Mörder schreibt Buch

Daniel Ruda, der als „Satansmörder von Witten“ Schlagzeilen machte, hat im Gefängnis ein Buch über die Tat geschrieben. Im Juli 2001 hatte er zusammen mit seiner Frau Manuela ihren gemeinsamen Bekannten Frank H. mit 66 Messerstichen und Hammerschlägen getötet. Vor Gericht sagten sie aus, sie hätten dies auf Befehl Satans getan. Sie wurden zu 15 und 13 Jahren Haft verurteilt und in die Psychiatrie eingewiesen.

In seinem Buch leugnet nun Daniel Ruda die Tat und versucht, seiner damaligen Frau die Alleinschuld zuzuschieben. Vor Gericht habe er sie schützen wollen und darum die Schuld auf sich genommen, behauptet er nun. Das glaubt ihm aber nicht einmal sein Anwalt. „Daniel hat seine Tat verdrängt. Viele Gewaltverbrecher reden sich ein, nicht schuldig zu sein.“ äußerte Hans Reinhardt gegenüber der Berliner Zeitung. Der Psychiatrische Gutachter Norbert Leygraf verweist darauf, dass Daniel und Manuela Ruda an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leiden, einer krankhaften Übersteigerung des Selbstgefühls. Dieses Buch sei der beste Beweis dafür: „Er hat einen Menschen umgebracht und nutzt seine Bekanntheit, um für sich zu werben. Egozentrischer kann man nicht sein.“

HL / Berliner Zeitung v. 28. 7. 2004

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Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 4/2004 ab Seite 02