Kleine Lehröffnung für christliche Märtyrer

Die Neuapostolische Kirche (NAK) hat eine Lehrerweiterung im Blick auf die endzeitlichen Erwartungen der Glaubensgemeinschaft vorgenommen. Der Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), Dr. Reinhard Hempelmann, wies im Materialdienst der EZW darauf hin, dass der Stammapostel Richard Fehr in der Zeitschrift „Unsere Familie“ (Nr. 15 vom 5. August 2003) den Begriff „Erste Auferstehung“ neu bestimmt hat. Demnach gilt dieser nicht nur für die Heimholung der Braut zur Wiederkunft Christi, sondern auch für die „Auferstehung der Märtyrer, die in der großen Trübsal ihr Leben lassen mussten.“ (ebd., 33). Diese Lehrveränderung hat zwei Aspekte. Einerseits bestätigt sie das bisherige Selbstverständnis der NAK als exklusive Heilsgemeinschaft, denn die Heimholung der Braut bezieht sich nach wie vor nur auf die versiegelten Mitglieder der NAK. Andererseits wird auch nicht-neuapostolischen christlichen Märtyrern die Teilhabe am endzeitlichen Heil gewährt und damit der bisherige strenge Exklusivismus ein wenig gelockert. An der Praxis der Ökumene ändert sich dadurch erst einmal nichts, da der Weg zum Heil durch das Martyrium auch aus Sicht der NAK nicht erstrebenswert sei.

HL / MD EZW 5/2004, 197 f.    

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Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 3/2004 ab Seite 01