geflissentlich verschweigen und sich selbst stets als die einzigen Rosenkreuzer darzustellen versuchen. Dann ist es nicht verwunderlich, wenn weniger gründliche Journalisten das Verwirrspiel nicht gleich durchschauen.

Ein kurzer Internet-Ratgeber für angehende Rosenkreuzerforscher sei noch angefügt, um auf die kleinen aber wichtigen Unterschiede in den Internetadressen der in Deutschland wichtigsten Organisationen hinzuweisen (siehe rechte Spalte).

HL / taz 4.6. 2008

Artikel-URL: https://www.confessio.de/news/479

Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 3/2008 ab Seite 02