Plädoyer für freien zivilgesellschaftlichen Islamdiskurs

Denkverbote und Tabuisierung überwinden

Die öffentliche Debatte über den Islam krankt an zu vielen Denkverboten und einer Tabuisierung wirklicher Problemlagen. Es fehlt eine nüchterne Sachdebatte über den Zusammenhang von Islam, Islamismus und Dschihadismus. Darauf hat der Berliner Historiker und Politikwissenschaftler Johannes Kandel im Materialdienst der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen hingewiesen.

In sechs Thesen spricht er sich dafür aus, die problematischen Aspekte des „realdominanten“ Islam nicht länger aus der Diskussion auszuklammern. Die zahlreichen Muslime in Deutschland, die in ihrer islamischen Lebensweise keinen Widerspruch zur Demokratie des Grundgesetzes sehen, verdienen Respekt. Staatliche und zivilgesellschaftliche Unterstützung brauchen vor allem diejenigen Muslime, die sich von innen her für eine Reform des Islam hin zur Vereinbarkeit des Islam mit universalen Menschenrechten, Demokratie, Pluralismus und Rechtsstaat einsetzen.

MDEZW 7-2015, 253-257

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Autor
HL
Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 2/2015 ab Seite 09