"Herausragendster Unfug des Jahres" gekürt

Die deutsche Skeptikervereinigung „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“ (GWUP) hat im Rahmen ihrer Jahrestagung an der Technischen Universität Wien den Preis für den „herausragendsten Unfug des Jahres“ vergeben. Das „Goldene Brett vorm Kopf“ ist die Trophäe, welche jene ins Rampenlicht stellen soll, die mit den absurdesten Argumenten und der hartnäckigsten Kritikresitenz am eindrucksvollsten demonstriert haben, dass sie ein sprichwörtliches „Brett vor dem Kopf“ haben.

Nominiert war u.a. die Prof. Dr. Claudia von Werlhof von der Universität Innsbruck. Preisverdächtig war in diesem Fall nicht ihre umstrittene Matriarchatsforschung, sondern die von ihr verbreitete Verschwörungstheorie. Demnach hätte das US-Militär mit HAARP eine Anlage, um gezielt Erdbeben zu erzeugen und auch das Erdbeben in Haiti wurde von ihr mit dieser Anlage in Verbindung gebracht.

Ebenfalls unter den Kandidaten war Mario Max Prinz zu Schaumburg-Lippe, der exklusiv über AstroTV sein „Reichtum Royal Elixier“ vertreiben hat. Für 99,95 Euro solle dessen „Reichtumsenergie“ das Barvermögen seiner Käufer vertausendfachen.

Am Ende ging der Preis an Peter-Arthur Straubinger für seinen Kinofilm „Am Anfang war das Licht“. Zur Begründung heißt es: „In seiner Pseudodokumentation über das Nicht-Phänomen der ‚Lichtnahrung‘ rührt P.A. Straubinger aus Interviews mit wissenschaftlichen Außenseitern und heimischen Esoterikern einen unverdaulichen und gefährlichen Brei aus manipulativen Halbwahrheiten an, der von Telekinese über Biophotonen bis zur Quantenphysik kein esoterisches Klischee auslässt, um sein Publikum davon zu überzeugen, dass konsequent betriebene Lichtnahrung zu etwas anderem als zu einem vorzeitigen Ableben führen könne.“

HL / derstandard.at 30. 5. 2011 www.gwup.de

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Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 4/2011 ab Seite 03