Gisa Bauer

Evangelikale Bewegung und evangelische Kirche in der Bundesrepublik Deutschland

Geschichte eines Grundsatzkonflikts (1945-1989)
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Diese Leipziger Habilitationsschrift der Kirchengeschichtlerin Gisa Bauer, die jetzt Referentin am Konfessionskundlichen Institut des Evangelischen Bundes in Bensheim ist, liest man nicht an einem freien Nachmittag, obwohl sie interessant geschrieben ist. Die 796 Seiten geben einen umfassenden Einblick in das Verhältnis zwischen den Landeskirchen und der Evangelikalen Bewegung im Westen Deutschlands. Ein Teil des Umfangs ist der Tatsache geschuldet, dass dieses Verhältnis vielschichtig ist – weil eben die Evangelikale Bewegung alles andere als ein einheitliches Gebilde darstellt. Das wird die Autorin auch nicht müde, immer wieder zu betonen.

Basierend auf umfangreichen Quellenstudien in 18 Archiven wird die Geschichte der Evangelikalen Bewegung in Deutschland von 1945 bis 1989 nachgezeichnet. Dabei werden die verschiedenen Trägergruppen (Gemeinschaftsbewegung, Evangelisationsbewegung, Evangelische Allianz etc.) vorgestellt und die Vorgeschichte sowie Verlauf und Auswirkungen des Konflikts mit den Landeskirchen analysiert. Es ist neben der wissenschaftlichen Kompetenz der Autorin wohl auch eine Folge der genauen Quellenstudien, dass trotz der konflikthaften Ausgangslage die Beurteilung stets fair ist und die Situation so ausgewogen wie möglich dargestellt wird.

Wer sich mit der Evangelikalen Bewegung befassen will, kann durch dieses Werk eine spürbare Horizonterweiterung durch die genauere Kenntnis der Zusammenhänge erfahren.
 

Gisa Bauer: Evangelikale Bewegung und evangelische Kirche in der Bundesrepublik Deutschland. Geschichte eines Grundsatzkonflikts (1945 bis 1989), Göttingen 2012, ISBN 978-3-647-55770-9

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Autor
HL
Dieser Beitrag ist erschienen in Confessio 4/2012 ab Seite 22