Franziska Schreiber

Inside AfD

Der Bericht einer Aussteigerin
Bezugswege
bestellbar im Buchhandel
Buchcover: Gesicht mit Titelschrift

Kurz vor der Bundestagswahl 2017 verließ Franziska Schreiber mit großem Aufsehen die Partei, in der sie sich stark engagiert hatte und Leiterin der „Jungen Alternative“ in Sachsen war. Die Entwicklung der Partei in Richtung Nationalismus und Rechtextremismus konnte und wollte sie nicht mehr mit tragen. Ihren Weg in die Partei, ihre Erlebnisse und den „Ausstieg“ beschrieb sie im Jahr darauf (2018) in diesem Buch. Mehrfach wird darin der Vergleich zu einer Sektenkarriere gezogen.

Nun steht Deutschland vor der nächsten Bundestagswahl. Das Buch hat in diesen vier Jahren kaum an Aktualität eingebüßt. Neben den biografischen Elementen und den Innenansichten zur AfD ist zentrales Element ihrer Darstellung der Radikalisierungsprozess, durch den die Partei getrieben ist und der sie immer weiter in Richtung Rechtsextremismus bewegt. Dieser hat sich auch nach ihrem Ausstieg und der Publikation des Buches unvermindert fortgesetzt. So hilft dieses Buch auch zu verstehen, was 2021 beim AfD-Parteitag in Dresden geschehen ist.

Franziska Schreiber schreibt sachlich und ohne Polemik. Die eigenen Verflechtungen betrachtet sie im Rückblick selbstkritisch. Nur an einer Stelle gibt es einen „blinden Fleck“: Über Frauke Petry fällt kein kritisches Wort. Dennoch ist ihr Buch sehr wertvoll in der detaillierten Beschreibung ihres Weges: vom Interesse an Politik über die schrittweise Radikalisierung und die Psychodynamiken der Verblendung bis hin zur Befreiung, die der Ausstieg für sie gebracht hat. Fazit: Eigentlich Pflichtlektüre für AfD-Wähler. Niemand soll sagen, das nicht gewusst zu haben.

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Autor
HL
Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 1/2021 ab Seite 24