Massenhochzeit (Blessing) der Moon-Bewegung

10.000 Paare gaben sich in Asan das Ja-Wort.

Am 14. 10. 2009 gaben sich bei einer Massenhochzeit der südkoreanischen Vereinigungskirche in Asan 10.000 (weltweit ca. 40.000) Paare das Ja-Wort. Nach Angaben der Gemeinschaft ließen sich weltweit 20.000 Paare trauen, andere erneuerten ihr Eheversprechen.

Die Zeremonie auf dem Gelände der Sun Moon-Universität der Vereinigungskirche in Asan wurde von dem Leiter der Gemeinschaft Sun Myung Moon und seiner Gattin Han Hak Ja geleitet, die sich als „Wahre Eltern“ bezeichnen. Über das Internet konnten Anhänger der Vereinigungskirche in aller Welt die Zeremonie live mitverfolgen, so dass gleichzeitig weitere Massenhochzeiten in Brasilien, Japan, den Vereinigten Staaten von Amerika und Europa stattfinden konnten.

Die Ehepartner der Anhänger werden meist anhand von Fotos und biografischer Daten durch die Leitung der Vereinigungskirche ausgesucht. Daher kennen sich viele der künftigen Eheleute erst wenige Monate. Nach der Hochzeit sollen sich die Partner erst 40 Tage geistig auf ihre Ehe vorbereiten, bevor sie in eine gemeinsame Wohnung ziehen.

Der 89-jährige Leiter der Gemeinschaft Moon bezeichnet sich selbst als Messias. Als fünfzehnjähriger will er in einer Vision von Jesus selbst den Auftrag, dessen Werk zu vollenden, bekommen haben. 1954 gründete Moon die Gemeinschaft, die sich seit 1996 offiziell „Familienföderation für Weltfrieden und Vereinigung“ nennt. Seit Anfang der sechziger Jahre veranstaltet er regelmäßig Massensegnungen und –hochzeiten.

Kritiker werfen der Vereinigungskirche finanzielle und moralische Ausbeutung ihrer Mitglieder vor. Die Massenhochzeiten seien ein weiterer Beweis für die Gehirnwäsche, die mit den Anhängern betrieben würde. Ein weiterer scharfer Kritikpunkt sind die versteckten Ansprüche auf Weltherrschaft (die „Wahren Eltern“ vertreten die Menschheit vor Gott).

Die diesjährige Massenhochzeit war die größte Segnung der Vereinigungskirche seit fast zehn Jahren. Im Februar 2000 ließen sich 30.000 Paare im Olympia-Stadion von Seoul trauen.

Spiegel online 14. 10. 2009

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Autor
DW
Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 5/2009 ab Seite 02