Impulspapier zum christlichen Fundamentalismus

Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg kritisch zum Marktfundamentalismus

Die im Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg zusammengeschlossenen Kirchen haben bereits im Herbst 2007 ein Impulspapier herausgegeben, das sich mit den Problemen des christlichen Fundamentalismus befasst.

Neben den Profilen fundamentalistischer Gruppen in protestantischen, katholischen und im orthodoxen Bereich befasst sich das Papier auch mit wirtschaftsethischen Fragen und dem neuen ökonomischen Fundamentalismus des Marktes. Dieser stehe ebenso wie die theologischen Engführungen im Gegensatz zu den biblischen Aussagen. „Die ökumenische Christenheit ist an dieser Stelle unausweichlich zum Widerspruch und zum Widerstehen herausgefordert. Dies gilt insbesondere für die Kirchen in den christlich geprägten Herkunftsländern dieser Lehre. Der neoliberale Markt-Fundamentalismus zerstört die Gemeinschaft der Menschen und Völker ebenso wie die von Gott geschaffene Erde. Deshalb, und weil er in einer trügerischen christlichen Bemäntelung in Erscheinung tritt, stellt er für die Kirche Jesu Christi eine weit größere Gefahr dar als der moderne Säkularismus oder Atheismus.“ heißt es in Abschnitt 18 dieser Schrift.

Die Ökonomie habe ihr Ziel in der Versorgung der Schwachen. Darum darf es keine religiöse Rechtfertigung für den weltweit herrschenden Neoliberalismus geben, der den sozialen Abstand zwischen Menschen katastrophal vergrößert. Als fundamental wird u.a. angesehen, „dass dem Leben in Christus die verbindliche und bindende Gemeinschaft von Menschen entspricht und nicht die bindungslose Freiheit des Einzelnen oder einer Nation.“ (22)

Die Schrift ist im Internet auf der Homepage des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg (www.oerbb.de) unter dem Stichwort „Publikationen“ zu finden. Der Ökumenische Rat Berlin-Brandenburg ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in diesem Bundesland und verbindet evangelische, katholische sowie orthodoxe Kirchen und viele Freikirchen.

oerkbb.de

Artikel-URL: https://www.confessio.de/news/485

Autor
HL
Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 3/2008 ab Seite 06