Erwartetes Ende des Maya-Kalenders

Erwarteter Weltuntergang bringt Umsatzgewinne

Der weltweite Hype um das angebliche Ende des Maya-Kalenders und die davon abgeleitete Weltuntergangstheorie (vgl. S. 12 in diesem Heft) beschert reiche Einnahmen - nicht nur für die Filmindustrie und den Buchhandel, sondern auch für die Tourismusbranche. So hofft der mexikanische Tourismusverband in diesem Zusammenhang auf Rekordumsätze. Es wird erwartet, dass ca. 52 Millionen Touristen in dem „letzten“ Jahr in die ehemaligen Maya-Gebiete reisen, was einer Verdoppelung des Besucheraufkommens entspricht. In der Stadt Tapachula an der Pazifikküste hat der Tourismusverband eine mehrere Meter große Digitalanzeige aufstellen lassen, auf der die verbleibende Zeit bis zum 21. Dezember 2012 heruntergezählt wird.

Auch andere Reiseveranstalter nutzen das Endzeitfieber und argumentieren, wenn man das Weltende schon nicht verhindern könne, solle man es wenigstens an einem schönen Ort erleben. In diesem Sinn wird in den Südpazifik gelockt oder - um mehr Schutz vor den Katastrophen bei Polsprung und Meteoriteneinschlag zu haben – in die Berge des Himalaya.

Die Vermarktung des Weltendes findet auch in vielen anderen Branchen statt. Ein Parfümhersteller hat eine „Final Edition 2012“ seiner Duftstoffe auf den Markt gebracht und eine Reihe von Werbevideos mit der Thematik des Weltunterganges dazu produziert – natürlich mit einer gewissen Ironie und Heiterkeit nach dem Motto: „Happy End of the World“ - mach das Beste draus (youtube.com/watch?v=qe-RqLPJbKc).

pressetext.com, derstandard.at 3.1.2012

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Autor
HL
Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 1/2012 ab Seite 03