Laizisten in der SPD nicht willkommen

SPD-Führung distanziert sich vom Arbeitskreis

Die SPD-Führung hat sich von dem neu gegründeten „Arbeitskreis Laizisten in der SPD“ deutlich distanziert. Am 16. Oktober 2010 waren 50 SPD-Mitglieder in Berlin zusammengekommen, um diesen Arbeitskreis zu gründen, der sich für eine Zurückdrängung der Religion aus dem öffentlichen Raum einsetzt.

Inzwischen ist die bisherige Webseite der Initiative spd-laizisten.de abgeschaltet und der Parteivorstand hat der Gruppe die Verwendung des SPD-Logos untersagt. Eine Parteisprecherin erklärte: „Die Parteispitze macht sich die Ziele einer Gruppe, die ausschließlich auf eine grundsätzliche Veränderung des Verhältnisses zwischen Staat und Religionsgemeinschaften hin zu einer strikten Trennung gerichtet sind, ausdrücklich nicht zu eigen.“ Die SPD stehe schließlich zum kooperativen Verhältnis zwischen Kirchen und Religionsgemeinschaften. Dies sehe das Grundgesetz so vor, dies bejahe die SPD in ihren Grundsatzprogrammen, dies habe sich obendrein in der Praxis „im vertrauensvollen Miteinander zwischen SPD und Kirchen bewährt“. Parteichef Sigmar Gabriel hatte zuvor erklärt, es handele sich um einen rein privaten Zusammenschluss.

Die Initiative hat daraufhin das Kürzel „SPD“ aus dem Namen gestrichen und nennt sich künftig „Soziale und Demokratische Laizistinnen und Laizisten“. Die neue Internetseite - nun ohne SPD-Logo, lautet www.laizistische-sozis.de.

Ein Beispiel für eine kritische Diskussion der Thesen findet sich im Blog auf http://bundesbedenkentraeger.wordpress.com/2010/08/01/laizisten-in-der-spd/

Der Westen, 20.10.2010

Artikel-URL: https://www.confessio.de/index.php/news/602

Autor
HL
Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 5/2010 ab Seite 01