Sächsische Landesbank mit Scientology-Kontakten?

Vor dem Untersuchungsausschuss des Dresdner Landtages, der die Verluste des sächsischen Landsbank (SachsenLB) untersucht, sind Vorwürfe der Verflechtung mit Scientology erhoben worden. So habe sich die SachsenLB mit einem dreistelligen Millionenbetrag an einem Filmfonds für eine Hollywood-Produktion bekannter Scientologen beteiligt.

Bei nüchterner Betrachtung haben diese Vorwürfe aber wenig Aussagewert. Die Beteiligung an einem Filmfonds ist für ein Geldinstitut eine normale Anlageform. Ein Einfluss auf das Management der Bank ist allein aus der Beteiligung von (in Hollywood nicht selten anzutreffenden) scientologischen Schauspielern nicht zu begründen. Da Scientology-Filme wie z.B. die Verfilmung des Hubbard-Romans „Battlefield Earth“ in der Vergangenheit Kassenflops waren, könnte eine solche Anlageentscheidung allenfalls als Management-Fehler angesehen werden. Die unqualifizierten Verdächtigungen nützen aber niemandem.

HL / Sächsische Zeitung 4. 4. 2006

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Autor
HL
Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 2/2006 ab Seite 01